Berlakovich: Umweltwirtschaft braucht mehr Frauen in green jobs   

erstellt am
16. 12. 10

Podiumsdiskussion des Lebensministeriums zeigt neues Zukunftsfeld für Arbeitnehmerinnen – Biolandwirtschaft mit 37 % bereits fest in Frauenhänden
Wien (bmlfuw) - „Wir können es uns in keinem Wirtschaftsbereich und schon gar nicht in der Umweltwirtschaft leisten, auf die Lösungskompetenz, die Kreativität, den Einsatz und das Wissen der Frauen zu verzichten“, machte Umweltminister Niki Berlakovich bei der Podiumsdiskussion des Lebensministeriums zum Thema „Mehr Frauen in green jobs“ deutlich.

Berlakovich diskutierte gemeinsam mit den green job-Karrieristinnen Sigrid Stangl, Professorin für Umweltökonomie an der WU-Wien, Nachhaltigkeits-Architektin Sarah Maria Richter und Katharina Ruzicka, Universitätsassistentin an der TU Wien und bis vor kurzem Vorsitzende der „Young Water Professionals“, sowie mit Druckereiinhaber Ernst Gugler und Nachhaltigkeitsfetischist Hannes Offenbacher, Gründer von „Mehrblick“, über die Notwendigkeit eines Kultur- und Wertewandels in der Gesellschaft, um mehr Frauen in green jobs zu bringen. Dabei holte sich Umweltminister Niki Berlakovich die Ideen und Vorschläge der PraktikerInnen ein.

Mit derzeit bereits 185.000 green jobs ist die Umweltwirtschaft am Weg, zum größten Arbeitgeber der Zukunft zu werden. Nach Schätzung des Lebensministeriums liegt der Frauenanteil in green jobs zwischen 25 und 35 %. Aber der Anteil der Arbeitnehmerinnen ist – wie auch in der Gesamtwirtschaft - im Dienstleistungsbereich wesentlich höher als im Produktions- und Bausektor. Nur der landwirtschaftliche Bereich bildet hier eine deutliche Ausnahme: 37 % der Biobetriebe sind in Frauenhand.

„Ich setze mich dafür ein, dass wir in Österreich bis 2020 100.000 zusätzliche green jobs haben. Ganz besonders werde ich darauf achten, dass Frauen in dieser Entwicklung eine gleichbedeutende Rolle wie Männer einnehmen werden“, kündigte Umweltminister Berlakovich an, in der Umweltwirtschaft einen Wertewandel in Richtung Chancengleichheit zu forcieren, um den Anteil der weiblichen Erwerbstätigen etwa in der Umwelttechnik zu steigern. Dafür werde es geeignete Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen brauchen, so der Umweltminister.

Zukunftspaket „Masterplan green jobs“
Der „Masterplan green jobs“ des Lebensministeriums soll dafür ein zentraler Leitfaden sein. Qualifikation, Innovation, Kooperation, Internationalisierung, Nachhaltigkeit und Bewusstseinsbildung sind die sechs Säulen gezielter Maßnahmen, die heuer gemeinsam mit zahlreichen ExpertInnen erarbeitet wurden. Die Maßnahmen berücksichtigen sowohl männer- als auch frauenspezifische Voraussetzungen. Evaluierungen zeigen bereits jetzt, dass das Ziel von 100.000 zusätzlichen green jobs erreicht werden kann.

„Durch die Anhebung der Sanierungsrate bei Gebäuden können rund 30.000 green jobs entstehen. Mit der Förderung der thermischen Sanierung, wie sie im Budgetplan vorgesehen ist, werden konkrete Schritte gesetzt“, brachte Umweltminister Niki Berlakovich ein Beispiel und betonte: „Wir müssen Frauen ermutigen, ihre Chancen zu ergreifen und mehr in technische Berufe zu gehen. Vor allem für die Jugend bieten sich hier enorme Zukunftsperspektiven in krisensicheren Jobs.“
     
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