Rat für Forschung und Innovation: 30 Millionen Euro für 2011   

erstellt am
10. 02. 11

Bozen (lpa) - Rund 30 Millionen Euro werden in diesem Jahr in die Umsetzung des Landesplans für wissenschaftliche Forschung und Innovation investiert. Darüber, wie die Gelder ausgegeben werden, hat am 09.02. der Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation in Bozen beraten. Einen Schwerpunkt stellt dabei die Förderung von Betrieben dar, die hochqualifiziertes Personal einstellen.

"Forschung, Innovation und Entwicklung sind Schlüsselbegriffe, um die sich die Gegenwart und vor allem die Zukunft unseres Landes drehen müssen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der dem Rat für Forschung und Innovation vorsteht. Noch immer investiere man in Südtirol zu wenig in Forschung und Entwicklung (F&E). "Dies, auch wenn wir in den letzten Jahren bereits enorme Fortschritte gemacht haben und wir unseren Einsatz in diesem Bereich Jahr für Jahr verstärken", so Durnwalder. Nach wie vor setzt man dabei auf zwei Schienen: zum einen wird die F&E-Tätigkeit innerhalb der Unternehmen unterstützt, zum anderen fördert man die Innovation kleiner und mittlerer Unternehmen, die keine eigenen Ressourcen für F&E aufbringen können, durch die Ansiedlung von Forschungs- und Beratungseinrichtungen.

Noch einen Grundsatz hat der Landeshauptmann heute formuliert: Forschungs- und Entwicklungsförderung werde nicht nach dem Gießkannenprinzip betrieben, sondern gezielt: "Wir fördern jene Projekte, die unser Land, unsere Wirtschaft und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken", so Durnwalder, der heute mit den Experten rund um die beiden Landesräte Sabina Kasslatter Mur und Roberto Bizzo über das Jahresprogramm "Forschung und Innovation" zu entscheiden hatte.

Auffallend ist, dass auch in diesem Jahr wieder die Gelder, die für Projekte der Unternehmen zur Verfügung stehen, erhöht werden. Wie der zuständige Abteilungsdirektor Maurizio Bergamini ausführte, standen für diesen Zweck im Vorjahr noch 17 Millionen Euro bereit, in diesem Jahr sind es bereits rund 19 Millionen. Zu diesen Geldern kommt die Förderung von Forschungsinstituten, etwa von TIS und Fraunhofer-Institut, von IIT und Unternehmensverbänden. Insgesamt kommt man so auf mehr als 26,3 Millionen Euro, die 2011 in die Förderung von Forschung und Entwicklung fließen.

Das Verhältnis der F&E-Investitionen zum BIP liege zwar nach wie vor unter dem europäischen Durchschnitt, es sei aber eine verkürzte Sicht, wenn man lediglich diese Daten im Auge habe, erklärt Bergamini: "Wichtig ist, dass der Trend nach oben zeigt und dass der Anteil der F&E-Gelder am BIP 2006 noch 0,43 Prozent betragen hat, während wir für 2011 von einem Wert zwischen 0,67 und 1 Prozent ausgehen", so der Direktor. Zudem habe sich die Anzahl der in diesem Bereich Beschäftigten in drei Jahren fast verdoppelt: von 742 im Jahr 2005 auf 1345 im Jahr 2008.

In diesem Jahr neu sind vor allem die "Voucher für Innovation", Gutscheine, die den Unternehmen zur Verfügung gestellt werden und die diese gänzlich unbürokratisch gegen Beratungen im Bereich Innovation "eintauschen" können. Zudem wird es Ausschreibungen geben, mit denen die Aufnahme von hochqualifizierem Personal in kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt wird. Neu ist der Begleitservice in diesem Bereich, im Rahmen dessen das Land für einen regelmäßigen Austausch zwischen Forschungsinstituten, einzelnen Forschern und Unternehmen in Südtirol sorgt.

Was schließlich die wissenschaftliche Forschung betrifft, wurde heute ein Jahresprogramm im Umfang von rund drei Millionen Euro gutgeheißen. Die Gelder fließen dabei fast gänzlich in eine zweite Ausschreibung für Projekte einzelner Institutionen, nachdem bereits die erste Ausschreibung mit rund 40 unterstützten Projekten ein Erfolg gewesen war.
     
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