Leoben leitet internationales EU-Projekt   

erstellt am
09. 12. 10

Unter der Federführung der Stadt Leoben beschäftigen sich weitere zehn internationale Städte mit den Problemstellungen des demografischen Wandels.
Leoben (stadt) - Die Stadt Leoben befindet sich seit November 2009 im EU-Programm URBACT und leitet seitdem das von der Stadt eingereichte Projekt "OP-ACT" (Options of Actions). Gemeinsam mit zehn weiteren internationalen Städten wie Ancona (Italien, 102.500 Einwohner) Dabrowa Górnicza (Polen, 128.300 Einwohner) oder Heerlen (Niederlande, 89.200 Einwohner) entwickelt die Stadt Leoben Strategien und Maßnahmen gegen die Problematik des demografischen Wandels. Mit 25.000 Einwohnern zählt Leoben zu jenen kleinen und mittelgroßen Städten, die von sinkenden Geburtenraten, einer spürbar gestiegenen Lebenserwartung der Bürger sowie von Abwanderung junger Menschen in Ballungszentren betroffen sind. Mit dem EU-Projekt versuchen die Stadtverantwortlichen, diesen Faktoren entgegenzuwirken.

"Wir haben die Talsohle, die wir in den 1990er Jahren gehabt haben, durchschritten und die Stadt mit neuen Freizeit-, Einkaufs- und Infrastrukturmaßnahmen attraktiv gemacht. In diese Richtung müssen wir nun weiterarbeiten. Leoben hat zwar als Universitäts- und Forschungsstadt noch die besten Karten in der Hand, doch kämpfen auch wir mit der Abwanderung. Denn wer nicht wächst, schrumpft", meint Leobens Bürgermeister Dr. Matthias Konrad.

Im Rahmen von Workshops erfahren die Projektpartner, wie andere Städte mit gleichartigen Problemstellungen umgehen und gewinnen neue Erkenntnisse und Instrumente für bevorstehende Aufgabenstellungen. Leoben übernimmt als Leadpartner die Verantwortung und die gesamte Koordination des Projektes. Die Schwerpunkte des OP-ACT-Arbeitsprogramms liegen einerseits darin, die finanzielle Situation nach der Krise zu stabilisieren und die heimische Wirtschaft zu beleben, indem bereits ansässige Firmen unterstützt oder neue Firmenideen gefördert werden. Andererseits wird auf der sozialen Integration benachteiligter Menschen aufgebaut und darauf geachtet, weiterhin ein attraktives Umfeld zu schaffen. Einen wichtigen Teil nimmt das gegenseitige Verständnis zwischen Jung und Alt ein, um ein erfolgreiches Miteinander zu entwickeln. Mit Qualifizierungsmaßnahmen, speziell in öffentlichen sowie privaten Bildungsbereichen, eröffnen sich der Jugend neue Perspektiven, was sich langfristig auch positiv auf heimische Betriebe und auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Gleichzeitig werden generationsübergreifende, speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmte Maßnahmen eingeleitet, um so eine wesentliche Steigerung der Lebensqualität zu erreichen.

Die Vorteile, die Leoben aus dem Projekt ziehen kann, sind aus der mittel- und langfristigen Perspektive gesehen von enormer Bedeutung für eine kontinuierliche Entwicklung der Stadt. So kommt es durch den Erfahrungsaustausch unter den Städten zu einer verstärkten Zusammenarbeit der universitären Bildungseinrichtungen sowie zu einer Vielzahl an Qualifizierungsmaßnahmen von Arbeitskräften. "Durch die erarbeiteten Themenschwerpunkte und den daraus resultierenden Ergebnissen und Erfahrungswerten wird es möglich sein, einen Wegweiser für die zukünftige Stadtentwicklung, eingebettet in bereits bestehende Strukturen, zu finden", so Konrad.
     
Informationen: http://www.leoben.at    
     
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