Die Sehnsucht nach der Ferne   

erstellt am
10. 12. 10

"Haydn & Die Neue Welt": 8.-18. September 2011
Eisenstadt (haydnfestival) - Im Jahr 2011 brechen die Haydn Festspiele zu neuen Welten auf. Sowohl musikalisch als auch geographisch und visuell erwarten die Besucher der 23. Internationalen Haydntage neue Dimensionen. Den Blick gegen Westen gerichtet, beginnt eine spannende Spurensuche, die von Amerika über Puerto Rico und Brasilien in die Karibik und wieder zurück nach Eisenstadt führt. Neue Wege beschreiten die Haydntage im kommenden Jahr aber auch bei der Präsentation der Werke. Beim Eröffnungskonzert wird die Musik nicht nur hörbar, sondern auch „sichtbar“ sein.

Bereits 1766, also nur fünf Jahre nach seinem Dienstantritt als Kapellmeister am Esterházy’schen Hof, wird Joseph Haydn als „der Liebling der Nation“ gefeiert. Im selben Jahr tauchen erste Spuren von ihm in der Neuen Welt auf: Seine Symphonie Nr. 17 wird in Amerika kopiert. 30 Jahre später vertont Haydn in seinem Oratorium „Die Schöpfung“ unter anderem die Textpassage „... und eine neue Welt entspringt auf Gottes Wort“.

„Diese beiden Eckdaten geben bei den Haydntagen 2011 die Richtung vor. Wir schauen Richtung Westen in die Neue Welt des amerikanischen Kontinents und erspüren die wechselseitigen Beziehungen in der Musik“, erklärt Intendant Walter Reicher die Hintergründe zur Entstehung des neuen Programms. „Wir haben uns sehr intensiv mit dieser Thematik befasst und sind den Fragen nachgegangen: Welche Werke fanden schon zu Haydns Lebzeiten den Weg in die Neue Welt? Welche persönlichen Kontakte hatte er, bis hin zu Treffen mit Revolutionären? Wie ist Haydn die Neue Welt in Musikstücken anderer Komponisten begegnet? Welchen Einfluss hat Haydn bis heute auf Komponisten und Künstler aus dieser Weltgegend?“, beschreibt Reicher die musikalische Spurensuche, auf die sich die Haydntage 2011 gemeinsam mit ihrem Publikum begeben. Und so viel kann schon vorab verraten werden: Joseph Haydn ist überall - vom Menuett zum Tango, von der Klassik bis zum Jazz, von der Alten in die Neue Welt und wieder zurück.

„High Tech trifft auf Unplugged“
Die Haydn Festspiele nehmen „Neue Welt“ aber auch als Metapher um bei den Haydntagen Neues auszuprobieren. Für die Eröffnung der Haydntage 2011 konnte das Ars Electronica Futurelab gewonnen werden. Frei nach dem Motto „High Tech trifft auf Unplugged“ wird das Eröffnungskonzert ein Erlebnis für alle Sinne. Die Akademie Ossiach unter der Leitung von Martin Sieghart bringt Antonin Dvoraks „Symphonie aus der Neuen Welt“ und Haydns „Paukenschlag“ zur Aufführung. Dabei werden atemberaubende Bilder in Full HD und 3D den Haydnsaal erfüllen und das Klangerlebnis noch verstärken. So wird zu Dvoraks Klängen ein Film entstehen, der das historische Amerika als Ausgangspunkt einer Reise in die heutige Welt nimmt und zeigt, wie diese im Laufe eines Jahrhunderts von Mensch und Natur gestaltet wurde.

Einen Schritt weiter gehen die Musiker und das Ars Electronica Futurelab dann bei Haydns Paukenschlagsymphonie. Exklusiv für die Haydntage bauen Künstler und Techniker - inspiriert von der Musik Joseph Haydns - in Echtzeit eine virtuelle Welt mit beeindruckenden 3D-Projektionen auf. Mittels Tonabnahme wird Haydns Musik analysiert und das Ergebnis visualisiert. Durch einen speziellen Taktstock obliegt es Dirigent und Orchester zu entscheiden, was das Publikum zu sehen bekommt. Der/die Musikhörende wird auch zum „Musikbetrachter“.

„Queen of New World Jazz“
Der zweifelsfrei kreativste Beitrag der neuen Welt zur Musikgeschichte ist der Jazz. Einer der populärsten Sängerinnen dieses Genres, Cassandra Wilson, wird im Rahmen der 23. Internationalen Haydntage in Eisenstadt gastieren. Ihr Repertoire ist breit gefächert und umfasst neben Jazz und Blues auch Pop- und Rocklieder. Die mehrfache Grammy-Preisträgerin wird mit ihrer bluesigen und temperamentvollen Altstimme den Haydnsaal zum Swingen bringen.

„Wir beschreiten 2011 neue, spannende Wege. Dennoch hat das Hörerlebnis für uns immer oberste Priorität. Daher haben wir auch wieder die besten Haydninterpreten der Welt zu uns nach Eisenstadt eingeladen“, freut sich Intendant Reicher über eine Künstlerliste, die sich sehen lassen kann: Von Sir Neville Marriner über Trevor Pinnock bis Michael Schneider und Giovanni Antonini, von Sol Gabetta bis Giovanni Sollima, vom Wiener KammerOrchester über die Wiener Sängerknaben bis zur Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie unter Adam Fischer treffen sich 2011 wieder führende Künstler in Eisenstadt, die vor allem eines verbindet: ihre Liebe zu Joseph Haydn.

„Internationales Symposium“
Doch nicht nur im Rahmen der Konzerte beschäftigt die Haydntage „Haydn & Die Neue Welt“. Bei einem internationale Symposium (14. – 16. September 2011) gehen Wissenschaftler den vielschichtigen Verflechtungen des Komponisten mit der Neuen Welt und seiner Sehnsucht nach der Ferne vertiefend nach und beleuchten auch wie sich die Themen „Robinson Crusoe“ und „Pirates of the Caribbean“ in der Musik wiederfinden.

Lassen Sie sich von uns ein wenig in diese neue Welt entführen und genießen Sie Konzerte mit hochkarätigen Künstlern und erstklassiger Musik.
     
Informationen: http://www.haydnfestival.at    
     
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