Inflation sinkt im November 2010 auf 1,9%   

erstellt am
16. 12. 10

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für November 2010 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 1,9% (Oktober 2,1% revidiert, September 1,9%). Dieser Rückgang ist vor allem auf eine moderatere Preisentwicklung bei Mineralölprodukten zurückzuführen (+11% im Jahresabstand; Einfluss auf die Inflationsrate 0,47 Prozentpunkte), die im Oktober noch ausgeprägter war (+15% gegenüber Oktober 2009; Einfluss damals 0,62 Prozentpunkte).

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat November 2010 betrug 110,0 (Oktober 110,1 revidiert). Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2010) sank das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Zwei Fünftel der Inflationsrate durch teureres Tanken und Wohnen verursacht
Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +2,4%; Einfluss +0,46 Prozentpunkte), wofür in erster Linie Teuerungen bei der Haushaltsenergie (insgesamt +3,3%; Heizöl +18%, Strom +1%, Gas -1%) und bei der Instandhaltung von Wohnungen (insgesamt +2,7%) sowie höhere Wohnungsmieten (insgesamt +2,8%) maßgeblich waren.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +2,7%; Einfluss: +0,39 Prozentpunkte) waren die um 9% teureren Treibstoffe ausschlaggebend. Die Preise für Wartung und Reparaturen von PKW stiegen im Jahresabstand um insgesamt 4%. Neue PKW wurden im Durchschnitt um 2% billiger.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,7% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) wurden hauptsächlich durch höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,2%) sowie für Schmuck und Uhren (durchschnittlich +15%) verursacht.

Die moderate Teuerung (durchschnittlich +1,2%) in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" übte nur geringen Einfluss (+0,15 Prozentpunkte) auf die Gesamtinflation aus. Preistreiber waren vor allem Gemüse (+7%) und Obst (+3%).

Durchschnittliches Preisniveau sank gegenüber Oktober 2010 um 0,1%.
Als stärkster Preisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -1,3%; Einfluss: -0,15 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend die Pauschalreisen bei, die - nebensaisonbedingt - im Monatsabstand um 5,9% billiger waren.

Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" war Hauptpreistreiber im Monatsabstand (+0,6%; Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren teurere Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +1,9%).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex im November 2010: +1,8%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im November bei 110,17 (Oktober: 110,18 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate im Jahresabstand war mit 1,8% (Oktober: 2,0% revidiert, September 1,7%) etwas niedriger als jene des nationalen VPI. Ausschlaggebend für den Unterschied waren Ausgaben für eigentümergenutztes Wohnen, die konzeptgemäß im HVPI nicht inkludiert sind, sowie Versicherungsleistungen, die im HVPI eine geringere Gewichtung aufweisen als im VPI und damit den HVPI gegenüber dem VPI dämpften (siehe methodische Informationen). Im Vergleich zum Vormonat blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.

Preisindex für Pensionistenhaushalte im November 2010: +2,0%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2005) betrug im November 2010 2,0% (Oktober 2,3% revidiert, September 2,1%), der Indexstand lag bei 111,8 (Oktober 111,9 revidiert). Die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten war vor allem auf Teuerungen bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen, bei Heizöl sowie bei Nahrungsmitteln zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Preisanstiege bei Treibstoffen und Wohnungsmieten (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH hingegen weniger durch als im VPI.
     
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