Österreich kann bei Weltbank- und IDB-Projekten punkten
 
 

erstellt am
11. 03. 11

AWO führte Unternehmen zu internationalen Finanzinstitutionen - Weltbank vergibt jährlich rund 70 Mrd. Dollar an Krediten für Entwicklungsprojekte
Wien (pwk) - Im Rahmen einer Marktsondierungsreise der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ konnten diese Woche österreichische Unternehmen die Geschäftschancen bei Weltbank und Inter-Amerikanischer Entwicklungsbank (IDB) in Washington D.C. ausloten. "Immerhin vergibt die Weltbank rund 70 Mrd. US-Dollar pro Jahr an Krediten für Entwicklungsprojekte in der ganzen Welt, die IDB für den lateinamerikanischen Raum rund 13 Mrd. US-Dollar. Wir wollen österreichischen Unternehmen dabei helfen, an diese Projekte heranzukommen", betont Gerrit Hengstler, österreichische Wirtschaftsdelegierte in Washington. Die Marktsondierungsreise wurde im Rahmen der Exportoffensive "go international" abgehalten.

Die teilnehmenden Unternehmen spiegelten das gesamte Spektrum der Entwicklungsschwerpunkte dieser beiden Banken wieder. Angefangen mit Ausbildung (Jugend und eine Welt/Don Bosco) und sozialem Wohnbau (Prilhofer Consulting) über Eisenbahninfrastruktur (Plasser & Theurer), Landwirtschaft (ADCON Telemetry, Wintersteiger AG), Klimaschutz und Umwelt (ALLPLAN), Wasserversorgung (Elin Wasserwerkstechnik GmbH, Martinek Watermanagement GmbH) bis hin zu neuen Bezahlsystemen via Handy (Net1 Universal Technologies) und sicherheitskritischen Kommunikationssystemen (Frequentis AG). Hengstler: "Obwohl alle Teilnehmer umfassende Exporterfahrung, auch in Entwicklungsländern, haben, war es für viele der erste Besuch bei Weltbank und IDB. Voraussichtlich wird es aber nicht der letzte sein, da dieses Geschäft eine intensive Kontaktpflege und Betreuung erfordert."

Wie es funktionieren kann, zeigt Klaus Reisinger vom Beratungsunternehmen ALLPLAN auf: "Dies war unser dritter Besuch bei beiden Institutionen. Der erste Besuch diente der Vorstellung des Unternehmens. Nach dem zweiten Besuch konnten wir einen kleinen IDB-finanzierten Beratungsauftrag im Energieeffizienzbereich in der Karibik an Land ziehen und jetzt haben wir die erste Weltbank-Ausschreibung gewonnen." Ein Projekt in Kolumbien bei dem ALLPLAN die kolumbianische Papierindustrie zum Thema Energieeffizienz berät. "Sobald man die ersten Referenzen hat, wird es leichter", ist Reisinger überzeugt.

Österreichische Unternehmen verdienen im Jahr durchschnittlich 81 Mio. Dollar mit Weltbank-finanzierten Aufträgen. "Hierbei handelt es sich nur um die Direktaufträge über einem gewissen Schwellenwert, die an Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich vergeben werden. Rechnet man kleinere Aufträge, sowie Zulieferungen und Aufträge von ausländischen Tochterunternehmen hinzu kommt man auf ein vermutlich mindestens doppelt so hohes Ergebnis", sagt Wirtschaftsdelegierte Hengstler. Schwerpunkte der Weltbank finden sich genau in jenen Bereichen, in denen Österreich Spezialwissen vorzuweisen hat, wie z.B. Infrastruktur, erneuerbare Energien, Umwelttechnik, Klimaschutz, Wasser und Landwirtschaft. Einige Unternehmen nutzen diese Geschäftschancen bereits erfolgreich. Für andere ist die unbekannte Institution Weltbank noch eine Hürde, die es zu überwinden gilt. Deshalb hat sich die Außenwirtschaft Österreich auch das Ziel gesetzt, den österreichischen Exporteuren diesen Geschäftsbereich zugänglicher zu machen. "Auch im laufenden Jahr wird es daher zahlreiche Veranstaltungen in Österreich und im Ausland zum Thema Entwicklungsbanken und internationales Projektgeschäft geben", so Hengstler abschließend.
     
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