Alois Hotschnig erster Preisträger des Gert Jonke-Literaturpreises   

erstellt am
19. 01. 11

LR Dobernig: Wichtiger Impuls für Literaturförderung in Kärnten - Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro
Klagenfurt (lpd) - Der Kärntner Schriftsteller Alois Hotschnig ist der erste Träger des neu ins Leben gerufenen Gert Jonke-Preises. Ausgewählt wurde er von einer internationalen Fachjury. Das gaben Kulturreferent LR Harald Dobernig, Klagenfurts Vizebürgermeister Albert Gunzer, der Leiter des Robert Musil-Institutes Klaus Amann sowie Gert Jonkes Lebensgefährtin und Nachlassverwalterin Ingrid Ahrer am 18.01. in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Robert Musil-Museum bekannt. Am 6. März wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis an Hotschnig verliehen.

Gestiftet wird das Preisgeld seitens des Landes Kärnten. Dobernig bezeichnete den Gert Jonke-Preis als für Kärnten und Klagenfurt bedeutenden Preis in Würdigung der literarischen Leistungen des verstorbenen Schriftstellers. "Der Gert Jonke-Preis hat ein echtes Potential, sich zu einem ganz großen Preis der deutschsprachigen Literaturszene zu entwickeln. Er ist aber auch ein wichtiger Impuls für die Literaturförderung in Kärnten. Mein Dank gilt allen, die zur Entstehung dieses Preises beigetragen haben", so der Kulturreferent. Er betonte, dass der Preis keinen Beschränkungen, wie einem Alterslimit, aktuellen Veröffentlichungen oder Erfolgen, unterliege. "Das entspricht auch ganz der Lebenssituation und Intention Jonkes", so Dobernig.

"Durch diesen Preis erhält der im Jänner 2009 verstorbene Jonke, der 1977 den ersten Ingeborg-Bachmann Preis gewonnen hat, eine würdevolle Anerkennung für seine literarische Leistungen", zeigte sich Gunzer stolz auf den seitens des Landes und der Stadt Klagenfurt ins Leben gerufenen Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird. Als sehr positiv beurteilte er auch die gute Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten und die vielen Impuls gebenden Gespräche mit Ingrid Ahrer.

Amann wies darauf hin, dass Jonke mit dem Musil-Haus eng verbunden war. Er sei stolz darauf, dass hier die größte Nachlasssammlung des Schriftstellers verwahrt und erforscht wird. Die Kriterien für die Preisvergabe seien relativ allgemein gehalten und doch dem Geist Jonkes entsprechend. Es sei ein Preis, der Sprachästhetik würdige, kein Preis für Unterhaltungsliteratur, so Amann. Es werde versucht werden, die jeweilige künstlerische Beziehung zwischen den Preisträgern und Gert Jonke zu dokumentieren.

Ahrer zeigte sich überzeugt davon, dass Jonke mit dem Ergebnis und der sorgfältigen Vorbereitung des Preises sicher einverstanden und zufrieden gewesen wäre. Sie dankte der Politik, die das große Potential eines Gert Jonke-Preises erkannt und schnell reagiert habe. "Dieser Preis ist für Kärnten und dessen Literatur ein wichtiger neuer Bestandteil, der dem Kultur- und Literaturland Kärnten noch stärkeren Bekanntheitsgrad beschert. Ich sehe in Kärnten eine erkennbare Bewegung nach oben", dankte Ahrer.

Der Preis wurde heuer in der Sparte Prosa vergeben, dem literarischen Betätigungsfeld Jonkes entsprechend werden alternierend auch Preise für Lyrik und Dramatik vergeben. Die Jury wird jeweils neu zusammengestellt. Hotschnig wurde als erster Preisträger von einer hochkarätigen Jury, bestehend aus Corina Caduff, Professorin an der Züricher Hochschüle der Künste, Hubert Winkels, Literaturredakteur von Radio Deutschland und Bachmannpreis-Juror, sowie Klaus Amann ausgewählt.

Hotschnig wurde 1959 im Berg im Drautal geboren und lebt als freier Schriftsteller in Innsbruck. 1989 erhielt er den Förderungspreis des Landes Kärnten für seine Erzählung "Aus". 1992 wurde Hotschnig beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Preis des Landes Kärnten ausgezeichnet und erhielt 1999 das Robert-Musil-Stipendium. Den Österreichischen Förderpreis für Literatur konnte er 2003 entgegennehmen. Weitere Preise: Anna-Seghers-Preis, Italo-Svevo-Preis, Tiroler Landespreis für Kunst, Anton Wildgans-Preis und Erich-Fried-Preis im Jahr 2008.
     
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