Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter   

erstellt am
07. 02. 11

Cornelia Mittendorfer zeigt Arbeiten zu Käthe Leichter im Rahmen des Intakt-Projektes "Wien ist weiblich" zum 100. Internationalen Frauentag 2011.
Wien / Bratislava (skyunlimited) Dr. Käthe Leichter (geb. 1895 in Wien) war Sozialwissenschaftlerin, Sozialistin, Frauenpolitikerin, Gewerkschafterin. Sie leitete das erste Referat für Frauenfragen in der Arbeiterkammer Wien. Ihre Untersuchungen über die Wiener Heimarbeiterinnen, die Frauenarbeit und den Arbeiterinnenschutz sind bis heute bahnbrechend in der Sozialforschung, ihr „Handbuch der Frauenarbeit“ wirkt bis in die Jetztzeit. Zu Lebzeiten hat Käthe Leichter dennoch weder auf der politischen noch auf der wissenschaftlichen Ebene den Platz erhalten, der ihr nach dem Wert ihrer Arbeit zukäme. Ab 1934 wurden sie und ihr Mann, der Journalist Otto Leichter, aus politischen Gründen verfolgt und in die Illegalität gedrängt, 1942 wurde Käthe Leichter als Jüdin in der Nähe des KZ Ravensbrück ermordet.

Die Künstlerin Cornelia Mittendorfer beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Biografien und Lebensgeschichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Für „Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter“ heftet sie sich an die Lebensspur dieser beeindruckenden Persönlichkeit und bringt mit einem interdisziplinären mehrteiligen Projekt die Kunst mit dem realen Leben in Verbindung. Im Semperdepot zeigt sie eine Fahne, die aus dem nur teilweise sichtbaren Namen Käthe Leichters besteht. Diese Arbeit erinnert an die Ermordung, an die Auslöschung des Lebens und der Arbeiten von Käthe Leichter. In Bratislava wird zeitgleich eine riesige Visitenkarte aus dieser Grafik präsentiert. Diese beiden Arbeiten bilden den Auftakt einer intensiven Beschäftigung mit Käthe Leichter. Im Herbst werden im Palais Kabelwerk ein Lehrstuhl-Objekt für Käthe Leichter, eine Textilarbeit, die auf ihr Frauennetzwerk Bezug nimmt,und eine Fotoarbeit präsentiert. Eine wissenschaftliche Publikation in Zusammenarbeit mit Sabine Lichtenberger begleitet das Projekt.

Die Arbeiten werden im Rahmen des Projektes „Wien ist weiblich“ gezeigt. Der Verein Intakt – Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen – initiiert und führt dieses Projekt zur Feier des 100. Internationalen Frauentages durch.
http://www.intakt-kuenstlerinnen.com

Cornelia Mittendorfer, geboren 1953, lebt und arbeitet in Wien. Seit 1990 regelmäßige Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. „Wer war Agnes W.?“ – Galerie Lang, Wien, „The Riches of the Void“ – Rauminhalt im Rahmen von Eyes On, „Die Welt zu meinen Füßen“ und „Seaside.Überrascht“ – Grüne Mischung, Wien, „… auf dass einem Hören und Sehen entstehe“ – Denkraum, Wien, „flüchtig zu Hause“ und „urban und ländlich“ – SOHO in Ottakring, „Museum in Progress“ – Der Standard, „JagdTrieb“ – Schloss Hollenburg, „Zuweisungen“ – Galerie Lang, Wien.
http://www.cornelia-mittendorfer.at

Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien | Semperdepot
Lehargasse 6, 1060 Wien
Ausstellungseröffnung: 7.3. 2011, 19 Uhr
Ausstellung 8.3. – 9.3.2011 | 18-22 Uhr
8. 3. | 19.30 Uhr | Konzert von ALL'ARRABBIATA DONNE
9. 3. | 19 Uhr | Podiumsdiskussion „Welchen Feminismus brauchen wir heute?“ mit Lisa Bolyos, Seher Cakir, Daniela Hammer-Tugendhat, Ingrid Moritz, Johanna Rolshoven, Ruth Klüger (angefragt), Moderation: Petra Unger
http://www.akbild.ac.at

Österreichisches Kulturforum Bratislava
81101 Bratislava, Zelená 7
Ausstellungseröffnung 8.3.2011, 18 Uhr
Ausstellung: 9.3. – 1.4.2011 | Mo-Do 10-18 Uhr, Fr 9-16 Uhr
     
Informationen: http://www.rakusko.eu    
     
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