EU-Kommissar Tajani: Südtirol Pilotregion für Tourismus und Innovation   

erstellt am
03. 12. 10

Bozen (lpa) - Südtirol soll zu einer Pilotregion für die Umsetzung der EU-Strategien in Sachen Tourismus und Innovation werden. Dies hat der zuständige EU-Kommissar Antonio Tajani am 02.12. in Brüssel mit Landeshauptmann Luis Durnwalder besprochen. "Wir sind natürlich sehr froh über eine solche Chance", so Durnwalder.

"Überaus positives Gespräch": LH Durnwalder mit EU-Vizepräsident Tajani"Überaus positives Gespräch": LH Durnwalder mit EU-Vizepräsident Tajani

Nach der Vorstellung der Bergwald-Agenda (siehe eigene Mitteilung) ist der Landeshauptmann heute in Brüssel mit Tajani, seines Zeichens Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für Industrie und Tourismus, zusammengetroffen. "Das Gespräch war ein überaus positives", so Durnwalder, der gleich mehrere Anliegen Südtirols zur Sprache gebracht hat. So ging es etwa um die Frage, inwieweit Zusammenschlüsse kleiner und mittlerer Unternehmen in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung von EU-Seite gefördert werden könnten. "Unsere Unternehmen sind in der Regel zu klein, um selbst erfolgreich forschen und entwickeln zu können, weshalb wir stark auf die Zusammenarbeit setzen", so der Landeshauptmann, dem gegenüber Tajani heute signalisiert hat, das Anliegen Durnwalders überprüfen zu lassen.

Angeregt wurde heute auch, die wirtschaftliche Zusammenarbeit - vor allem jene in Innovation, Forschung und Entwicklung an der Brennerachse zu intensivieren, und zwar auch grenzüberschreitend. "Mit der Schaffung unserer Euregio haben wir hier auch bereits erste konkrete Schritte gesetzt", so der Landeshauptmann.

Noch weiter geht der heute diskutierte Vorschlag, Südtirol zu einer Pilotregion bei der Umsetzung der neuen EU-Strategien in den Bereichen Tourismus und Innovation zu erklären. "Kommissar Tajani hat heute eine entsprechende Vereinbarung zwischen der EU und dem Land angeregt und wir sind sicher, dass dies eine Chance ist, die wir uns nicht entgehen lassen sollten", so der Landeshauptmann. Dass Tajani dafür gerade Südtirol im Auge hat, hat er heute mit dem Verweis auf die Lage am Schnittpunkt zweier großer Kulturkreise, die Mehrsprachigkeit und das friedliche Zusammenleben erklärt. Südtirol habe die besten Voraussetzungen, sich als Modellregion zu bewähren, als eine Art Best-Practice-Beispiel, an dem sich andere Regionen orientieren sollten.

Durnwalder hofft damit auch die Scheinwerfer der Öffentlichkeit auf Südtirol zu richten. "Ich habe Tajani heute vorgeschlagen, im Zuge dieser 'Ernennung' zur Pilotregion eine Reihe von großen Veranstaltungen in Südtirol abzuhalten, nachdem wir die Einrichtungen und das Know-how dafür haben", so der Landeshauptmann, der heute Tajani auch nach Südtirol eingeladen hat. Noch vor Ostern will sich der Vizepräsident der EU-Kommission in Südtirol umsehen und dabei mit der Landesregierung, mit Verbänden und Institutionen zusammentreffen. Zudem hat Durnwalder Tajani vorgeschlagen, der Bozner Gewerbeoberschule "Max Valier" einen Besuch abzustatten, um sich über deren Satelliten-Projekt zu informieren.
     
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