Berlakovich: Bauerneinkommen erholt sich leicht   

erstellt am
17. 12. 10

Erste Vorausschätzungen für 2010: Anstieg der Agrareinkommen infolge höherer Erzeugerpreise
Wien (bmlfuw) - Die Zahlen der Statistik Austria für die erste Einkommensvorschätzung nach der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2010 liegen nun vor. Nach dem dramatischen Einkommensrückgang des Vorjahres hat sich im Jahr 2010 das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft erholt und ist um plus 12,4 Prozent gestiegen. Dennoch konnte das massive Minus des Jahres 2009 bei weitem nicht aufgeholt werden, dafür waren die Einschnitte im Bauerneinkommen zu stark. Im langjährigen Vergleich befindet sich das Einkommensniveau der heimischen Bauern damit in etwa auf dem Stand des Jahres 2004.

Dass es aber jetzt eine Erholung gibt, ist auch auf die Maßnahmen der Politik zurückzuführen, so haben etwa die Markteingriffe wie Intervention, Lagerhaltung und Exporterstattung gewirkt. „Durch diese Maßnahmen hat sich der Markt stabilisiert und das hat positive Auswirkungen auf das Bauerneinkommen“, so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich zur ersten Einkommensvorschätzung der Statistik Austria.

Maßgeblich verantwortlich für die Einkommensverbesserungen im Jahr 2010 sind kräftige Preissteigerungen im Getreidebau und in der Milchproduktion, auch bei Ölsaaten und im Gemüse- und Gartenbau konnte sich der Produktionswert verbessern. Im Obst- und Weinbau sind durch rückläufige Erntemengen Wertrückgänge zu verzeichnen, die durch Preisanstiege nicht kompensiert werden. In der Tierhaltung waren Mengen und Preise bei Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen leicht rückläufig. Die heimischen Bauern mussten im Jahr 2010 mehr Geld, vor allem bei Treibstoffen, für Vorleistungen ausgeben, deren wertmäßige Steigerung betrug insgesamt im Jahresvergleich plus 1,9 Prozent.
     
Erste Vorausschätzungen für 2010: Anstieg der Agrareinkommen infolge höherer Erzeugerpreise
Wien (statistik austria) - Nach herben Einkommensverlusten in der heimischen Landwirtschaft im Jahr 2009 konnten die Agrareinkommen 2010 teilweise wieder aufholen. Erste Schätzungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung von Statistik Austria ergeben einen Zuwachs der realen Agrareinkommen (gemessen als preisbereinigtes Faktoreinkommen je Arbeitskraft) um 12,4% gegenüber 2009, nach Rückgängen um 3,1% im Jahr 2008 bzw. 21,4% im Jahr 2009. Die realen Einkommen pro Arbeitskraft 2010 lagen jedoch nach wie vor deutlich unter dem sehr hohen Niveau des Jahres 2007 (-14,4%). Die starken Schwankungen der Agrareinkommen in den letzten Jahren sind auf die gestiegene Volatilität der Preise und Kosten für landwirtschaftliche Produkte zurückzuführen.

Hauptfaktoren für die Einkommensentwicklung 2010
Das Jahr 2010 war von witterungsbedingten Ertragseinbußen in der pflanzlichen Erzeugung gekennzeichnet, gleichzeitig erholten sich die Erzeugerpreise für eine Reihe von landwirtschaftlichen Produkten kräftig. Das Volumen der pflanzlichen Erzeugung nahm infolge niedrigerer Erntemengen im Getreide- und Obstbau bzw. der sehr geringen Weinernte um 6,3% gegenüber 2009 ab. Das tierische Produktionsvolumen hingegen blieb laut ersten Berechnungen im Vorjahresvergleich stabil. Der Anstieg der Erzeugerpreise betraf vorwiegend pflanzliche Erzeugnisse und Milch, während bei den Fleischpreisen ein leichter Rückgang festzustellen war. Der Wert der landwirtschaftlichen Produktion zu Herstellungspreisen erhöhte sich im Vorjahresvergleich nominell um rund 4,8%. Den höchsten Beitrag zu diesem Anstieg lieferte der Getreidebau, gefolgt von der Milchproduktion bzw. der Erzeugung von Ölsaaten und Ölfrüchten.

Die Erzeugungskosten fielen höher aus als 2009. So stieg der Aufwand der Landwirtschaft für Vorleistungen laut ersten Schätzungen um 1,9%. Dabei nahmen die Treibstoffpreise nach ihrem Rückgang im Jahr 2009 wieder kräftig zu, während die Preise für Düngemittel stark sanken. Die Abschreibungen der Landwirtschaft für das Anlagevermögen erhöhten sich um 1,5%.

Bei den Agrarförderungen erfolgte 2010 eine weitere Entkoppelung produktbezogener Maßnahmen, was im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung eine Umschichtung zwischen Gütersubventionen und sonstigen Subventionen bewirkte. Neu eingeführt wurde die Milchkuhprämie. In Summe stiegen die im Rahmen der Einkommensberechnung berücksichtigten Förderungen und Leistungsabgeltungen gegenüber 2009 um 1,0%.

Die dargestellten Entwicklungen führten zu einer Zunahme des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens um 11,5%. Der durch den Strukturwandel bedingte Rückgang der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte wurde für 2010 auf 1,4% geschätzt. Je Arbeitskraft fiel der durchschnittliche Einkommensanstieg damit etwas höher aus (nominell: +13,1%). Deflationiert mit dem impliziten Preisindex des BIP ergab sich ein realer Anstieg des Faktoreinkommens je Arbeitskraft um 12,4%.

Die Hauptergebnisse der ersten Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2010 sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst.

Ergebnisse für die EU-27
Diese erste Vorausschätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für Österreich wurde Ende November 2010 an das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) übermittelt. Die auf Meldungen der einzelnen Mitgliedstaaten basierende erste Schätzung der Agrareinkommen in der EU-27 insgesamt wird von der Europäischen Kommission voraussichtlich am 20. Dezember 2010 in Form einer Pressemitteilung vorgestellt
     
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