Lopatka: Wichtig für Österreich in Zentral- und Osteuropa engagiert zu sein   

erstellt am
18. 01. 11

Finanzstaatssekretär bei "Euromoney", der Konferenz der zentral- und osteuropäischen Staaten zum Thema "Politik nach der Krise"
Wien (bmf) - Osteuropa habe bereits 2010 ein deutlich besseres Wachstum ausgewiesen, als die westlichen EU-Länder, darum sei es besonders wichtig, dass Österreichs Unternehmen und Banken in diesen Ländern engagiert geblieben sind. Das betonte Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka am 18.01. beim Auftakt des "Central & Eastern European Forum" in Wien. Die Konferenz widmet sich zwei Tage lang den wichtigen Herausforderungen der Region in den kommenden Jahren.

Eine hochkarätige Runde mit dem Gouverneur der türkischen Zentralbank, dem polnischen und rumänischen Finanzstaatssekretär und dem CEO der Citigroup Europe, Middle East and Africa sowie Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka diskutierte heute zu Beginn des Forums über das Thema " How far have countries in the region recovered from the crisis?". Lopatka betonte: "Speziell die Eurozone braucht aufgrund der Staatsschuldenkrise dringend strukturelle Reformen, um das Vertrauen der Märkte wiederherzustellen. Aber gerade in diesen Ländern erleben wir seit Jahren einen Reformstau, da wir vor der Krise durch hohe Wachstumsraten nicht gezwungen waren, Maßnahmen zu setzen."

Die Länder Zentral- und Osteuropas seien weiterhin Zukunftsmärkte für Österreich, so der Finanzstaatssekretär. "Umso wichtiger ist es, dass österreichische Banken und Investoren weiter auf diese Märkte setzen und nun von dem - im Vergleich zu Österreich - deutlich höheren Wachstum profitieren. Österreich kann die damit verbundenen Chancen nutzen - wie wir das bereits nach dem Fall des Eisernen Vorhangs getan haben", so Lopatka.

Der türkische Zentralbankgouverneur Durmus Yilmaz verwies auf eine Wachstumsrate von rund 11 Prozent im Jahr 2010 und der polnische Finanzstaatssekretär Dominik Radziwill zeigte sich in der Diskussion darüber erfreut, dass zahllose Investoren vor den Risiken der Eurozone nach Polen flüchten. Lopatka dazu: "Ich kann dem Erste-Bank-Chef Andreas Treichl nur zustimmen, dass der Osten den Westen outperformen wird, weil die Belastungen für Unternehmen und Banken dort niedriger sind. Daher bin ich was die Region betrifft heuer viel optimistischer, als noch im vergangenen Jahr".

Abschließend betonte Lopatka, dass es im Hinblick auf die Staatsschuldenkrise von höchster Wichtigkeit sei, die europäische Ebene zu stärken und nicht zu schwächen. Denn nur mit verbindlichen Zielvereinbarungen und echten Sanktionsmöglichkeiten beim Nicht-Erreichen dieser Ziele könnte die Souveränitätskrise überwunden werden.
     
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