Führungskräfte  

erstellt am
06. 12. 10

Rudas: Pröll soll Ausschreibung für Chef-Posten zurückziehen und Staatsholding auflösen
Finanzminister soll sich um verbliebene ÖIAG-Beteiligungen kümmern
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas fordert Finanzminister Josef Pröll auf, die Ausschreibung für den ÖIAG-Chefposten zurückzuziehen und die Staatsholding aufzulösen. Das sagte Rudas am 06.12. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Um die drei noch verbleibenden Beteiligungen kann sich Finanzminister Pröll selbst kümmern", so Rudas. Die ÖIAG hält derzeit Beteiligungen an Telekom Austria, OMV und der Post.

Rudas sieht in der bevorstehenden Ablöse des umstrittenen ÖIAG-Chefs Peter Michaelis den "richtigen Zeitpunkt, um veraltete Strukturen abzuschaffen und den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern so eine Menge Geld zu sparen". Angesichts des allgegenwärtigen Spardrucks sei die Auflösung der ÖIAG eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin kritisiert weiters die krasse Unverhältnismäßigkeit innerhalb der Staatsholding. Fünfzehn Aufsichtsräte beaufsichtigen dort einen Vorstand, dessen einzige Aufgabe es ist, in den Aufsichträten der drei verbliebenen Beteiligungen zu sitzen.

Die ÖIAG, deren Chef Michaelis seit 2001 ist, ist mit 31,5 Prozent an der OMV, mit 52,85 Prozent an der Post und 28,42 Prozent an der Telekom Austria beteiligt. Michaelis stand immer wieder unter Kritik, nicht zuletzt wegen seines kolportierten Jahresgehaltes von rund 700.000 Euro brutto jährlich.

Stimmen zur Auflösung der ÖIAG
Claus Raidl "Man sollte sie auflösen und würdevoll stilllegen. (...) Das ist maximal ein Halbtagsjob." (Wirtschaftsblatt, 17.2.2009)
Johannes Ditz: "Kaskade, wo Verantwortung verloren geht". Johannes Ditz, ehemaliger ÖVP-Wirtschaftsminister und ÖIAG-Chef, sieht keine Zukunft für die staatliche Beteiligungsholding. "Die derzeit noch drei Beteiligungen rechtfertigen keine eigene Holdinggesellschaft mehr", sagte Ditz. Nichts hält Ditz (...) von Versuchen, "die Rolle der ÖIAG mit Gewalt neu zu definieren". Damit würde letztlich nur "ein neues staatliches Einflussgebilde" geschaffen. (...) Die Kontrollkette über ÖIAG-Aufsichtsrat und Vorstand an die Unternehmensgremien wäre "eine Kaskade, wo Verantwortung verloren geht". ("ÖIAG für Ditz Auslaufmodell", SN, 14.9.2010)

 

Kaltenegger: ÖIAG-Michaelis wird abgelöst, Skylink-Kaufmann wird von SPÖ auf fünf Jahre verlängert
"Doppelmoral der SPÖ"; Mit dem Finger auf andere zeigen, aber Skylink-Kaufmann gegen die Aufsichtsräte des Landes NÖ um 5 Jahre verlängern
Wien (övp-pd) - Von einer „Doppelmoral der SPÖ, die die Leute satt haben“, spricht ÖVP-General Fritz Kaltenegger im Zusammenhang mit Aussagen aus der SPÖ- Bundesgeschäftsführung zur ÖIAG in den vergangenen Tagen. „Auf der einen Seite wird gegen ÖIAG-Mann Michaelis gewettert, obwohl der sogar abgelöst wird. Auf der anderen Seite wirft die SPÖ ihren Parteigängern im Flughafen-Skylink Millionen zu, indem der Vertrag von Kaufmann um fünf Jahre verlängert wurde. Und zwar gegen die Aufsichtsräte des Landes Niederösterreich", so Kaltenegger.

"Genau diese unehrliche Politik der SPÖ ist es, von der die Leute langsam genug haben. Mit dem Finger auf andere zeigen, während man selbst den eigenen Parteifreunden Millionen nachwirft", so Kaltenegger abschließend.
     

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