Wie soll sich der ländliche Raum bis 2025 entwickeln   

erstellt am
21. 01. 11

LHStv. Scheuch, LR Martinz bei Ergebnispräsentation des EU-Projektes "My featured space" in Bleiburg - Neue Szenarien für ländliche Lebensräume im Jahr 2025
Klagenfurt (lpd) - Was müsste der ländliche Raum in Zukunft bieten, um für Jugendliche von heute als Lebensraum attraktiv zu sein? Diese Frage wurde im EU-kofinanzierten Forschungsprojekt "My featured space" von rund 40 Schülern aus Kärnten, Slowenien und Friaul gemeinsam mit Forschern und Regionalentwicklern erörtert. Die Forschungsergebnisse wurden am 21.01. im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Campus Futura in Bleiburg vorgestellt.

Die Schüler aus der Alpen-Adria-Region bearbeiten gemeinsam mit Forschern und Regionalentwicklern Fragen zur Lebensqualität im ländlichen Raum. Ziel des Projektes war es, gemeinsam mit den Schülern im Alter von 16-19 Jahren Wunschszenarien für ländliche Lebensräume 2025 zu entwickeln. "Gerade für Jugendliche ist es wichtig, sich aktiv am Leben in ihrer Region zu beteiligen. Nur von ihnen können wir erfahren, in welche Richtung sich der ländliche Raum entwickeln muss, um auch in Zukunft für unsere Jugend attraktiv zu bleiben", betonte Jugend- und Raumplanungsreferent LHStv. Uwe Scheuch.

"Dieses EU-Projekt ist ein Beispiel dafür, wie wir in Kärnten die EU-Gelder nutzen, um Arbeitsplätze zu schaffen und unseren Lebensraum zu stärken", betonte EU-Referent LR Josef Martinz. Jedes Jahr bekommt Kärnten 85 Millionen Euro von der EU. Damit wurden bereits über 7.000 EU-Projekte verwirklicht. Die Abwanderung, speziell der gut ausgebildeten Jugend, sei ein ernstzunehmendes Thema. "Ich sehe die Arbeiten der Schüler in den Bereichen Tourismus, Arbeitsplätze, soziale Netzwerke, etc. als wertvolle Basis für die Entwicklung eines politischen Kärnten-Leitbildes für die Zukunft", so Martinz.

Das EU-Projekt "featured space" wurde im Herbst 2009 gestartet
und vor kurzem abgeschlossen. Insgesamt nahmen sieben Schulen (HAK Spittal, HAK Völkermarkt, HLW Hermagor, HBLA Pitzelstätten, Liceo Scientifico Statale Luigi Magrini, Gimnazija Jesenice und Gimnazija Kranj) daran teil.

In der 1. Projektphase dokumentierten die Schüler unter Verwendung von Methoden der qualitativen Sozialforschung ihren aktuellen Lebensraum in kurzen Videos. Bei der Auswertung wurden aus der Sicht der Schüler Parameter für die Lebensqualität im ländlichen Raum definiert. In der 2. Projektphase wurden diese mit Hilfe des Sensivitätsmodells nach F. Vester auf Relevanz und Vollständigkeit geprüft und ihre wechselseitigen Wirkungen beschrieben.

Nachdem das Zusammenwirken der Parameter im System "ländlicher Lebensraum" geklärt wurde, wählten die Schüler in der 3. Projektphase 1-2 aktive Parameter aus, mit denen sie, unterstützt durch ein Datenbankmodell, Szenarien für ihren Wunschlebensraum entwickelten. In der 4. Projektphase erfolgte die abschließende Verknüpfung der von den Schülern erstellten Szenarien mit einer computergestützten Spieloberfläche für "My featured space". Diese wird am Institut für Informatik-Systeme der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt im Rahmen von zwei Diplomarbeiten im laufenden Austausch mit dem inter- und transdisziplinären Forschungsprojekt entwickelt. Die Projektergebnisse werden in einem Endbericht, in den Matura- und Diplomarbeiten sowie in Projektpräsentation für diverse Veranstaltungen aufbereitet.
     
Informationen: http://:www.myfeaturedspace.info    
     
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