Österreichische Unternehmen bringen die Elektromobilität zum Glühen   

erstellt am
07. 03. 11

Linz (automobil-cluster) - Bereits seit Herbst 2010 beschäftigen sich dreizehn österreichische Unternehmen im Rahmen des Förderprojektes Clean Motion Offensive (CMO) damit, der Elektromobilität eine fundierte wirtschaftliche Grundlage zu geben. Die Elektro-Mobilität als Triebfeder hat nun für die Projektpartner eine klare, reale technologische Vision: rally-e. Das ist sauberer Motorsport für Zulieferunternehmen, die Elektromobilität als Grundlage für Geschäft und Beschäftigung sehen.

Chance E-Mobilität
E-Mobilität ist der große Hoffnungsträger wenn es darum geht, die Erfüllung unserer Mobilitätsbedürfnisse umwelt- und klimafreundlich abzuwickeln. Motorsport ist bei einer großen Bevölkerungsgruppe Ansporn, löst Emotionen aus, hat Vorbildcharakter und ist vor allem Trendsetter. Viele wichtige Entwicklungen im Motorsport haben zur Erhöhung der täglichen Verkehrssicherheit beigetragen. Um für Elektrofahrzeuge die gleichen Qualitäts- und Komfortmaßstäbe wie für bestehende benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge zu gewährleisten, müssen beschleunigte Entwicklungsmechanismen in Kraft gesetzt werden. rally-e ist ein Ansatz, wie für die dritte Elektromobilitäts-Fahrzeuggeneration eine erhebliche Verkürzung des Entwicklungszeitraumes realisiert werden kann.

E-Mobilität beschäftigt (uns)
Für KommR Walter Ortner, Geschäftsführer des TIC Steyr, "stärkt E-Mobilität die heimische Automobilzulieferindustrie und schafft neue Jobs." Für Andreas Schenner von der Bitter Group muss "E-Mobilität mit der Leidenschaft für automobile Technik vereinbar sein" und für Linz AG Vorstandsdirektor DI Wolfgang Dopf ist "Elektromobilität eine perfekte Ergänzung zum öffentlichen Verkehr mit der Möglichkeit auch in den Städten individuell mobil zu sein. Insbesondere dann, wenn sie mit einer, auf Effizienz und Nachhaltigkeit basierenden Energieversorgung, verbunden ist". Ins selbe Horn stößt Thomas Eder vom OÖ Automobilcluster. Der Cluster leitet das Projekt CMO und ist bei rally-e der Partner, der die Technologiefirmen betreut.

Wirtschaftslandesrat KommR Viktor Sigl
Entwicklungen im Motorsport fördern wirtschaftliche Stärke Oberösterreichs
Ein Technologisches Leuchtturmprojekt zum Thema Elektromobilität wird in Oberösterreich vom Automobil-Cluster umgesetzt. 4,4 Millionen Euro für das Projekt "Clean Motion Offensive" (CMO) kommen dafür vom Klima- und Energiefond. Das Land Oberösterreich unterstützt die Initiative mit Blick auf die Aufwertung des automotiven Industriestandortes. 13 Projektpartner, darunter die Linz AG, Bitter GmbH, KEBA, Steyr Motors und die FH Wels arbeiten bei CMO zusammen. Technologien aus diesem Projekt, sollen nun in ein eigenes Rallye-Auto übertragen werden. Damit entsteht für die Partner im CMO Projekt ein äußerst effizientes Anwendungsmodell in der Realität.

Chance für Wirtschaftsstandort OÖ
"Die Entwicklung neuer Komponenten für die E-Mobilität ist für die Zulieferer eine große wirtschaftliche Chance", ist Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl überzeugt. Innerhalb des CMO Projektes sollen kostentreibende Komponenten durch innovative Entwicklungen optimiert oder ersetzt werden. Das rally-e Auto wird sich aus den Komponenten heraus entwickeln, die bei CMO im Mittelpunkt der Forschungen stehen.
"Für die Partnerbetriebe von CMO ist das ein Real-Labor, das den Know-how- Aufbau der Betriebe wesentlich fördert. Und die Attraktivität des Rennsportes bringt die nötige Aufmerksamkeit auch in der Öffentlichkeit und bei den Autoherstellern", ist Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl von der realen Erprobung überzeugt. Er appelliert an die Zulieferindustrie: "Die Entwicklung neuer kostensparender Komponenten ist für die Zulieferer in Oberösterreich von großer Bedeutung. Unsere Betriebe haben so die Chance, weltweit mit Know-how aufzuwarten, das für die Zukunft der Autoindustrie bestimmend sein kann."

Energie Landesrat Rudi Anschober
E-Mobilität als Technologie- und Klimachance für OÖ
Energie-Landesrat Rudi Anschober: "Elektro-Mobilität ist eine der Zukunfts- und Technologiechancen; für weniger Lärm, weniger Emissionen, mehr Energieeffizienz und weniger Öl- und Energieverbrauch. Und für Tausende neue grüne Jobs. Klimaschutz ist die Herausforderung für die kommenden Generationen. Der EMobilität gehört die Zukunft wenn sie mit Ökostrom betrieben und gut mit dem öffentlichen Verkehr verbunden wird. Der Einsatz von Elektrofahrzeugen ist Voraussetzung, um die Emissionen aus dem Individualverkehr massiv zu senken. E-Mobilität lohnt sich doppelt: Sie ist gut für das Klima und schont die Geldbörse."

E-Mobilität als Motor für Green Jobs
"Das Projekt rally-e stellt einen weiteren Meilenstein in der technologischen Vorreiterrolle von oberösterreichischen Unternehmen im Bereich E-Mobilität dar. Es leistet einen wichtigen Beitrag im Wettbewerbsverhalten und der Standortsicherung und unterstützt das Bestreben des Landes OÖ zur Forcierung von Green Jobs.", zeigt sich LR Anschober von der Konzeptidee begeistert.

LINZ AG Vorstandsdirektor DI Wolfgang Dopf
Herausforderung E-Mobilität
E-Mobilität ist nachgewiesen die umweltfreundlichste Form des Individualverkehrs. Gerade die Kombination zwischen Individualverkehr und öffentlichem Verkehr bietet eine große Zukunftschance zur Änderung unseres Mobilitätsverhaltens. "Die LINZ AG hat ein Gesamtkonzept entwickelt, das mit einer, auf Effizienz und Nachhaltigkeit basierenden Energieversorgung, verbunden ist. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.", betont VD DI Wolfgang Dopf.

Die Strategie der LINZ AG Um dieses Ziel im oö. Zentralraum auch in der Praxis umsetzen zu können, verfolgt die LINZ AG eine Vier-Punkte-Strategie im Verkehr:

  1. Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung als Maßnahme zur Erreichung einer signifikanten Marktdurchdringung der E-Mobilität.
  2. Entwicklung und Ausbau der erforderlichen E-Tankstellen-Infrastruktur.
  3. Förderung von Mobilitätskonzepten für umweltfreundlichen und effizienteren Verkehr.
  4. Forcierung CO2-freier Antriebe mit erneuerbarem Naturstrom.


Neu & innovativ: 210 Elektro-Ladespots der LINZ AG
Besonders wichtig ist die Schaffung einer Strom-Tankstellen-Infrastruktur. Damit EMobilität auch bei der breiten Bevölkerung ankommt, bedarf es einer flächendeckenden Versorgung zur Betankung der E-Fahrzeuge. Im Linzer Zentralraum wurden an zentralen Knotenpunkten bereits 214 Elektro-Ladespots, verteilt auf 39 Standorte errichtet. Damit ist die LINZ AG führender Anbieter von öffentlichen ELadestationen in Österreich. Das Netz der LINZ AG-E-Ladestationen wird laufend ausgebaut und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Marktdurchdringung der neuen Technologie.

Projekt rally-e
Im Projekt rally-e werden Neuerungen und Innovationen in der Praxis erprobt werden und das auf einem Level, der höchsten Ansprüchen gerecht werden muss. Die dringlichsten Probleme sehen die Partner bei der Batterie bzw. beim Energiespeicher in den Fahrzeugen. Hier können die meisten Einsparungen erzielt werden. Aber auch die Versorgung der Fahrzeuge mit Strom zu Spitzenzeiten braucht effiziente Lösungen.

Die Projektpartner - der "Glühfaden" von rally-e:

  • TIC Steyr GmbH
  • Bitter Engineering & Systemtechnik GmbH
  • LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH
  • Lightweight Energy GmbH
  • Smart E-Mobility GmbH
  • Lagermax Autotransport GmbH
  • Linz Energieservice GmbH -LES
  • Stohl Racing GMBH
  • Clusterland OÖ GmbH - Automobil-Cluster
  • Automotive Solutions GmbH


rally-e setzt ab der Saison 2012 ein nur mit Batterie betriebenes Rallye-Fahrzeug in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ÖRM) ein. Die Basis des Fahrzeuges bildet ein Peugeot 207. Aufgebaut ist der französische Löwe nach dem internationalen Super2000-Reglement, das in Punkto Elektrofahrzeuge noch erhebliche Lücken aufweist, die jedoch mit Unterstützung der heimischen Sport- Behörde (OSK) gerade geschlossen werden. Das Fahrzeug wird bei Stohl Racing aufgebaut, das Unternehmen rally-e ist jedoch in Oberösterreich beheimatet.

Manfred Stohl ist nicht nur Rallye-Weltmeister, sondern hat bereits mit alternativen Kraftstoffen (Erdgas) im Rallye-Sport erfolgreiche Erfahrungen gemacht. "Mit einem nur durch eine Batterie angetriebenem Fahrzeug in der österreichischen Rallye- Staatsmeisterschaft anzutreten ist eine ganz spezielle Herausforderung. Aber das sind die Aufgaben, die ich als Sportler liebe, denn wir reden nicht nur über EMobilität, wir gehen mit Ihr in die brutalsten Tests, die auf Österreichs Straßen möglich sind."

PEUGEOT rally-e
Geschwindigkeit (max) 170-180 km/h
Motornennleistung 220 bis 280 kW (300 bis 380 PS)
Drehmoment (max): 400 Nm
Batteriekapazität 35,0 kWh
Batterietype Lithium-Ionen
Stromentnahme 400 A bis max. 1.200 A
Spannung 300 bis 400 Volt
Antrieb Allrad - 4WD

     
Informationen: http://www.automobil-cluster.at    
     
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