Vitalität und Gesundheit liegen den Oberösterreicher/innen besonders am Herzen   

erstellt am
15. 03. 11

Linz (lk) - Das Linzer Markforschungsinstitut "market" hat im Auftrag des Landes Oberösterreich die heimische Bevölkerung über das Gesundheitssystem insbesondere die Gesundheitsvorsorge befragt. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher erfreuen sich an einer hohen Lebensqualität in ihrem Bundesland.

94 Prozent der Befragten sind mit ihrem derzeitigen Leben zufrieden. Vitalität und Gesundheit spielen dabei eine sehr große Rolle. Die Bevölkerung stellt auch den Haus- und Fachärzten sowie den Spitälern ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Schaffung von medizinischen Kompetenzzentren ist für drei Viertel der Bevölkerung sinnvoll. Bei geplanten Spitalsbehandlungen akzeptieren 80 Prozent einen verlängerten Anfahrtsweg ins Krankenhaus von bis zu 40 Minuten.

Gesundheit und Vitalität als treibende Kraft für hohe Lebenszufriedenheit
Vitalität, Lebenskraft und Gesundheit - das sind die wichtigsten Faktoren für die Lebensfreude der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Vier von fünf Befragten sind mit der eigenen Gesundheit und Vitalität im Großen und Ganzen zufrieden.

Der höchste Wert liegt bei der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen - 41 Prozent sind damit sehr zufrieden. Um die Vitalität zu erhalten bzw. zu steigern, setzt die Mehrheit auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser, Saft oder Tee. Auch genug zu schlafen und auf die Signale des eigenen Körpers zu achten ist aus Sicht der Oberösterreicher/innen ein probates Mittel, um die eigene Vitalität zu sichern.

Vorsicht bei der Ausübung von Sport sowie generell eine gesunde Lebensweise (gesunde Ernährung, nicht rauchen, wenig Alkohol) runden die Gesundheitsvorsorge ab. Sollte man doch einmal etwas kränklich sein, greifen 7 von 10 Oberösterreicherinnen und Oberösterrreicher auf bewährte Hausmittel zurück oder gehen zum Hausarzt (6 von 10). Rund ein Fünftel lässt sich zu Hause gesundpflegen.


Prioritäten bei der Kinder-Gesundheitsvorsorge: Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung
Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind sich einig: Zuständig für die Gesundheit der Kinder sind die Eltern. Das glauben 98 Prozent der Befragen. Große Verantwortung tragen aber auch Ärzte (Schulärzte, Kinderärzte), andere Familienmitglieder neben den Eltern und der Kindergarten bzw. die Schule. Jeweils rund ein Drittel ist der Meinung, die staatlichen Gesundheitsbehörden bzw. die Krankenkasse müssen auf die Gesundheit unserer Kinder auf jeden Fall ein Auge haben. Als schädigend für die Gesundheit sehen die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher spontan vor allem die Ernährung mit viel Fast Food und Süßigkeiten.

In einer gesunden Ernährung erblickt die Bevölkerung das Hauptaugenmerk der Gesundheitsvorsorge bei Kindern, gefolgt von ausreichend Bewegung und Sport. Auch auf die Schulmedizin sollte nach Meinung von einem Fünftel der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher rechtzeitig zurückgegriffen werden: Durch Vorsorgeuntersuchungen, die die Früherkennung von Krankheiten ermöglichen.

Hohe Zufriedenheit mit Haus- und Fachärzten sowie Spitälern
Am höchsten ist die Zufriedenheit mit dem eigenen Hausarzt - nicht zuletzt aufgrund der engeren Arzt-Patienten-Bindung ist die Bewertung des Hausarztes ausschlaggebend. Aber auch das Verhältnis zu den Fachärzten passt. Konkret vergeben in Bezug auf die Hausärzte 64 Prozent die Bestnote, bei den Fachärzten sind es 61 Prozent.

Besonders positiv werden Freundlichkeit und Kompetenz der Ärzte bewertet, auch das individuelle Eingehen auf die Patienten und die Ausstattung der Ordinationen entsprechen den Vorstellungen der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mehrheitlich.

Die Wartezeiten und die Öffnungszeiten sowie auch die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln werden als nicht ideal gesehen. Das Facharztnetz ist naturgemäß nicht so dicht, dementsprechend wird besonders die Länge des Anfahrtsweges zum Facharzt als nicht ausreichend betrachtet (daher ist die Zufriedenheit mit dem Facharzt in Linz-Stadt deutlich höher) sowie die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

85 Prozent der Befragten waren mit dem letzten Spitalsaufenthalt zufrieden. Positiv hervorgehoben werden medizinische Versorgung und Ausstattung des Spitals sowie die Kompetenz des Personals.

Niedergelassene Fachmediziner werden vor Ambulanz-Fachärzten deutlich bevorzugt
Auch wenn die Zugangsbedingungen zu niedergelassenen Fachärzten und Spitals-Fachärzten gleich wären, wenn also lange Wartezeiten in den Spitalsambulanzen beseitigt würden: Die Oberösterreicher/innen würden dennoch zu drei Viertel den niedergelassenen Facharzt vorziehen.

Insbesondere die Frauen würden lieber zum niedergelassenen Facharzt ihres Vertrauens gehen als in eine Spitalsambulanz.

Spezialisierte Krankenhäuser: Für die Mehrheit kein Problem
Wenn nicht mehr jedes Krankenhaus über alle Abteilungen verfügen würde, wäre dies für ein Drittel überhaupt kein Problem. Weitere 40 Prozent könnten mit dieser Lösung ebenfalls ganz gut leben, eine kumulierte Zustimmung also von drei Viertel der Bevölkerung.

80 Prozent akzeptieren eine Anfahrtsverlängerung ins Krankenhaus von bis zu 40 Minuten
Bei geplanten Spitalsbehandlungen können sich 62 Prozent vorstellen, einen verlängerten Anfahrtsweg ins Krankenhaus von bis zu 60 Minuten zu akzeptieren, 80 Prozent von bis zu 40 Minuten und 90 Prozent von bis zu 20 Minuten. Die Bereitschaft ist demnach in diesem Fall sehr hoch.

Nachholbedarf bei der betrieblichen Gesundheitsvorsorge
Nur 5 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Betriebe engagieren sich im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge ausreichend für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Viertel vergibt die Note 2. Dem gegenüber stehen 58 Prozent, die die betriebliche Gesundheitsvorsorge als wenig oder gar nicht ausreichend betrachten.

Als besonders wichtige Maßnahme im Betrieb wird eine gesunde Arbeitsplatzgestaltung gesehen (91 Prozent). Vier von fünf Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher halten flexible Pausenregelungen für die individuelle Regeneration und eine Kantine mit gesunden Mahlzeiten für maßgeblich.

Rund zwei Drittel würden auch die Möglichkeit schätzen, sich selbst gesunde Mahlzeiten im Betrieb zubereiten zu können und Vorsorgeuntersuchungen durch den Betriebsarzt wahrzunehmen.
     
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