Schmied: Fortsetzung der Bildungsoffensive für mehr Qualität und Chancengerechtigkeit   

erstellt am
11. 02. 11

Standardisierte, kompetenzorientierte Berufsreifeprüfung ab 2016 nächster Meilenstein
Wien (bmukk) - Nach den entscheidenden Maßnahmen für eine qualitätvolle, chancengerechte Bildung wie "Kleinere Klassen", Ausweitung und Verlängerung der Deutschsprachförderkurse, Bildungsstandards ab 2012, Matura Neu an AHS (ab 2013/14) und BHS (ab 2014/15), die Neue Mittelschule an 320 Standorten in ganz Österreich und die Einführung des Qualitätsgütesiegels für schulische Tagesbetreuung kommt als nächster Schritt die standardisierte, kompetenzorientierte Berufsreifeprüfung ab 2016. Der Beschluss der Novelle zum Berufsreifeprüfungsgesetz wird am kommenden Dienstag im Ministerrat gefasst.

"Mit der neuen Berufsreifeprüfung ab 2016 setzen wir mit dem Regierungspartner einen weiteren Punkt des Regierungsprogramms um. Einheitliche Beurteilungskriterien sowie Vergleichbarkeit und Transparenz von Leistungen bedeuten mehr Qualität und faire Bildungschancen", betont Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied.

Paradigmenwechsel in der Prüf- und Lernkultur - Einführung der Bildungsstandards ab 2012 Mit der Einführung der Bildungsstandards zur Überprüfung der Grundkompetenzen im Frühjahr 2012 sieht Bildungsministerin Claudia Schmied eine nachhaltige Ergebnisorientierung in der Planung und Durchführung von Unterricht gewährleistet. "Konkrete Vergleichsmaßstäbe stellen die bestmögliche Diagnostik als Grundlage für individuelle Förderung sicher und tragen wesentlich zur Qualitätsentwicklung in der Schule bei. Entscheidend für die Wirksamkeit der Bildungsstandards ist eine wertschätzende Feedback-Kultur an den Schulstandorten", so die Ministerin.

Erstmals findet im Schuljahr 2011/12 (Testung Frühjahr 2012) eine Standardüberprüfung in der 8. Schulstufe in Mathematik für alle rund 90.000 SchülerInnen statt. Die Standardüberprüfung in Englisch erfolgt zum ersten Mal im Frühjahr 2013, in Deutsch im Frühling 2014. Die Bildungsstandards legen konkrete erwartete Leistungen fest, die für die weitere schulische und berufliche Bildung - im Sinne des Lebenslangen Lernens - von zentraler Bedeutung sind. Im Zuge der Überprüfung der Bildungsstandards wird es außerdem möglich, den Lehrkräften Feedback über die Wirkung ihres Unterrichts zu geben und somit eine Kultur kontinuierlicher gemeinsamer Qualitätsentwicklung von LehrerInnen und Schule zu fördern.

Für die 4. Schulstufe finden die Tests erstmals im Frühling 2013 in Mathematik und 2014 in Deutsch für alle rund 83.000 SchülerInnen statt. Als Vergleichswerte dienen Ausgangsmessungen, die für die 8. Schulstufe bereits im Frühjahr 2009 stattgefunden haben, für die 4. Schulstufe im April 2010.

Neue Matura für höchste Qualität an Österreichs Schulen Ein wichtiger Schritt in Richtung qualitätvolle Schule wurde mit der Einführung der teilzentralen standardisierten Reife- und Diplomprüfung gemacht. An AHS gibt es die neue Reifeprüfung ab dem Schuljahr 2013/14. Erstmals wird die neue Matura an der BHS im Schuljahr 2014/15 zum Einsatz kommen. Die neue AHS- und BHS-Matura sind analog auf einem 3-Säulen-Modell aufgebaut und bestehen aus einer abschließenden Arbeit, Klausurprüfungen und mündlichen Prüfungen. Die Klausurprüfungen werden standardisierte und "schulautonome" Prüfungsgebiete umfassen. Die allgemeinbildenden schriftlichen Prüfungsfächer werden standardisiert vorgegeben, bei den mündlichen Prüfungsfächern werden die Themenstellungen vom FachlehrerInnenkollegium am Schulstandort erstellt. Die neue Matura schafft gleiche Bedingungen für alle Schüler, Objektivität durch standardisierte Aufgaben und einheitliche Beurteilungskriterien sowie Vergleichbarkeit und Transparenz von Schülerleistungen und Schulabschlüssen.

Im AHS-Bereich nehmen derzeit rund 320 AHS an Schulversuchen zur neuen Matura im Bereich der Lebenden Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch) teil. Ab dem nächsten Schuljahr wird der Schulversuch auf Mathematik ausgeweitet, 2012/13 auch auf Deutsch, Latein und Griechisch. Im BHS-Bereich starten die ersten Pilotschulen mit dem Schuljahr 2011/12.

Der erste gemeinsame Haupttermin für die neue Matura für alle ca. 45.000 AHS- und BHS-MaturantInnen findet im Schuljahr 2014/15 statt. "Mit der neuen Reifeprüfung schaffen wir vergleichbare Qualität und Transparenz beim Schulabschluss. Alle Jugendlichen haben Anspruch auf faire Ausbildungsbedingungen", so Bildungsministerin Claudia Schmied.

Standardisierte, kompetenzorientierte Berufsreifeprüfung ab 2016 Bei der Berufsreifeprüfung werden künftig die schriftlichen, allgemeinbildenden Teilprüfungen standardisiert an einem Tag Österreich weit stattfinden. Analog zur neuen Matura an AHS und BHS bleibt der Fachbereich davon unberührt. Gleiche Aufgabenstellungen und Korrekturanleitungen gibt es in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie in einer Lebenden Fremdsprache (Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch). Durch die Neuregelung werden einheitliche Grundkompetenzen für alle MaturantInnen definiert sowie Objektivität und Gerechtigkeit erzielt. Die Leistungen und Abschlüsse sind so auch im In- und Ausland vergleichbar. Die standardisierte, kompetenzorientierte Berufsreifeprüfung gilt auch für die TeilnehmerInnen des Programms "Lehre und Matura".

Eine weitere wesentliche Verbesserung betrifft die Durchlässigkeit. Nun werden facheinschlägige Prüfungsteile der Studienberechtigungsprüfung für die Berufsreifeprüfung anerkannt.

Die Berufsreifeprüfung berechtigt zum Besuch von Kollegs, Akademien, Fachhochschul-Studiengängen, Hochschulen und Universitäten und wird Österreich weit jährlich von rund 2.600 Personen an ca. 150 vom Bund anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen abgelegt.
     
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