Kriminalstatistik 2010: Signifikanter Rückgang der Kriminalität   

erstellt am
18. 01. 11

Wien (bmi) - "Die Gesamtkriminalität in Österreich verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 9,4 Prozent", sagte Innenministerin Maria Fekter am 18.01. im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Gemeinsam mit General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts, präsentierte die Innenministerin die Kriminalstatistik für das Jahr 2010.

Niedrigste Anzeigenstatistik seit 2001
Im Langzeitvergleich ergibt sich ein sehr positives Bild: Seit dem historischen Tiefststand im Jahre 2001 (522.710) flossen somit im Jahr 2010 die wenigsten Anzeigen in die polizeiliche Statistik (535.745) ein. "Bei all jenen Delikten, die die Exekutive in den Vorjahren herausforderten, sind die Rückgänge besonders hoch - das zeigt: unsere Polizeiarbeit wirkt, wir gestalten Sicherheit", so Fekter. So wurden im Jahre 2010 um 50,6 Prozent weniger Kraftfahrzeuge gestohlen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Einbrüche in Einfamilienhäuser gingen um 38,6 Prozent, die in Wohnungen um 17,9 Prozent zurück.

Während im Jahr 2009 5.297 Kfz gestohlen wurden, waren es im Jahr 2010 2.617 Fahrzeuge! Einbruchsdiebstähle in Kraftfahrzeuge gingen um 21 Prozent zurück. Wurde 2009 in bundesweit 22.015 Kraftfahrzeuge eingebrochen, so waren es 2010 hingegen 17.385.

Einbrüche in Einfamilienhäuser und Wohnungen gingen um 38,6 Prozent bzw. 17,9 Prozent zurück. 2010 wurde in 2.876 Einfamilienhäuser und 2.196 Wohnungen weniger eingebrochen als im Vorjahr.

Masterplan gegen die Einbruchskriminalität
Ausschlaggebend für den deutlichen Rückgang sind laut Innenministerin die umfangreichen polizeilichen Maßnahmen, die seit der zweiten Jahreshälfte 2009 umgesetzt und kontinuierlich weiterverfolgt wurden: "Der vom Bundeskriminalamt ausgearbeitete Masterplan gegen die Einbruchskriminalität zeigt deutlich Wirkung. Die darin enthaltenen Maßnahmen und Strategien greifen", betonte Fekter. Mithilfe dieses Masterplans konnten die Fallzahlen im Bereich der Einbruchskriminalität deutlich gesenkt, mehr Straftäter auf frischer Tat betreten und entsprechende Struktur- und Intensivtäterermittlungen durchgeführt werden. Als Beispiel dafür führte die Ministerin den Schlag gegen die georgische Tätergruppe im März 2010 und die Polizeiaktion "Dirigent", bei der europaweit mehr als 400 Personen festgenommen wurden, an. "Der Erfolg zeigte sehr eindrucksvoll, wie wirksam diese Art der Ermittlungsarbeit für die Polizei ist", so Fekter.

"Wir wissen aufgrund unserer Ermittlungen, dass die SOKO-Ost und SOKO-Kfz mit ihren Schwerpunktaktionen den Tätergruppen mittlerweile ein Dorn im Auge ist. Für viele Tätergruppen ist Österreich als Zielland nicht mehr so attraktiv wie früher - die permanente Polizeipräsenz, gepaart mit den kriminalpolizeilichen Strategien, schrecken immer mehr Tätergruppen ab", sagte der Direktor des Bundeskriminalamtes, General Franz Lang.

Kriminalitätsrückgang in allen Bundesländern
Besonders deutliche Rückgänge der Kriminalität gab es auch in den Bundesländern Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich. In Salzburg ging die Kriminalität um 14 Prozent zurück, in Niederösterreich um 12,9 Prozent und in Oberösterreich um 11,4 Prozent.

Steigende Aufklärungsquoten
Die Aufklärungsquoten sind österreichweit deutlich gesteigert worden. So liegt der österreichweite Schnitt auf deutlich über 40 Prozent (41,4 Prozent)! Zum Jahresende (Dezember) konnte die Effizienz der Aufklärung sogar auf 46 Prozent gesteigert werden. Die höchsten Aufklärungsquoten verzeichneten die Bundesländer Vorarlberg mit 57,1 Prozent, das Burgenland mit 53,8 Prozent und Tirol mit 50,1 Prozent.

Diese Steigerung in den bundesweiten Aufklärungsquoten ist dem kontinuierlichen Ausbau der Strukturermittlung und der Schwerpunktsetzung in der Tatortarbeit und der DNA-Datenbank zu verdanken. Gleichzeitig muss dazu auch die hervorragende Arbeit der österreichischen Verbindungsbeamten angemerkt werden. Diese stelle die "Augen und Ohren" der österreichischen Polizei im Ausland dar und sind somit unverzichtbarer Bestandteil einer effektiven Kriminalitätsbekämpfung.

Auch eine Vielzahl von EU-unterstützten Projekten, allen voran ILECUs (International Law Enforcement Coordination Units) - hier wurden in den Ländern Albanien, Bosnien & Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien sogenannte kriminalpolizeiliche Koordinationszentren geschaffen - führten zu diesem Erfolg!

Die polizeilichen Herauforderungen 2009 wurden zu Musterbeispielen erfolgreicher Polizeiarbeit im Jahre 2010
So konnte die Polizei in Bereichen, die 2009 noch zu den großen Herausforderungen zählten, deutliche Erfolge erzielen:

  • Rückgang der Kriminalität bei den 10- bis 14-Jährigen um 5,6 Prozent Rückgang bei den Jugendlichen unter 18 Jahren um 11,4 Prozent.
  • Rückgang der Raubüberfälle in Trafiken um 62,7 Prozent.
  • Rückgang der Raubüberfälle auf offener Straße um 34,6 Prozent. - Rückgang der Raubüberfälle an Geldinstitute und Postämter um 11,8 Prozent.
  • Rückgang des Diebstahls von Fahrrädern um 17 Prozent.
     
Informationen: http://    
     
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