Erster Kärntner Frauenbericht soll Basis für Regionalen Aktionsplan sein   

erstellt am
18. 01. 11

LR Prettner: Frau sein muss uns etwas wert sein - Frauenpolitische Maßnahmen für 2011 präsentiert
Klagenfurt (lpd) - Frauenreferentin Landesrätin Beate Prettner präsentierte am 18.01. gemeinsam mit Frauenbeauftragter Helga Grafschafter die für 2011 geplanten frauenpolitischen Maßnahmen. Erster Schritt wird eine genaue Erhebung des Ist-Standes in Form des ersten Kärntner Frauenberichtes sein, mit dessen Erstellung das IHS beauftragt wurde.

"Schwerpunktmäßig sollen Einkommenssituation, Beschäftigungsart, Lebensumstände, Gesundheit, Vereinbarkeit, die Zufriedenheit der Kärntnerinnen und die Kinderbetreuungssituation im Untersuchungszeitraum 2004 bis 2010 evaluiert werden. Aufbauend auf dem Kärntner Frauenbericht wird ein Regionaler Aktionsplan erstellt werden, den wir dann Punkt für Punkt abarbeiten werden", erläuterte Prettner.

Besonders am Herzen liegt Prettner, Frauen in Kärnten wieder mehr Wertigkeit zukommen zu lassen. "Jeder kluge Häuslbauer wird um sein Haus stabil zu gestalten, beim Fundament auf Qualität setzen und sich das auch etwas kosten lassen. Kärntens Frauen leisten Großartiges und sind für mich das Fundament unserer Gesellschaft. Also müssen wir auch Geld in die Hand nehmen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Kärntnerinnen unterstützen, um unserer Gesellschaft eine stabile Basis zu geben", zog Prettner einen Vergleich. Sie verwies in diesem Zusammenhang auch auf die notwendige Neubewertung der im Haushalt verrichteten Tätigkeiten, die derzeit unbezahlt erledigt werden und auch keine Auswirkungen auf Pensionsansprüche haben.

Einen weiteren Schwerpunkt will Prettner beim Thema "Frau und Wirtschaft" setzen. "Frauen sollen und müssen Wirtschaftskompetenz übernehmen. Zu diesem Zweck werden wir gemeinsam mit den Frauen in den Regionen Betriebsansiedelungen forcieren, die Frauenarbeitsplätze vor Ort bereit stellen sollen", so Prettner. Die Landesrätin verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Tatsache, dass die Wirtschaft es sich gar nicht leisten könne, auf weibliche Arbeitskräfte zu verzichten, denn demographische Entwicklungsprognosen würden belegen, dass Kärnten im Jahr 2020 18.000 Erwerbstätige fehlen werden. "Frauen müssen als fixer Bestandteil des Arbeitsmarktes gesehen werden und vor allem auch in technische Berufe vorstoßen", so Prettner, die auch auf die Warnung des AMS aufmerksam machte, dass ohne Frauenarbeitskräfte bald ein Fachkräftemangel in der Technikbranche entstehen werde.

Neben dem äußerst erfolgreichen Politikerinnenlehrgang, der auch in diesem Jahr wieder stattfindet und am 28. Jänner starten wird, gibt es 2011, dem Jahr des 100. Internationalen Frauentages auch Schwerpunktaktionen anlässlich dieses besonderen Jubiläums, so Grafschafter. Neben einer Demonstration am 19. März in Wien, für die das Frauenreferat Busse für die Teilnehmerinnen bereit stellt, planen wir in Kärnten eine Podiumsdiskussion am 1. März, um 18 Uhr im Landesarchiv unter dem Motto "Frau.Macht.Geld", gab Grafschafter einen Ausblick. Frauenanliegen seien auch nach 100 Jahren Internationalem Frauentag von größter Wichtigkeit, der auch entsprochen werden muss, so die Frauenbeauftragte. "Wir werden weiter für Kärntens Frauen arbeiten, um die Vereinbarkeit von Eigenständigkeit und Familie möglich zu machen", so Grafschafter und Prettner unisono.
     
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