Waldviertler Wirtschaft will China beerben   

erstellt am
02. 03. 11

Horn (nöwpd) - Die noch vor wenigen Jahren hoch geschätzten Fertigungsstätten in China beginnen, ihren Ruf einzubüßen. Immer mehr westliche Unternehmen kehren ihnen den Rücken. Hauptursache ist das mangelnde Qualitätsbewusstsein der chinesischen Partner. "Auch wenn es vielleicht verwegen klingt, sehe ich in dieser Verlagerung durchaus auch Chancen für die Waldviertler Wirtschaft", sagt der Obmann der Bezirksstelle Horn der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Werner Groiss, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Durch die über Jahrzehnte hinweg forcierte Auslagerung von Produktionen nach Fernost sind viele Industrie- und Produktionsbereiche in Europa nahezu ausgestorben. Das gilt für Spielwaren genau so wie für bestimmte Bereiche des Stahlbaus. "Sollten sich die ersten Anzeichen bewahrheiten, steht der europäischen Wirtschaft eine Art Gründerzeit bevor, in der in erster Linie Know-how und die passende Infrastruktur gefragt sein werden", meint Groiss.

Genau hier soll der Wirtschaftsstandort Waldviertel seine Stärken ausspielen. Zu den in den vier Bezirken Horn, Krems, Waidhofen/Thaya und Gmünd beschäftigten Arbeitnehmern gibt es zahlreiche weitere Arbeitnehmer, die für ihren Job auspendeln müssen. "Da viele von ihnen gern wieder in ihrem Heimatbezirk arbeiten würden, wären für neue Projekte genügend Personalressourcen vorhanden."

Infrastrukturell sieht der Wirtschaftskammer-Obmann den oberen Teil des Waldviertels gut gerüstet. Fernab großer Ballungsräume sei die Region mit zwei gut ausgebauten Straßenzügen - der Waldviertler Straße B2 sowie der Waidhofner Straße B5 - gut erreichbar. Industriegebiete mit freien Flächen seien in den meisten großen Städten entlang dieser Straßen vorhanden. Ergänzend dazu gäbe es auch auf der Franz-Josefs-Bahn genügend freie Trassen für weitere Güterzüge. "Nicht vergessen darf man bei diesen Aufzählungen die im Vergleich zum urbanen Raum absolut attraktiven Grundstückspreise, die bei Neuansiedlungen ein zugkräftiges Argument sein können", hebt Werner Groiss hervor.
     
Informationen: http://wko.at/noe/horn    
     
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