Volksschule und Gesamtschule  

erstellt am
10. 12. 10

 Spindelegger: Leistung und Vielfalt
Im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" fordert Michael Spindelegger mehr Differenzierung in der Volksschule. Sprachschulen sollen Defizite beseitigen.
Wien (övp-pd) - Leistung und Vielfalt sind für die ÖVP zentrale Punkte, wenn es um Bildung geht. Außenminister und ÖAAB-Obmann Michael Spindelegger sieht im Interview mit den "Salzburger" Nachrichten in der Gesamtschuldebatte keine Antwort auf das PISA-Debakel: "Denn die Lese- und Sprachkompetenz wird ja schon vorher in der Volksschule erworben. Dort muss man also ansetzen." Eigene Sprachschulen wären eine Möglichkeit bereits in der Volksschule eine Differenzierung treffen zu können.

Sprachschulen gegen Defizite
Kinder mit Sprachdefiziten würden dabei am Nachmittag verpflichtend unterrichtet werden. Sobald das gewünschte Niveau erreicht ist, könnten sie in das Regelschulwesen überwechseln. Spindelegger: "Wichtig ist, dass die betreffenden Kinder auch am Nachmittag unterrichtet und gefördert werden, damit sie aufholen können." Um eine Trennung der Kinder zu vermeiden, könnten die Sprachschulen in denselben Gebäuden untergebracht werden.

Fördern und fordern
Auf jeden Fall müssen die Schülerinnen und Schüler in Zukunft besser individuell gefördert werden. Doch für Spindelegger ist klar, dass auch Leistung gefordert werden muss: "Daher sollte an die Stelle der Hauptschule eine „Aufstiegsschule“ mit mehr Personal und stärkerer Förderung und Forderung treten. Daneben muss die AHS-Langform erhalten bleiben. Schließlich wollen doch alle Eltern, dass ihre Kinder ins Gymnasium gehen."

 

Rudas fordert Aufhebung der 10-Prozent-Grenze
Um Teile der ÖVP endlich zu überzeugen, brauchen wir Bündnispartner - es ist keine Zeit mehr zu verlieren
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas forderte am 10.12. im Ö1-"Mittagsjournal" eine Aufhebung der 10-Prozent-Grenze für die Neue Mittelschule. "Das wäre ein erster wichtiger Schritt", so Rudas, die die ÖVP dazu einlud, dieses Vorhaben endlich zu unterstützen. Fällt die Grenze für Schulversuche, garantiere man den Eltern und Schülern echte Freiheit bei der Wahl der Schulmodelle. Viele Anmeldungen von Schülern und Eltern für die neue Mittelschule mussten abgelehnt werden, weil die Volkspartei auf der 10-Prozent-Grenze beharrt. Als Unterstützung für eine moderne Schule bezeichnete die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin das Bildungsvolksbegehren von Hannes Androsch. "Um Teile der ÖVP endlich zu überzeugen, brauchen wir Bündnispartner - es ist keine Zeit mehr zu verlieren", so Rudas.

 

Haubner zeigt sich verwundert über Rudas
Bis jetzt hat die SPÖ diese Grenze noch immer "sehr wortreich" verteidigt
Wien (bzö) - "Sehr verwundert" zeigte sich BZÖ-Bildungssprecherin Abg. Ursula Haubner über die Forderung von SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas, die 10-Prozent-Grenze für die Mittelschule aufzuheben. "Bis jetzt hat die SPÖ diese Grenze noch immer "sehr wortreich" verteidigt und hat sogar gemeinsam mit der ÖVP bei der Beschlussfassung im April 2009 gegen die Stimmen des BZÖ diese Obergrenze von zehn Prozent eingeführt. Jetzt auf einmal sucht Rudas Bündnispartner für eine Aufhebung der Grenze. Das ist schon ein bisschen grotesk", so Haubner, die einen neuerlichen Antrag für eine Aufhebung dieser Grenze ankündigte. "Dann werden wir sehen, wie ernst es die SPÖ mit diesem Anliegen nimmt", so Haubner.

 

     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion

 
zurück