Emir des Staates Katar in Wien  

erstellt am
31. 12. 10

 Mitterlehner: Katar ist für Österreich ein wichtiger Partner
Unternehmen haben Chancen im Bau, im Anlagenbau und in der Energie- und Umwelttechnik - Fußball-WM 2022 wird Interesse steigern
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hält nach seinem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Khalifa Al-Thani, am 30.12. beim Wirtschaftsforum die Eröffnungsrede. "Katar ist für Österreichs Unternehmen ein wichtiger Partner. Davon habe ich mich schon bei meinem Besuch im Vorjahr überzeugen können", so Mitterlehner. "Unternehmen aus den Branchen Bau und Anlagenbau sowie der Energie- und Umwelttechnik liefern schon jetzt nach Katar. Hier wird die Zusammenarbeit laufend ausgebaut. Neue Chancen für viele andere Bereiche ergeben sich durch die Fußball-WM, die Katar im Jahr 2022 ausrichten wird."

Neben dem Ausbau der Infrastruktur kann Österreich hier auch im Tourismus punkten. Wie schon für die Olympischen Spiele in Sotschi werden mehrere österreichische Institutionen auch Katar Leistungen zum Ausbau von Tourismus-Projekten und Tourismus-Schulungen anbieten. "Das gesteigerte Interesse durch die Weltmeisterschaft und neue Projekte werden den Beziehungen zwischen Österreich und Katar neue Impulse verleihen", so Mitterlehner abschließend.

 

Schieder: Österreich setzt wichtigen Schritt zur Festigung der Handelsbeziehungen mit Katar
Finanzstaatssekretär unterzeichnet Doppelbesteuerungsabkommen mit Gastgeber der Fußball-WM 2022
Wien (sk) - "Mit der heutigen Unterzeichnung des Doppelbesteuerungsabkommen mit Katar festigen wir die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Katar und Österreich und ermöglichen jenen österreichischen Unternehmen, die sich im Emirat engagieren, eine massive Verbesserung der Rahmenbedingungen", betont Finanzstaatssekretär Andreas Schieder anlässlich der Unterzeichnung des neuen Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) mit dem Emirat Katar unter Anwesenheit von Bundespräsident Heinz Fischer und dem Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Khalifa al-Thani. Bisher gab es zwischen Katar und Österreich keine steuervertraglichen Beziehungen. "Gerade angesichts der Investitionen, die rund um die Fußball-WM 2022, die in Katar ausgerichtet wird, aber auch der Nachfrage nach Technologien im Umwelt- und Abwasserbereich, ein wichtiger Schritt", so Schieder, der darauf verwies, dass etwa Deutschland zwar großes Interesse an einem DBA mit Katar habe, bisher aber keine Einigung erzielt werden konnte.

Katar habe in den vergangenen Jahren eine wirtschaftlich imposante Entwicklung genommen und ist nun das reichste Land Asiens, mit entsprechenden Investitionen. "Dieses Wachstum bietet natürlich auch für österreichische Unternehmen große Chancen, die genutzt werden sollen. Mit dem Doppelbesteuerungsabkommen legen wir eine Basis für das Stärken der wirtschaftlichen Beziehungen." Schieder verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass bereits heute österreichische Unternehmen am Neubau des Doha International Airport partizipieren.

Zukünftige Investitionsfelder werden sich angesichts der zu erwartenden Investitionsoffensive in Vorbereitung auf die Fußballweltmeisterschaft 2022 im Bereich der Infrastruktur, der Verkehrsinfrastruktur und des Tourismus bieten. "Bereiche in denen Österreich und österreichische Unternehmen großes Know-How zu bieten haben", so Schieder. Das Wachstum Katars hat das Emirat aber auch zum Land mit dem höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf weltweit gemacht. "Auch hier gibt es Herausforderungen, die Katar angehen will und mit dem Umweltplan 2008 auch bereits in Angriff genommen hat, wo österreichisches Wissen weltweit gefragt ist und sich für österreichische Spezialisten große Möglichkeiten bieten."

 

Großes Wirtschaftsforum in der WKÖ
Milliardenschwere Katar-Holding lotet Investment-Möglichkeiten aus
Wien (pwk) - "Das auf die Öl- und Gasförderung spezialisierte Emirat Katar bietet große Chancen für heimische Zulieferbetriebe in diesem Bereich", betont Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl anlässlich des Österreich-Aufenthaltes des Emirs des Staates Katar, Sheikh Hamad Bin Khalifa Al-Thani. Eine hochrangige Delegation, darunter Wirtschafts- und Finanzminister Yousef Hussain Kamal, Energie- und Industrieminister Mohammed Bin Saleh Al Sadah, Khalid Bin Mohamed Al Attiyah, Minister für Internationale Kooperationen, sowie Ahmed Mohammed Al-Said, Executive Director der Qatar Holding, besuchte am 30.12. die WKÖ. Die hochrangigen Vertreter aus Katar nehmen an einem Wirtschaftsforum mit rund 50 österreichischen Firmen u.a. aus den Bereichen Infrastruktur und Anlagenbau in Bezug auf mögliche Aufträge und Investitionen teil.

"Insbesondere die zahlreichen großen Infrastrukturprojekte in Katar bieten österreichischen Unternehmen erfolgsversprechende Möglichkeiten", hält Leitl fest. So seien in der Bauzuliefer- und Bauindustrie durch die kommenden und laufenden Projekte wesentliche Impulse zu erwarten. An erster Stelle steht für die Regierung in Katar der Bau von Kraftwerken, um den stetig steigenden Energiebedarf zu bewältigen, im Umweltbereich sind Abwasseraufbereitung und Abfallentsorgung oberste Priorität. Die Realisierung von Eisenbahnprojekten schreitet ebenfalls voran. Gearbeitet wird auch am Ausbau des Autobahnnetzes, darunter eine 40km lange Brücke nach Bahrain. Insgesamt sind mehr als 30 % des katarischen Budgets für das Jahr 2011 für Infrastrukturvorhaben vorgesehen. Durch die Austragung der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar sind weiters gewichtige Investitionen in Stadien und Hotels zu erwarten.

Nach dem Rekordwachstum von 70% im Jahr 2008 auf 127,8 Mio. Euro gingen die österreichischen Exporte nach Katar 2009 auf 84,7 Mio. Euro (-33,7%) zurück und betrugen im ersten Halbjahr 2010 knapp 30 Mio. Euro. Wichtigste österreichische Exportgüter waren bearbeitete Waren wie Konstruktionsteile aus Eisen und Stahl, Stangenprofile aus Aluminium, Rohre aus Eisen und Stahl, Kork- und Holzwaren sowie Papierwaren.

Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge machten im Gesamtjahr 2009 mehr als ein Drittel der österreichischen Gesamtlieferungen aus. Dazu zählten Hebe- und Fördervorrichtungen (Kräne), Metallbearbeitungsmaschinen, Kreiselpumpen, Kompressoren, Armaturen, sowie Straßenfahrzeuge (Pkw und Spezialkraftwagen). Die österreichischen Importe aus Katar stiegen im Jahr 2009 um 14,9% auf 1,5 Mio. Euro und betrugen im ersten Halbjahr 2010 rund 1,3 Mio. Euro.

Für die Aussenwirtschaft Österreich (AWO) bildet Katar 2011 einen strategischen Schwermarkt in der Region. Diesem Umstand wird durch eine permanente AWO-Präsenz in Doha und ein intensiviertes Programm in und um Katar Rechnung getragen. Im Rahmen dieses Programmes sind seitens der Außenhandelsstelle Abu Dhabi unter anderem ein österreichischer Gruppenstand auf der Project Qatar 2011 in Doha (2.5. bis 5.5.2011), eine Wirtschaftsmission im April sowie Schwerpunktveranstaltungen im Gesundheitstourismus (Jänner 2011) und im Interior-Design-Bereich (März 2011) geplant.
     

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