Menschenrechtspreis 2010 des Landes Kärnten vergeben   

erstellt am
13. 12. 10

LH Dörfler zeichnete Krassimira Dimova und Verein Vobis aus - "Wir-Gemeinschaft" ist weiter zu fördern
Klagenfurt (lpd) - Die gebürtige Bulgarin Krassimira Dimova aus St. Jakob im Rosental und der Verein Vobis - Verein für offene Begegnung und Integration durch Sprache (Lambichl/Köttmannsdorf) erhielten am 11.12. im Rahmen einer Feierstunde den mit 8000 Euro dotierten Menschenrechtspreis des Landes Kärnten verliehen. An der Verleihung durch Landeshauptmann Gerhard Dörfler im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung nahmen auch LHStv. Peter Kaiser, Landesamtsdirektor Dieter Platzer, Landtagspräsident Johann Gallo, Landesschulratspräsident Walter Ebner mit Vize Rudolf Altersberger, Superintendent Manfred Sauer, Bischofsvertreter Hermann Josef Repplinger sowie zahlreiche Vertreter von Institutionen sowie frühere Preisträger und die Jurymitglieder mit Vorsitzender Universitätsprofessorin Larissa Krainer teil.

Die Preisträgerin Dimova, die seit neun Jahren in Kärnten lebt, bemüht sich in besonderer Weise um alte, kranke und behinderte Menschen sowie Waisenkinder in ihrer Heimat. Sie hat durch Spenden und in Kooperation mit Organisationen zahlreiche soziale Projekte, vom Altenheim bis zu Lebensmittelpaketen, aber auch Kulturreisen, realisiert, wie Laudator Dechant Georg Buch sagte. Sie schlug viele Brücke zwischen Kärnten und ihrer bulgarischen Heimat sowie zwischen Alt und Jung.

Die Laudatio für den Preisträger Vobis hielt Schwester Frieda Burgstaller. Mit dem Preis wird die Initiative von Studenten der Universität Klagenfurt und die Arbeit von ehrenamtlichen Mitarbeitern gewürdigt, die es sich zum Ziel gemacht haben, die Lebenssituation von Asylwerbern - insbesondere durch das Angebot kostenloser Deuschkurse - zu verbessern.

Der Landeshauptmann gratulierte und dankte den Geehrten für ihr
Engagement. "Sie haben das Herz, wo es notwendig und gefragt ist", so Dörfler. Er sagte weiters, dass es nun Zeit sei, die Ortstafelfrage gut zu lösen. Keiner solle dabei das Gesicht verlieren, sondern der Gewinner soll Kärnten sein.

Nachbarschaftspolitik sei ihm stets ein großes Anliegen. Zur Bildung meinte der Landeshauptmann, dass es weniger Egoismus und mehr Wir-Gemeinschaft brauche, "mehr Wir-linge statt Ich-linge". Auch die Elternverantwortung müsse in der Bildung stärker wahrgenommen werden. Es gebe auch eine Erziehungsverpflichtung.

Kärnten sei humanitär, sagte Dörfler und erinnerte an die Hilfe für eine mongolische Familie ebenso wie an den Friedenseinsatz der Soldaten in Bosnien. In diesem Zusammenhang erwähnte auch seinen kürzlich erfolgten Besuch in Sarajewo und hob das dort hochgeschätzte Wirken des Spitzendiplomaten Valentin Inzko hervor. Die Menschen würden Menschenrechte brauchen, unterstrich der Landeshauptmann. Kärnten sei eine gute Wir-Gemeinschaft, aber das Bemühen darum höre nie auf.

Juryvorsitzende Larissa Krainer betonte, dass Bildung ein Menschenrecht sei. Dafür brauche es auch ausreichend Geld. Wenn der Zugang für die Menschen immer stärker begrenzt werde bzw. nur mehr für begüterte Menschen möglich sei, dann drohe der Weg in die Bildungsarmut. Sie dankte dem Land für die Vergabe des Menschenrechtspreises.

Peter Karpf vom Land Kärnten organisiert mit seinem Team die Verleihung des Menschenrechtspreises. Insgesamt seien schon 28 Initiativen, Einzelpersonen sowie Gruppen, ausgezeichnet worden. Der Preis stelle alljährlich viele beeindruckende Leistungen der Menschenrechtsarbeit vor. Mit wunderbarer Musik auf Harfe und Gitarre wurde die heutige Verleihung umrahmt. Das Duo Tozzi & Steiner aus dem Spittaler Raum begeisterte das Publikum, unter anderem spielten sie auch El Condor Pasa. Der Landeshauptmann dankte ihnen herzlich und überreichte ihnen eine Uhr.
     
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