Rückgang bei Volks- und Hauptschülerzahlen, Zuwächse bei BHS   

erstellt am
29. 11. 10

Wien (statistik austria) - Während Volks- und Hauptschulen in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang der Schülerinnen- und Schülerzahlen hinnehmen mussten, verzeichneten Gymnasien und weiterführende Schulen steigende Besuchszahlen, so die Schulstatistik 2009/10 der Statistik Austria. In der Sekundarstufe II hielt auch im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 der Zustrom zu berufsbildenden höheren Schulen und zur AHS-Oberstufe an.
Wieder weniger Volksschüler, geringerer Rückgang bei Volksschulklassen

Die seit Mitte der 90er-Jahre sinkenden Geburtenzahlen führten dazu, dass Österreichs Volksschulen im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 mit 329.440 so wenige Schülerinnen und Schüler wie nie zuvor hatten. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Kinderzahl an Volksschulen nach Berechnungen von Statistik Austria somit um 64.020 (-16,3%) zurückgegangen. Leicht steigende Besuchszahlen sind nach den aktuellen Bevölkerungsprognosen erst im Jahr 2016 wieder zu erwarten, bis dahin wird die Zahl der Volksschulkinder voraussichtlich nochmals um ca. 2% sinken.

Vergleichsweise geringer ist im Zehnjahresvergleich hingegen der Rückgang bei der Anzahl an Volksschulklassen, hier beträgt das Minus nur 7,3%. Mit ein Grund dafür ist die im Schuljahr 2007/08 begonnene Senkung der Klassenschülerzahl auf den Richtwert 25. Im Schuljahr 2009/10 betrug die durchschnittliche Klassenschülerzahl 18,5 (1999/2000: 19,8), und nur noch in 406 Klassen (2,3%) saßen mehr als 25 Volksschulkinder – vor allem in vierten Klassen, auf die sich die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl noch nicht auswirkte. Vor zehn Jahren waren noch 2.060 Volksschulklassen (10,4%) mit mehr als 25 Schülerinnen und Schülern belegt.
Starker Rückgang beim Hauptschulbesuch

An Hauptschulen ist die Zahl der Schulkinder in den letzten zehn Jahren um 44.537 (-17,0%) auf 217.338 im Schuljahr 2009/10 zurückgegangen. Gründe für diesen Rückgang sind – neben den Auswirkungen der rückläufigen Geburtenzahlen – einerseits der verstärkte Zustrom zur AHS-Unterstufe (+9.367 Schulkinder in den letzten zehn Jahren), andererseits der im Schuljahr 2008/09 neu eingeführte Schultyp der Neuen Mittelschule (+16.848). Dieser Schultyp wurde hauptsächlich an bestehenden Hauptschulstandorten eingerichtet und nur in Einzelfällen an AHS-Standorten.

Vor zehn Jahren besuchten zu Beginn der Sekundarstufe I (5. Schulstufe) von 100 Kindern noch 68 eine Hauptschule und 29 die AHS-Unterstufe, im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 waren nur noch 48 in Hauptschulen, dafür 33 in der AHS-Unterstufe und 16 in Neuen Mittelschulen. Der Rest verteilte sich auf Sonderschulen und sonstige allgemeinbildende Schulen (z.B. Waldorfschulen und Schulen mit ausländischem Lehrplan).
Zuwächse bei berufsbildenden höheren Schulen

Auch in der Sekundarstufe II machen sich seit drei Jahren die rückläufigen Geburtenzahlen der 1990er Jahre bemerkbar. So sind in berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) die Schülerinnen- und Schülerzahlen im Zehnjahresvergleich zwar um 4,6% auf 51.712 gestiegen, vor drei Jahren lag der Wert allerdings noch bei 52.468.

Die berufsbildenden höheren Schulen (BHS) erreichten hingegen im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 mit 137.534 Schülerinnen und Schülern einen neuen Höchstwert. (+13,5% gegenüber 1999/2000). Allerdings sind auch hier, insbesondere bei Handelsakademien, die Schülerzahlen in den ersten Klassen (9. Schulstufe) bereits leicht rückläufig.
     
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