Natura 2000 in den Tullnerfelder Donauauen   

erstellt am
17. 02. 11

Pernkopf: 13 Forstbetriebe setzen freiwillig Naturschutzprojekte um
St. Pölten (nlk) - Die Tullnerfelder Donauauen sind Teil des derzeit rund 25.000 Gebiete umfassenden europaweiten Natura 2000-Netzwerkes. Die Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich hat es sich zum Ziel gesetzt, in diesem Waldlebensraum zusammen mit den jeweiligen GrundeigentümerInnen aktiv forstliche Maßnahmen im naturnahen Waldbau umzusetzen und somit verstärkt und aktiv Natura 2000-Projekte umzusetzen, um Waldlebensräume zu erhalten bzw. zu verbessern. Bereits 13 Forstbetriebe haben ihre Mitarbeit an diesem Projekt, das von EU, Bund und Land Niederösterreich finanziert wird und eine Laufzeit von eineinhalb Jahren aufweist, angeboten.

Auf der Grundlage eines gebietsbezogenen Basiskonzepts wird im Rahmen des Projekts versucht, Maßnahmen zielgerichtet umzusetzen. Diese Maßnahmen werden bei Betriebsbesuchen, Waldbegehungen und auch im persönlichen Gespräch vor Ort gemeinsam ausformuliert. Abgewickelt werden sollen die geplanten Maßnahmen über das Förderprogramm zur Ländlichen Entwicklung 07-13, die Förderung forstlicher Maßnahmen erfolgt über die Landesforstdirektion Niederösterreich. Mögliche forstliche Maßnahmen sind beispielsweise die Erhaltung und Sicherung von Horst- und Höhlenbäumen, die Ausweisung von störungsarmen Altholzbeständen als Brutplatz von Seeadlern und anderen Großhorstvögeln, die Sicherung bzw. Erhöhung des Eichenanteils im Auwald, die Außernutzungsstellung von Waldbeständen entlang der Ufer der Augewässer oder auch die Umwandlung von nicht standortheimischen Pappelbeständen in Erlen-Eschen-Weidenauen.

Neben diesen Maßnahmen ist auch die friktionsfreie Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten ein wichtiger Aspekt; die Naturschutzorganisation BIOSA*/Biosphäre Austria fungiert als Vermittlerin und Koordinatorin des Projekts. Am 9. März wird in diesem Kontext in Grafenegg auch eine Informationsveranstaltung mit den BürgermeisterInnen der involvierten Gemeinden sowie mit Beteiligten aus den Bereichen Jagd, Tourismus, Naturschutz und Fischerei abgehalten. "Durch einen verbesserten Informationsfluss zwischen GrundeigentümerInnen, Naturschutzbehörde und Gemeinden sowie durch die Einrichtung einer zentralen fachlich versierten Ansprechperson wird auch das Vertrauen untereinander gestärkt. Die Naturschutzorganisation BIOSA ist für uns dabei die zentrale Drehscheibe", so Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf.

Die Naturschutzplattform der Land&Forst Betriebe Österreich, die BIOSA Biosphäre Österreich, ist ein freiwilliger Zusammenschluss von EigentümerInnen land- und forstwirtschaftlicher Flächen, die sich auf privater Basis bereit erklären, ausgewählte Flächen für Naturschutzprojekte zur Verfügung zu stellen. Alle Projekte werden mit den EigentümerInnen abgestimmt. Dieses Modell des Vertragsnaturschutzes gewährleistet, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gemeinschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit und konfliktfrei gelöst werden können. Derzeit betreut BIOSA 3.000 Hektar Naturschutzflächen.
     
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