Frauenberger: Rassismus darf in Wien keinen Platz haben   

erstellt am
21. 03. 11

Internationaler Tag gegen Rassismus
Wien (rk) - Der Internationale Tag der Vereinten Nationen zur Beseitigung der rassistischen Diskriminierung wird seit 1966 jährlich am 21. März begangen. Er erinnert an ein Massaker an Studenten, die im Südafrika der 1960er Jahre friedlich gegen die Apartheidsgesetze demonstrierten. Wien ist seit 2007 Mitglied in der "Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus" der UNESCO, in der sich mittlerweile mehr als 100 europäischen Städte zusammengeschlossen haben. Ziel ist, sich gemeinsam für einen wirkungsvollen Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. "Wachsamkeit gegenüber Rassismus ist die erste und wichtigste Verpflichtung, die die Mitgliedsstädte eingegangen sind", so Frauenberger. "Schauen wir nicht weg, wenn Menschen in unserem Umfeld diskriminiert werden. Zeigen wir Zivilcourage - nur wir alle gemeinsam können Rassismus die rote Karte zeigen."

Wien im internationalen Vergleich gut aufgestellt - Stadtverwaltung erfüllt wichtige Vorbildfunktion
Die Stadt Wien bekennt sich zu einer integrationsorientierten Diversitätspolitik, also zu einer Politik, die die Vielfalt der WienerInnen als Chance sieht und auf umfassende Gleichstellung setzt. Seit 2005 unterstützt die MA 17 - "Integration und Diversität" Dienststellen der Stadt dabei, ihre Dienstleitungen in gleicher Qualität allen WienerInnen anzubieten und auch vermehrt MitarbeiterInnen mit internationalen Wurzeln für den Dienst in der Stadt zu gewinnen. "Wir können und wollen auf dieses Potential nicht verzichten", so Frauenberger. "Die Vielfalt der Wohnbevölkerung muss sich gerade auch in der Verwaltung widerspiegeln, denn die Stadt Wien hat hier eine ganz zentrale Vorbildfunktion einzunehmen."

Zur Unterstützung der Dienststellen gibt es eine Palette von Maßnahmen - von Schulungsangeboten an der Verwaltungsakademie bis zum "Diversity Check", mit dem Dienstellen mit Unterstützung der MA 17 ihre gesamte Organisation in einem intensiven Prozess durchleuchten und Maßnahmen zur Weiterentwicklung planen können.

Wien verfügt seit 2004 über ein eigenes Wiener Antidiskriminierungsgesetz und eine unabhängige Stelle zur Bekämpfung von Diskriminierung. Diese bietet MitarbeiterInnen der Stadt sowie WienerInnen, die sich von Bediensteten der Stadt diskriminiert fühlen, vertrauliche und unabhängige Beratung und Unterstützung.

Kampf gegen Rassismus braucht das Engagement aller WienerInnen
Ein wichtiger Beitrag in der Bekämpfung von Rassismus ist auch die Förderung von engagierten Initiativen der WienerInnen. So unterstützt das erfolgreiche Projekte der MA 17 "Sei dabei" Einzelpersonen, in ihrem alltäglichen Umfeld - etwa im Wohnhaus, im Park - Projekte für ein besseres Kennenlernen und einen Dialog zu initiieren und durchzuführen. Mehr als 100 Projekte wurden von engagierten WienerInnen bisher durchgeführt, mehr dazu unter http://www.seidabei-wien.at.

Unerlässlich ist der Dialog und die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, insbesondere mit MigrantInnenorganisationen und NGOs im Antirassismusbereich. Deshalb fördert die Stadt Wien auch seit Jahren ZARA, die Beratungsstelle für Opfer und Zeugen des Rassismus. Sie leistet unter anderem durch die Herausgabe des Rassismus-Reports unverzichtbare Arbeit, um die Öffentlichkeit gegen Rassismus zu sensibilisieren und Opfer von Rassismus zu ermutigen, ihre Diskriminierung zu melden und sich dagegen zu wehren. Der heute Montag von ZARA vorgestellte Report zeige einmal mehr, wie notwendig es sei, gerade auch in der Bekämpfung des Alltagsrassismus nicht locker zu lassen, betonte die Wiener Integrationsstadträtin. Auch in der Bewußtseinsbildung gebe es noch enormen Nachholbedarf, unterstich sie. So zeigt etwa eine große Studie der Europäischen Grundrechteagentur in 27 Ländern, dass die Mehrheit nicht weiß, dass es Gesetze gegen Diskriminierung gibt, und die meisten Diskriminierungsfälle werden nirgendwo gemeldet.

Frauenberger abschließend: "Damit Wien Zukunft hat, muss unsere Stadt vielfältig und weltoffen bleiben. Da müssen wir alle, denen Wien wirklich am Herzen liegt, an einem Strang ziehen! Nur gemeinsam kann es uns gelingen, das integrationspolitische Ziel Wiens zu erreichen, nämlich in Vielfalt respektvoll zusammenzuleben und eine gemeinsame Sprache zu sprechen, getragen von einer klaren Haltung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
     
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