Faymann: Kampf für Gerechtigkeit und Demokratie ist zeitlos   

erstellt am
24. 01. 11

100 Jahre Bruno Kreisky Bundeskanzler Faymann würdigt den Reformeifer und Elan Bruno Kreiskys anlässlich dessen 100. Geburtstags
Wien (sk) - Jede Zeit hat ihre Herausforderungen und Aufgabenstellungen, zeitlos aber ist der Kampf für soziale Gerechtigkeit und Demokratie. Bruno Kreisky hat das vorgelebt und wirkt damit bis heute. Das sagte Bundeskanzler Werner Faymann am Abend des 21.01. beim Festakt anlässlich des 100. Geburtstags von Bruno Kreisky in der Wiener Hofburg. Faymann würdigte Kreisky als die bedeutendste politische Persönlichkeit der Zweiten Republik. Man denke heute zurück an den Menschen, Politiker und Staatsmann Kreisky, an den Patrioten und Mitverhandler des Staatsvertrags, der für Österreich gelebt und gelitten hat, so Faymann.

Faymann erinnerte an den Reformeifer und Elan Kreiskys, der in allen Gesellschaftsbereichen - vom Familien- und Strafrecht über Bildung, Wissenschaft, Kultur bis zu Landesverteidigung und Rundfunk - maßgebliche Fortschritte gebracht hat. Alles, was jetzt selbstverständlich ist, wurde damals auch gegen Widerstände erkämpft, betonte Faymann. Mit Kreisky hätten Frauen einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft und Politik bekommen und er habe Türen und Tore der Schulen und Universitäten weit geöffnet. In Erinnerung bleibe, dass Kreisky für einen frischen Wind gesorgt hat und eine ganz besondere Aufbruchsstimmung in Kunst und Kultur geherrscht habe, so der Bundeskanzler, der zugleich betonte, dass "was einmal errungen wird, immer wieder verteidigt werden muss."

Es müsse Ziel und Auftrag sein, das Erbe Kreiskys zu bewahren und weiterzuentwickeln. Die Fortschritte in der Bildung müssen verteidigt werden. Wir dürfen nicht zusehen, dass Türen wieder zugemacht werden und sich eine selbst ernannte Elite abspaltet, bekräftigte Faymann. Im Geiste des großen Reformers müsse man danach trachten, dass alle Bildung bekommen, gestützt durch ein dichtes soziales Netz. Faymann: Es gibt keinen Frieden und keine Freiheit ohne soziale Balance.

Kreisky sei zudem ein Mitarchitekt eines gerechten Europas gewesen, denn er habe Österreich als aktiven Teil Europas und der Welt gesehen. Kreisky habe überall Brücken gebaut, ob im Nahen Osten oder in den Ost-West-Beziehungen. Sein Engagement sei von Dialog geprägt gewesen und viele spektakuläre Begegnungen seien erst durch Kreisky ermöglicht worden. Soziale Verantwortung endet nicht an den Grenzen, sondern gilt überall, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe, so der Bundeskanzler.

Der Einladung von Bundeskanzler Werner Faymann zum großen Festakt in die Hofburg waren viele hohe Repräsentanten aus dem In- und Ausland, Weggefährten und Familienmitglieder Kreiskys gefolgt, u.a. Bundespräsident Heinz Fischer, der frühere Ministerpräsident Felipe Gonzáles, Finnlands ehemaliger Premier Paavo Lipponen und Tschechiens Außenminister Karl Schwarzenberg. Gonzáles erinnerte in sehr persönlichen Worten an die große Bedeutung Kreiskys für sein eigenes politisches Wirken und das vieler anderer Zeitgenossen. "Kreisky war ein Mensch, der nie konform war, der niemals Ungerechtigkeit akzeptieren wollte. Er war loyal, aber beweglich genug, um die Ziele der Gerechtigkeit zu erreichen", so Gonzáles in seiner Rede.
     
Informationen: http://www.kreisky100.at    
     
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