Die Zukunftsakademie für Oberösterreich   

erstellt am
07. 02. 11

"Oberösterreich denkt Zukunft – Präsentation der Zukunftsakademie des Landes Oberösterreich"
Linz (lk) - Die oö. Landespolitik hat zu Beginn der Legislaturperiode 2009 im Regierungsübereinkommen schriftlich festgehalten, künftig dem Zukunfts- und Nachhaltigkeitsthema einen noch größeren Stellenwert einzuräumen.

Aus diesem Grund wurde von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in Auftrag gegeben, eine Oö. Zukunftsakademie einzurichten und Aufgaben der Oö. Akademie für Umwelt und Natur teilweise in diese überzuführen bzw. teilweise aufzulösen.

Das Land Oberösterreich will mit diesem Schritt einerseits neue Impulse für eine moderne wirtschaftliche Region mit hoher Lebens- und Standortqualität nach den Kriterien der Nachhaltigkeit setzen. Andererseits wurde damit auch eine Verwaltungseinsparung erzielt. Neben mittel- und langfristigen Einsparungen im Dienstpostenplan kommt es zu jährlichen Einsparungen von 600.000 Euro.


Der Ausgangspunkt - von der Umwelt- zur Zukunftsakademie
Die Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg waren in den Industrieländern geprägt von starken wirtschaftlichen Aktivitäten und hohem Konsumverhalten mit weitreichenden negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Die Politik hat den Handlungsbedarf erkannt und in den siebziger Jahren eine politische Aufwertung der Umweltthematik erreicht. Damit folgte eine Phase der Umweltsanierung mit nachsorgenden Umweltschutztechnologien, weitreichenden Umweltschutz-gesetzen und massiver Bereitstellung von Förderungsmitteln, um Anreize für umweltverträglicheres Verhalten zu schaffen.

1989 wurde aus diesem Anlass die Oö. Umweltakademie ins Leben gerufen, die im Jahre 1989 von Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck eröffnet wurde. Im Jahre 1997 wurde die Umweltakademie durch den Bereich des Naturschutzes erweitert und trug seither den Namen "Oö. Akademie für Umwelt und Natur".

Zu den Hauptzielen der Umweltakademie zählten die inhaltliche Weiterentwicklung der Umweltpolitik von einer nachsorgenden zu einer vorsorgenden Ausrichtung und das Einbeziehen aller Akteure und Betroffenen in den Nachhaltigkeitsprozess.

Die Oö. Akademie für Umwelt und Natur hat durch unzählige Seminare, Fachtagungen, Publikationen, Ausstellungen und Projekte dazu beigetragen, dass in Oberösterreich ein Bewusstsein für ganzheitliche Zusammenhänge und Zukunftskompetenzen entwickelt wurde, die Motivation für gemeinsame ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsziele geweckt wurde und die Lebensqualität für Generationen in fachübergreifender Zusammenarbeit erhalten blieb.

Die Zukunftsakademie - Wissensgenerator und -agentur des Landes

1. Klare Positionierung Oberösterreichs
Wirtschaftlicher und sozialer Wandel sowie Veränderungen der natürlichen Lebensgrundlagen erfordern es, die Positionierung Oberösterreichs als moderne, wirtschaftlich erfolgreiche Region mit hoher Lebens-, Standort- und Umweltqualität nach den Kriterien der Nachhaltigkeit zu sichern und weiterzuentwickeln.

2. Stärkung der Zukunftskompetenz und Verantwortung
Die Oö. Zukunftsakademie soll daher dazu beitragen, die Zukunftskompetenz und -verantwortung zu stärken. Sie gibt innovative Impulse, um zukünftige Chancen verstärkt zu nutzen, Risiken vorsorgend zu verringern und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität sowie eine hohe umfassende Lebensqualität dauerhaft zu sichern. Grundlagenaufbereitung und Grundlagenarbeit sowie die Anwendung von methodischen Ansätzen der Zukunftsarbeit (z.B. Szenario-Technik) sind dabei die Eckpfeiler für diese Zukunftsarbeit.

3. Wissensgenerator und Drehscheibenfunktion
Zweck der Akademie ist es, Oberösterreich betreffende Zukunftsthemen - auch gemeinsam mit anderen Partnern - zu finden und auf ihre Relevanz zu bewerten. Die Akademie dient als Wissensgenerator und -agentur des Landes im Rahmen der ihr zugewiesenen Aufgaben dazu, Lösungswege gemeinsam mit der Politik, den Direktionen und anderen Partnern für komplexe zukunftsbezogene Aufgabenstellungen zu finden und unterstützt dabei die Organisationseinheiten im Rahmen des Zielfindung-Planung-Steuerung-Prozesses. Sie soll die Funktion einer Drehscheibe für nationale und internationale Ansprechpartner, zum Austausch mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen, zur Beratung von Politik und Verwaltung, insbesondere zur Zusammenarbeit mit den Direktionen des Amts der Oö. Landesregierung und den Gebietskörperschaften haben.

Handlungsfelder - Aufgaben
Die Oö. Zukunftsakademie soll sich im Wesentlichen mit Aufgaben der langfristigen zukunftsorientierten Ausrichtung des Landes Oberösterreich in allen relevanten Bereichen des Landes Oberösterreich befassen. Ihre zentralen Handlungsfelder liegen in folgenden Bereichen:

  • "Zukunftsradar": Frühzeitiges Erkennen von gesellschaftspolitischen, ökonomischen, sozialen, ökologischen und technologischen Trends, Aufzeigen von Zukunftsthemen mit Relevanz für OÖ
  • Schaffen von Plattformen für kreative Kräfte und Kompetenzträger im Land als Ideenpools. Entwickeln neuer Kooperationen und Stärken bestehender Netzwerke
  • Unterstützung der Direktionen bei der Verknüpfung sektoraler Ziele, Strategien und Maßnahmen zu querschnittsorientierten Zukunftsthemen
  • Grundlagenaufbereitung und Grundlagenarbeit und Strategieentwicklung für querschnittsorientierte Zukunftsthemen in Kooperation mit Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung
  • Inhaltliche Gestaltung von hochqualitativen wissenschaftlichen Impulsveranstaltungen (Startveranstaltung im zweiten Quartal 2011)
  • Internationale Positionierung des Landes Oberösterreich als erfolgreiche Region mit hoher Standort- und Lebensqualität.



Geschäftsfelder - Themenschwerpunkte
Zu den relevanten Geschäftsfeldern der Zukunftsakademie zählen die Bereiche:

  • Bildung, Forschung und Wissenschaft, landespolitische Grundlagenarbeit und allgemeine Landesentwicklung, Naturschutz
  • Umwelt, Energie, Klimawandel, Lokale Agenda 21
  • Wirtschaft, Standortpolitik, Öffentlicher Verkehr
  • Soziales, Gesundheit, Familien

Erste Themenschwerpunkte im Jahr 2011
Gesellschaft und Wirtschaft im Wandel - "Zukunftsradar"
Darstellung entwicklungsbestimmender Megatrends (mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungsbereichen) und Ableiten von relevanten Handlungsempfehlungen für Oberösterreich.

Freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement
Zukunftsorientierte Vorschau auf erforderliche unterstützende Rahmenbedingungen zur Sicherung des Engagements von Ehrenamtlichen und Freiwilligenorganisationen z.B. Wertschätzung, Anerkennung, Ausbildung, etc.

Lebensqualität für Generationen in Oberösterreich
Der gesellschaftliche Wandel (Altersstruktur, neue Familienformen, Rolle der Frau, etc.) schafft neue Bedürfnisse und Anforderungen z.B. für Gesundheitsvorsorge und - innovationen, altersgerechte Wohnformen, bringt aber auch Marktchancen für innovative Dienstleistungen und Produkte.

Einbinden von Gemeinden und Regionen in die nachhaltige Entwicklung des Landes
Koordination des oö. Agenda 21-Netzwerkes in Kooperation mit dem Regionalmanagement OÖ.


Organisation
Die Oö. Zukunftsakademie wird in der Geschäftsverteilung der Landesregierung Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zugewiesen. Sie arbeitet jedoch funktional im jeweiligen Fachbereich für das zuständige Regierungsmitglied. Innerdienstlich und fachlich ist sie eine nachgeordnete Organisationseinheit der Abteilung Präsidium.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zukunftsakademie setzen sich aus dem Leiter, den Themenmanagerinnen und Themenmanagern, den unterstützenden Themenbearbeiterinnen und Themenbearbeitern und den administrativ, organisatorisch und koordinierend tätigen Sekretären/innen zusammen.

Von der Umwelt- zur Zukunftsakademie - auch ein Teil der Verwaltungsreform
Die Oö. Akademie für Umwelt und Natur hatte insgesamt 33,5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente). In der neuen Zukunftsakademie sind 14 Dienstposten vorgesehen. Von den Abteilungen Umwelt- und Naturschutz werden bisherige Aufgaben der Oö. Akademie für Umwelt und Natur teilweise weitergeführt. Insgesamt ergibt sich eine Einsparung von 8,5 Dienstposten, mittelfristig von 10 Dienstposten.

Beim Sach- und Förderaufwand werden in Summe pro Jahr Einsparungen in der Höhe von 600.000 Euro erzielt.

     
Informationen: http://    
     
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