Das "Nachtmuseum": eine Art Nightlife-Installation im Stadtmuseum München   

erstellt am
04. 02. 11

München (stadt) - Das Münchner Stadtmuseum hat im November vergangenen Jahres das Team der ehemaligen "Registratur", jetzt: "Der Kongress", eingeladen, in seinen Räumen eine Serie von Events in den Monaten Januar und Februar 2011 zu veranstalten. Das Münchner Stadtmuseum nähert sich damit seinem Ziel, ein Ort der aktuellen Auseinandersetzung mit urbaner Gegenwartskultur zu sein. "Nachtmuseum" wird verstanden als das Experiment, durch den Blick auf die Popkultur gesellschaftliche Dynamik und damit einhergehende kulturelle Produktionen online greifen zu können. Die Besucher des "Nachtmuseums" gehören zu einer potentiellen Besuchergruppe aller Ausstellungen des Hauses, die bislang das Museum nicht als Ort für die Jugend der Stadt wahrgenommen haben. Mit dem "Nachtmuseum" werden gängige Ausstellungsformate überschritten.

Der rote Faden der performativen Installation ist die Popmusik. Musikstile wie HipHop, Techno oder House sind als Ausdruck eines dezidiert urbanen Lebensgefühls von Subkulturen entstanden und bewegen sich immer schon in einem Kontext von Medienkunst und Street Art. Die kreativen Strömungen des Underground werden nun zum Gegenstand musealer Reflexion. Die Konzerte, Partys, Multimedia-Installationen, Performances, Lesungen, Film-Abende, Talk-Runden und DJ-Workshops für Kids bieten einen weit gefächerten Einblick in die Münchner Popkultur.

Das Münchner Erfolgsteam "Der Kongress" machte es möglich, für das "Nachtmuseum" innerhalb kürzester Zeit ein hochkarätiges Programm zusammenzustellen. Mit Begeisterung haben sie sich auf den Weg ins Museum gemacht und so kann seit 29. Januar permanent eine für die Aktion im Museum entwickelte Lichtinstallation des gefragten Münchner Grafikers und Designers Mirko Borsche gezeigt werden. Dass Bene und Jakob von der "Schlachthofbronx" den Weg ins Münchner Stadtmuseum finden, gleicht einer Sensation. Sie sind mit ihrem "Munich Bass" berühmte Vertreter der Stadt und geben den Daheimgebliebenen nun im "Nachtmuseum" einen Einblick in ihr Leben fern von München. Es ist aber auch gelungen, der internationalen Vernetzheit der Stadt Rechnung zu tragen und einen der ersten Termine der Tour der Schweizer Sängerin und Musike- rin Kate Wax für das "Nachtmuseum" zu buchen. Ihr avantgardistischer Sound wird durch eine Videoinstallation, die die Musik reflektiert, zu einem betörenden Erlebnis. Für dieses Wochenende konnte die grandiose Medienkünstlerin "Betty Mu" gewonnen werden. Die Spannung auf die Enthüllung ihrer Installation bei der Vernissage am Samstag ist groß. Nächste Woche ist Michaela Melian zu Gast, die ihr Internet-Kunstwerk "Memory Loops" vorstellt. Für ihr Denkmal mit 300 Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München wurde sie mit dem Kunstpreis der Stadt München ausgezeichnet. Ihr Bandkollege von der "Freiwilligen Selbstkontrolle" - 1980 in München gegründet -- der Popautor Thomas Meinecke, liest aus seinem Roman, der im Herbst bei Suhrkamp erscheinen wird. Die Augenblicke des intermedialen Zusammenspiels, dessen Echo in den einschlägigen Blogs nachhallt, liefern die Basis einer Kommunikation, die im Münchner Stadtmuseum gebündelt werden soll.

Das Programm
Freitag, 4. Februar, 22 bis 5 Uhr (Einlass 21 Uhr):
Club2> Jeans Team Konzert
Live von Stage> Jeans Team (Alkomerz/Louisville/Kitty o/Berlin)
Tracht & Prügel (Jeans Team/Berlin)
Poenitsch & Jakopic (Blaue Phase/Disco Art Rec/Muc)
Der Eintritt kostet 12 Euro (Abendkasse 12 Euro)

Samstag, 5. Februar, Einlass 21 Uhr
Opening Vernissage
Video Installation>Betty Mü's Salon
Der Eintritt kostet 10 Euro (Abendkasse 13 Euro).
     
Informationen:
http://www.stadtmuseum-online.de/aktuell/veranst.htm
http://www.derkongress.com
   
     
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