Inflation springt im Februar 2011 auf 3,0%   

erstellt am
16. 03. 11

Wien (statistk austria) - Die Inflationsrate für Februar 2011 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 3,0% (Jänner 2,4%, Dezember 2,3%). Das war der höchste Wert seit Oktober 2008 (3,1%). Hauptverantwortlich dafür waren starke Preisanstiege bei Treibstoffen und Heizöl (+22% beziehungsweise +30% im Jahresabstand; Einfluss auf die Inflationsrate insgesamt +0,94 Prozentpunkte). Nahrungsmittel verteuerten sich ebenfalls deutlich (insgesamt +4,2%). Ohne Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate 2,1% betragen, ohne Mineralölprodukte und Nahrungsmittel 1,7%.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der hauptsächlich Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentieren soll, stieg im Februar um 4,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der die Güter des wöchentlichen Einkaufs abbildet und neben ausgewählten Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch die Treibstoffe enthält, erhöhte sich im Jahresvergleich um 7,2%.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Februar 2011 betrug 101,7. Gegenüber dem Vormonat (Jänner 2011) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,7%.

Ausgaben für Treibstoffe, Wohnen, Nahrungsmittel verursachen drei Fünftel der Inflationsrate
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +6,1%; Einfluss: +0,87 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür waren die Treibstoffpreise, die sich im 12-Monatsabstand um durchschnittlich 22% verteuerten. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 4%. Neue Pkw verbilligten sich um 1%.

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,1%; Einfluss +0,56 Prozentpunkte) verteuerte sich in erster Linie Haushaltsenergie (insgesamt +5,4%), wofür zum größten Teil massive Preisanstiege bei Heizöl (+30%) maßgeblich waren (Gas +3%, Strom preisstabil). Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen durchschnittlich um 2,8%.

Wohnungsmieten verteuerten sich um 2,6%
Die durchschnittlichen Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,2%; Einfluss: +0,52 Prozentpunkte) wurden hauptsächlich von teureren Nahrungsmitteln (durchschnittlich +4,2%) verursacht (Obst +24%, Gemüse sowie Brot und Getreideerzeugnisse jeweils +3%, Molkereiprodukte und Eier +4%). Bei den alkoholfreien Getränken (durchschnittlich +5,8%) verteuerte sich vor allem Kaffee (+16%).
Starker Anstieg des durchschnittlichen Preisniveaus gegenüber Jänner 2010: +0,7%.

Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +3,8%; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies überwiegend darauf, dass in den Geschäften in vielen Fällen neben der Schlussverkaufsware auch bereits die Frühjahrs/Sommerkollektion 2011 angeboten wurde. Gegenüber Jänner 2011 wurden Bekleidungsartikel deshalb insgesamt um 5%, Schuhe um 1% teurer.
In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" stiegen die Preise durchschnittlich um 1,2% (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Pauschalreisen, die sich saisonbedingt im Monatsabstand um 3,3% verteuerten.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 0,8% (Einfluss +0,10 Prozentpunkte) in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" wurden überwiegend von Teuerungen bei Gemüse (+2%) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (+1%) verursacht.

Teuerung laut Harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Februar 2011: +3,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Februar bei 111,75 (Jänner 110,86 korrigiert). Die harmonisierte Inflationsrate wies im Jahresabstand mit 3,1% (Jänner 2,5%, Dezember 2,2%) den höchsten Wert seit September 2008 (3,7%) auf und war etwas höher als jene des nationalen VPI. Der Unterschied zum VPI von 0,10 Prozentpunkten war überwiegend auf Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen zurückzuführen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI). Die Instandhaltung von Wohnungen sowie Versicherungsleistungen, die im HVPI jeweils eine geringere Gewichtung aufweisen, wirkten hingegen dämpfend auf den HVPI (siehe methodische Informationen).
     
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