Innsbrucks Altbürgermeisterin Hilde Zach ist gestorben  

erstellt am
17. 01. 11

Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck trauert
Alt-Bürgermeisterin und Innsbrucker Ehrenbürgerin Hilde Zach am 15. Jänner im 69. Lebensjahr verstorben
Innsbruck (rms) - Hilde Zach: Jahrzehnte politischer Einsatz ,15 Jahre Stadt- und auch Europapolitik, acht Jahre Bürgermeisterin. Ein Leben mit vorbildlichem Engagement für Gemeinwesen, Wirtschaft, Politik, Kultur, mit Mut, Willensstärke und Durchsetzungskraft sowie mit großer Toleranz, viel Herz und spontaner Hilfsbereitschaft ging zu Ende.

Albürgermeisterin Hilde Zach
Alt-Bürgermeisterin und Innsbrucker Ehrenbürgerin Hilde Zach am 15. Jänner im 69. Lebensjahr verstorben

Foto: Österreich Journal / Michael Mössmer

 
Nach langer schwerer Krankheit und über viele Jahre mit großer Geduld ertragenem Leiden, das ihren überdurchschittlichen Einsatz in ihrer Verantwortung als Bürgermeisterin von Innsbruck aber in keiner Weise schmälerte, ist Kommerzialrätin Hilde Zach in der Nacht vom 15. auf 16. Jänner im 69. Lebensjahr zu Hause in der Obhut ihres langjährigen Lebenspartners Dr. Kurt Bruni verstorben.

Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer: "Hilde Zach hat eine bedeutende Ära für Innsbruck geprägt. Ihr unermüdlicher Einsatz für Innsbruck, ihr Mut und Rückgrat, ihr Durchsetzungsvermögen und nicht zuletzt ihr soziales Wirken, ihr Verständnis, ihre Toleranz und ihre Hilfsbereitschaft waren beispielhaft", so Oppitz-Plörer.

"Es liegt alles in Gottes Hand, davon bin ich zutiefst überzeugt. Jeder Mensch muss mit Aufgaben fertig werden, die ihm im Leben gestellt werden. Alles hat eine gewisse Wichtigkeit und auch wieder nicht. In irgendeiner Form hat alles einen kausalen Grund", war eine von Hilde Zachs Lebensweisheiten.

Hilde Zach trat stets für die Toleranz und das Miteinander ein: Toleranz gegenüber Kindern, MigrantInnen, Behinderten, Menschen, die das Leben nicht bewältigen können, alten Menschen, Andersdenkenden und auch Andersartigen.

Verantwortung und hoher Einsatz
Meilensteine setzte sie u.a. mit ihrem konsequenten Eintreten für eine gute Balance zwischen dem historischen Erbe und der Moderne, den Neubau der Hungerburgbahn, für das Projekt Straßenbahn/Regionalbahn, für die Neugestaltung der Maria-Theresien-Straße und für die erfolgreiche Bewerbung Innsbrucks um die ersten Olympischen Winterjugendspiele im Jahr 2012. In ihrer Ressortverantwortung für die Finanzen war sie konsequent und gewissenhaft bemüht, den sparsamen Kurs fortzusetzen, neue Schulden, wenn irgendwie möglich, zu vermeiden und hatte so nicht nur den Hauhalt der Stadt, sondern auch Gebarung der Beteiligungen im Auge. Als Kulturverantwortliche war es ihr ein großes Anliegen, den Ruf Innsbrucks als Kulturstadt international zu festigen, den großen traditionellen Kulturveranstaltern wie z.B. Landestheater, Konzerte der Stadt, Festwochen und Tanzsommer eine optimale Basis zu geben und gleichzeitig auch die junge Kultur entsprechend zu fördern. Mit der Einführung des Neujahrskonzertes hat sie Innsbruck zu einem beschwingten Start ins neue Jahr verholfen.

Erste Bürgermeisterin einer österreichischen Landeshauptstadt
Hilde Zach wurde am 30. Oktober 2002 in einer Sondersitzung des Gemeinderates in Nachfolge von DDr. Herwig van Staa zur Bürgermeisterin von Innsbruck gewählt. Innsbruck war somit die erste österreichische Landeshauptstadt mit einer Frau als Stadtoberhaupt.

Rechtzeitig hatte Hilde Zach die Weichen für ihre Nachfolge gestellt und in der früheren Stadträtin und Vizebürgermeisterin Mag. a Christine Oppitz-Plörer die nach ihrer Ansicht am besten geeignete Kandidatin gefunden. Im Rahmen einer Sondersitzung des Gemeinderates am 8. März 2010 im Plenarsaal des Innsbrucker Rathauses wurde Mag.a Christine Oppitz-Plörer in Nachfolge von Hilde Zach mit großer Mehrheit zur neuen Bürgermeisterin von Innsbruck gewählt.

Beeindruckend waren die Dankes-Bezeugungen für Hilde Zach, die von allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen kamen und die die Bewunderung für ihren überdurchschnittlichen Einsatz und ihr aufrichtiges Bemühen als Bürgermeisterin zum Ausdruck brachten.

Für Hilde Zach war die Stadtpolitik das Leben, sie war rund um die Uhr für Innsbruck im Einsatz, war mit allen Maßnahmen und Entscheidungen vertraut und fehlte praktisch nie bei für die Stadt wichtigen Ereignissen. Sie fühlte sich stets gesamtverantwortlich für alle Entscheidungen und für das Geschehen in der Stadt. Für die Daseinsfürsorge, für Jugend und Familien, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, für Innsbruck als Bildungs- und Wirtschaftsstandort hatte Zach stets zwei offene Ohren. Beeindruckend war auch ihr sozialer Einsatz und die Zeit, die sie für einsame und in Not befindliche Menschen aufwendete, ohne das je an die große Glocke zu hängen. Ihre "harte Schale" überdeckte für manche, die Hilde Zach nur oberflächlich kannten, ihre Herzlichkeit, ihr Verständnis und ihre große Hilfsbereitschaft.

Ihre Liebe galt vor allem der Kultur, ihre größte Sorge - zuletzt verstärkt in der Zeit der Weltwirtschaftskrise - dem Erhalt der in den letzten Jahren vorbildlich und konsequent erkämpften Konsolidierung des Stadtbudgets mit Verwaltungsreform, Schuldenabbau und einer gut durchdachten Investitionspolitik. Zach war auch begeisterte aber zugleich auch kritische Europäerin. Die Europäische Einigung bezeichnete sie stets als großes Friedenswerk.

Europäisches Engagement
Seit 2004 war Hilde Zach neben ihrer Funktion als Bürgermeisterin Vertreterin des Österreichischen Städtebundes im Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates. Von 2004 bis 2008 war sie als Vorsitzende des ständigen Ausschusses für Kultur und Erziehung, zuständig für Medien, Jugend, Sport und Kommunikation des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates tätig. Seit 2008 war sie Vizepräsidentin des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates. Es war ihr Verdienst, dass der 23. Europäische Gemeindetag 2006 in Innsbruck stattgefunden hat. Mit der Verleihung der Ehrenmedaille des Europarates wurde ihr europäisches Engagement entsprechend gewürdigt. Am 22. Februar 2010 wurde Hilde Zach in Barcelona für ihr europäisches kommunalpolitisches Engagement geehrt. Die Ehrung steht unter dem Titel: "Bürgermeister die Geschichte geschrieben haben." Unter den vielen Ehrungen und Auszeichnungen, die Zach erhielt, stechen besonders die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich sowie die Ernennung zur Ehrensenatorin der Universität Innsbruck hervor.

Ehrenbürgerin Hilde Zach
Im engsten Familien- und Freundeskreis wurde Bürgermeisterin Hilde Zach im Beisein der Ehrengäste Landeshauptmann Günther Platter, Alt-Bürgermeister und Alt-Landeshauptmann Lt-Präs. DDr. Herwig van Staa und Bischof Dr. Reinhold Stecher sowie Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer und Vizebgm. Christoph Kaufmann am 19. März im Stadtsenatssitzungszimmer mit der höchsten Würdigung der Stadt Innsbruck, der Ehrenbürgerschaft, ausgezeichnet.

Die Ehrenbürgerkette, die Hilde Zach feierlich überreicht wurde, ist die Kette von Dr. Reinhold Stecher, die er zu seiner Ernennung zum Ehrenbürger erhielt. Mit dieser Geste wollte Bischof Stecher seine große Wertschätzung für Hilde Zach zum Ausdruck bringen. "Ich bin als Seelsorger und Bischof verwöhnt worden von Persönlichkeiten, die Werte hochhalten und mit einer positiven Grundeinstellung und Aufrichtigkeit ihre Ziele verfolgen. Zu diesen Persönlichkeiten zählt in besonderer Weise Bürgermeisterin Hilde Zach. Es ist eine Ehre für mich, meine Ehrenbürgerkette Hilde Zach überreichen zu können", so Stecher damals.

Der Einstieg von Hilde Zach in die Stadtpolitik
Der Einstieg von Hilde Zach in die Kommunalpolitik erfolgte nach der Gemeinderatswahl vom 24. April 1994. DDr. Herwig van Staa hatte gemeinsam mit Hilde Zach beim ersten Antreten mit der Liste "Für Innsbruck" die relative Mehrheit an Mandaten erreicht und wurde Bürgermeister von Innsbruck. Hilde Zach übernahm als amtsführende Stadträtin die Ressorts Kunst und Kultur, Wirtschaftsförderung und Tourismus, Jugend, Frau und Familie und Statistik.

Nach der Gemeinderatswahl im Jahr 2000 wurde Herwig van Staa als Bürgermeister bestätigt und Hilde Zach zur 1. Bürgermeister-Stellvertreterin mit den Ressorts "Kultur" sowie "Erziehung, Bildung und Gesellschaft" mit Frauenförderung, Familien und Senioren, Kinder- und Jugendförderung gewählt.

Am 30. Oktober 2002 folgte im Gemeinderat mit großer Mehrheit die Wahl zur Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Innsbruck, nachdem DDr. Herwig van Staa am 26. Oktober als Landeshauptmann an die Spitze der Tiroler Landesregierung wechselte. Hilde Zach damals: "Dass mein Weg und mein Wirken in der politischen Öffentlichkeit eine Signalwirkung für andere Frauen ist, erfahre ich jeden Tag. Ich glaube, dass sich vieles geändert hat und auch die Einstellung der Männer vielfach eine andere wurde. Frauen sind heute eine echte, ernst zu nehmende Konkurrenz. Mit uns Frauen ist zu rechnen".

Bei der Wahl 2006 trat Hilde Zach als Bürgermeister-Kandidatin an, schaffte mit der Liste "Für Innsbruck" wieder die relative Mehrheit und wurde am 8. Mai nach der Bildung eines Arbeitsübereinkommens von den Fraktionen "Für Innsbruck/Seniorenbund, ÖVP und SPÖ mit 28 von 40 Stimmen erneut zur Bürgermeisterin gewählt.

Lebenslauf
Hilde Zach ist am 25. August 1942 in Innsbruck geboren. Ihre Mutter stammte aus einer mit 16 Kindern gesegneten Haller Salinenarbeiterfamilie. Die Eltern Josef Zach (er kam mit 13 Jahren als Lehrbub von Bayern nach Hall) und Mathilde Ebenbichler haben einander als Lehrbub und Lehrmädchen kennen gelernt und hatten später als Eheleute die Möglichkeit, einen Betrieb in Hall von ihrem Lehrherrn zu übernehmen. Selbst war sie das mittlere von drei Kindern.

Die Schwester ist heute Wirtin im Leipziger Hof und der Bruder übernahm den seit kurzem nicht mehr bestehenden elterlichen Metzgereibetrieb in der Wilhelm-Greil-Straße.

Ihre Liebe zur Musik und zum Theater hat sie von der Mutter geerbt. Die Familie Ebenbichler galt als sehr musikalisch und dem Theater verbunden.

Nach dem Besuch der Volks-, Haupt- und Handelsschule (im Internat in Feldkirch) hat Hilde Zach später neben der Berufstätigkeit die Matura im Abendstudium nachgeholt. In der Handelsschule war sie immer Vorzugsschülerin. Ihren Wunsch, auf eine höhere Schule zu gehen und Lehrerin zu werden, hatte der Vater nicht goutiert, weil er der Meinung war, "dass sich das nicht auszahlt, weil die Madeln eh wegheiraten. "Alle mussten wir die Metzgerlehre machen und im Geschäft mitarbeiten, mein Bruder hatte das männliche Privileg, die Handelsakademie besuchen zu dürfen", erzählte Zach einmal.

Hilde Zach kam mit 18 Jahren nach Innsbruck. Ihre Eltern hatten 1956 die Bombenruine "Weiß", das Eckhaus am Bozner Platz/Wilhelm-Greil-Straße erworben.

Im Alter von 20 Jahren - das war ihr erster Einstieg in die Politik - ist sie zur "Jungen Wirtschaft" gestoßen. Im Rahmen der politischen Laufbahn ist Hilde Zach mit 40 zum Wirtschaftsbund gekommen, vertrat dort die Interessen der Innenstadt-Wirtschaft und wurde 1990 Wirtschaftsbundobfrau.

Die kaufmännische Ausbildung bekam sie im elterlichen Betrieb, dort hatte sie 20 Jahre eine Führungsposition inne. Anschließend folgten über 12 Jahre selbstständige Tätigkeiten in verschiedenen Branchen u. a. auch in Deutschland, Frankreich und England. Hilde Zach war Inhaberin einer gastronomischen Vollkonzession. Viele kennen Hilde Zach auch noch von ihrem Betrieb "Zach am Markt", den sie später verpachtet hatte.

Zwei schwere Schicksalsschläge, von denen sie sich nicht aus der Bahn hat werfen lassen, hat Hilde Zach erlebt. Mit 30 Jahren kurz vor der Heirat der tödliche Unfall ihres Verlobten, Josef Norz - sie hatten gemeinsam die Tanzbar Fortuna in Zirl -
und 1997 die Krebserkrankung, die sie überwunden zu haben glaubte. Hilde Zach lebte in Lebensgemeinschaft mit dem Innsbrucker Arzt Dr. Kurt Bruni.

Bei einem politischen Vortrag in Telfs hatte Hilde Zach einst einen Redner gehört, der sie faszinierte. Auf die Frage wer der sei, bekam sie zur Antwort, "es ist der Schwiegersohn vom Wallnöfer, der van Staa".

 

Pröll tief betroffen über Tod von Hilde Zach
Eine starke Frau, der Innsbruck und Tirol viel verdanken - Strahlkraft weit über die Grenzen Tirols hinaus
Wien (övp-pd) - "Tief" betroffen über den Tod von Innsbrucks-Altbürgermeisterin Hilde Zach zeigt sich ÖVP- Bundesparteiobmann Finanzminister Josef Pröll: "Die ÖVP trauert um den Verlust einer starken Frau und guten Freundin." Und Pröll weiter: "Als erste Bürgermeisterin einer Landeshauptstadt hat Hilde Zach die politische Landschaft weit über die Grenzen Tirols geprägt. Dass sie den langen und tapferen Kampf gegen ihre schwere Krankheit letztendlich verloren hat, ist für uns alle eine schmerzliche Nachricht und ein schwerer Verlust."

"Hilde Zach hat ihre Heimatstadt Innsbruck nachhaltig geprägt und modernisiert. Ihr unermüdlicher Einsatz für Innsbruck und ihre Initiativen haben ihr zu Recht den Respekt der gesamten Bevölkerung eingebracht", verweist ÖVP-Bundesparteiobmann Finanzminister Pröll auf die zahlreichen Kultur- und Bauvorhaben, die unter Zachs Amtszeit realisiert wurden, etwa das Kulturförderprogramm „Stadtpotenziale“, die Aktion „Innsbruck liest“ oder der Bau der neuen Hungerburgbahn. Auch die wirtschaftliche Bilanz Zach's braucht keinen Vergleich zu scheuen, so wurde unter ihrer Amtszeit die Konsolidierung des Stadhaushaltes realisiert –eine Maßnahme von der die Landeshauptsatdt bis heute profitiert.

 

LH Günther Platter: "Wir verlieren eine leidenschaftliche Innsbruckerin und eine große Tirolerin"
Innsbruck (lk) - „Ein großes Herz hat aufgehört zu schlagen. Wir verlieren mit Hilde Zach eine leidenschaftliche Innsbruckerin und einen große Tirolerin. Hilde Zach hat zweifelsohne zu den prägendsten politischen Persönlichkeiten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte gezählt. Ihr ganzes politisches Leben war von einer tiefen Verbundenheit mit den Menschen in ihrer Heimatstadt geprägt. Hilde Zach war Tag und Nacht für ihr Innsbruck da. Was sie alles für Innsbruck geleistet hat, wird sich noch in vielen Jahren zeigen." Das sagte LH Günther Platter zum Ableben der ehemaligen Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach.

Platter trauert nicht nur um einen großartigen Menschen, sondern auch um einen wichtigen Gesprächspartner, mit dem man leidenschaftlich um Lösungen für Stadt und Land ringen konnte. „Bei all diesen Diskussionen stand immer das Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund. Ob ihr etwas persönlich oder politisch nützlich war, das hat sie nie interessiert. Letztlich war es wohl genau das, was sie auch politisch so erfolgreich gemacht hat“, zollt der Landeshauptmann der Altbürgermeisterin Respekt und sagt weiter: „Heute trauert nicht nur ihre Stadt, sondern das ganze Land Tirol. Wir verneigen uns in tiefer Ehrfurcht vor einer leidenschaftlichen Innsbruckerin und einer großen Tirolerin. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie."

 

Wurm: Tief betroffen über das Ableben von Hilde Zach
Eine couragierte Politikerin, die nicht an ideologischen Schranken gescheitert ist
Wien (sk) - Tief betroffen zeigte sich SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm über das Ableben der Innsbrucker Altbürgermeisterin Hilde Zach. "Hilde Zach hat gezeigt, dass eine Frau das Amt der Innsbrucker Bürgermeisterin mindestens so gut ausüben kann wie ein Mann. Sie war ein 'role model' - sowohl in ihrer Funktion als auch in ihrer persönlichen Herangehensweise an die Politik - und hat damit vielen Frauen Mut gemacht, selbst politisch aktiv zu werden", so Wurm, die daran erinnerte, dass Zach dafür gesorgt habe, dass ihr in das Amt der Bürgermeisterin eine Frau nachfolgte. Die ÖVP-Politikerin Zach sei auch über die Parteigrenzen hinaus eine couragierte Ansprechperson gewesen. "Sie war das, was man einen 'geraden Menschen' nennt, eine Frau aus der Praxis, die nicht an ideologischen Schranken gescheitert ist", so Wurm.

 

Huber: Hilde Zach war eine große Tirolerin und eine Politikerin aus Überzeugung
Innsbruck (bzö) - BZÖ-Tirol Landesparteiobmann NABg. Gerhard Huber zeigt sich tief betroffen über das Ableben der Innsbrucker Alt-Bürgermeisterin Hilde Zach. "Hilde Zach war eine große Tirolerin und eine Politikerin aus Überzeugung". Ihr Tatendrang und ihre Entschlossenheit, ihre Visionen für Innsbruck zu realisieren, aber vor allem ihre unkonventionelle, herzerfrischende Art und Weise, wie Sie auf die Menschen zugegangen ist, werden den Innsbruckerinnen und Innsbruck in Erinnerung bleiben. Mit Hilde Zach verliert Tirol eine Politikerin und Menschen die sich für ihre Heimatstadt Innsbruck tagtäglich aus vollster Überzeugung eingesetzt hat. Unsere Trauer und Anteilnahme gilt der Familie der Verstorbenen".

 

Häupl: "Engagierte Kommunalpolitikerin und überzeugte Europäerin"
Wien (sk) - Mit tiefer Betroffenheit reagierte Michael Häupl, Bürgermeister von Wien und Präsident des Österreichischen Städtebundes, auf das Ableben der ehemaligen Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach: "Mit Hilde Zach verlieren wir eine engagierte Kommunalpolitikerin und überzeugte Europäerin", so Häupl.

Auf europäischer Ebene engagierte Zach sich im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE - Europäische Dachorganisation der kommunalen Verbände) und im Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE beim Europarat) von 2004 bis 2008, anschließend war sie Vizepräsidentin des Kongresses bis 2010. Dieses Engagement würdigte der Europarat mit Verleihung der Ehrenmedaille 2010. Zach war seit 1994 Mitglied der Innsbrucker Stadtregierung und von 2002 bis 2010 Bürgermeisterin der Landeshauptstadt. Im Österreichischen Städtebund war sie Mitglied der Geschäftleitung und nach ihrem Ausscheiden als erste Frau Ehrenmitglied des Österreichischen Städtebundes.

Sie engagierte sich in vielen Gremien und Ausschüssen des Österreichischen Städtebundes, wobei sie immer den europäischen Gedanken in die kommunale Tagespolitik einbrachte. "Sie zeigte in vorbildhafter Weise, wie wichtig die Rolle der Städte und Gemeinden - unabhängig von ihrer Größe - im europäischen Einigungsprozess ist", so Häupl.

Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger erinnerte insbesondere an den Europäischen Gemeindetag 2006 in Innsbruck und "die außerordentliche Herzlichkeit, mit der Zachs Heimatstadt die europäische Familie der Gemeinden und Regionen willkommen geheißen hat. Damit wurde ein großer Beitrag zur europäischen Vernetzung der kommunalen Gebietskörperschaften geleistet und Österreich als Ort des Dialogs dafür verstärkt ins Bewusstsein gebracht", so Weninger. "Auch der Österreichische Städtetag 2008 in Innsbruck war ein Beispiel für die unendliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der Hilde Zach Verbindungen geschaffen und gepflegt hat. Hilde Zach gilt der besondere Dank des Österreichischen Städtebundes, unsere Anteilnahme gilt ihrer Familie", so Weninger abschließend.

Informationen über den Österreichischen Städtebund
Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von insgesamt 246 Städten und größeren Gemeinden. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen. Mitglieder des Städtebundes sind neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 EinwohnerInnen. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 EinwohnerInnen. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Neben dem Österreichischen Gemeindebund, der die kleineren Gemeinden vertritt, ist der Österreichische Städtebund Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs. 3) ausdrücklich erwähnt.

 

Österreichischer Wirtschaftsbund trauert um Hilde Zach
Prägende Persönlichkeit im Tiroler Wirtschaftsbund - Hilde Zach hat Interessen der Wirtschaft mit voller Überzeugung vertreten
Wien (wirtschaftsbund) - Mit Bestürzung wurde die Nachricht vom Tod der Innsbrucker Altbürgermeisterin Hilde Zach im Österreichischen Wirtschaftsbund aufgenommen. "Hilde Zach war über viele Jahre eine prägende Persönlichkeit im Tiroler Wirtschaftsbund. Als Obfrau des Wirtschaftsbundes Innsbruck Stadt hat sie insbesondere die Interessen der Wirtschaft in der Tiroler Landeshauptstadt mit voller Überzeugung und aus ganzem Herzen vertreten. Der Österreichische Wirtschaftsbund trauert um Hilde Zach", so Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl und Wirtschaftsbund-Generalsekretär Abg.z.NR Peter Haubner. Zach habe sich auch als Unternehmerin - sie war viele Jahre Chefin eines Innsbrucker Traditionsunternehmens - stets vorbildlich um den Betrieb und ihre Mitarbeiter/innen gekümmert.

"Hilde Zach war eine große, vorbildliche Unternehmer- und Politikpersönlichkeit, die stets das Bestreben hatte, ihr gesellschaftliches Umfeld positiv mit zu gestalten. Das hat sie sowohl als Innsbrucker Bürgermeisterin, als auch als Wirtschaftsbund-Obfrau Innsbruck Stadt, als Unternehmerin und als Mensch ausgezeichnet", so Leitl und Haubner, die der Familie von Hilde Zach ihr Mitgefühl aussprachen. Hilde Zach war Trägerin der großen Julius Raab-Medaille, die sie für ihre Verdienste um den Österreichischen Wirtschaftsbund erhalten hatte.
     
Lesen Sie einen Bildbericht über die Trauerfeierlichkeiten in Innsbruck in unserer "Österreich Journal" pdf-Magazin Ausgabe 92, die am Abend des 7. Feber 2011 verfügbar sein wird.
     
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