Armenien wünscht sich eine eigene österreichische Botschaft in Eriwan   

erstellt am
03. 03. 11

Außenminister Nalbandian deponierte Anliegen bei Spindelegger - Bundespräsident zu offiziellem Besuch eingeladen
Wien (apa) - Der armenische Außenminister Edward Nalbandian hat den Wunsch seines Landes bekräftigt, dass Österreich in Eriwan eine eigene Botschaft eröffnen möge. Am Rande eines Vortrags in der Diplomatischen Akademie in Wien über die Außenpolitik Armeniens sagte Nalbandian am Abend des 02.03. gegenüber der APA, er habe dieses Anliegen im Gespräch mit seinem Amtskollegen Michael Spindelegger (ÖVP) vorgebracht. In der Hofburg überbrachte Nalbandian Bundespräsident Heinz Fischer eine Einladung zu einem offiziellen Besuch Armeniens.

Nach den Worten Nalbandians war Österreich eines der ersten Länder, wo Armenien nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion eine Botschaft eröffnete. Ein ähnlicher Schritt vonseiten Österreichs "wäre hilfreich, um die Kooperation voranzutreiben". Österreich hatte im Vorjahr eine diplomatische Vertretung in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, eröffnet, mit dem Armenien wegen des Konflikts um das Gebiet Nagorny-Karabach (Berg-Karabach) im Streit liegt.

Generell strebt Armenien eine Ausweitung und Vertiefung der Beziehungen mit Österreich in vielfältigen Bereichen an, in der Wirtschaft ebenso wie in der Kultur und bei der Zusammenarbeit in den internationalen Organisationen, betonte der Minister. Es bedürfe des "gemeinsamen Willens" und der "Entschlossenheit, das Potenzial zu erhöhen", so Nalbandian. Die Flüge der Austrian Airlines nach Eriwan hob er als wichtigen Beitrag hervor.

Beim gegenwärtigen Wien-Besuch des armenischen Außenministers - Nalbandian erwidert eine Visite Spindeleggers vom vergangenen Jahr - wurde auch ein Memorandum der Zusammenarbeit zwischen den Diplomatischen Akademien unterzeichnet. Während Österreich sich - abgesehen vom Vatikan - der ältesten Diplomatischen Akademie der Welt rühmen kann, existiert eine solche in Armenien erst seit kurzem.

Ob es die Kandidatur der früheren Außenministerin Ursula Plassnik für das Amt des Generalsekretärs der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unterstützen wird, hat Armenien offen gelassen. Fest steht, dass Eriwan die Kandidatur des türkischen Bewerbers ablehnt, wie der armenische Botschafter in Wien, Ashot Hovakimian, der seit 2006 die Republik Armenien in Österreich vertritt, gegenüber der APA betonte.
     
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