Internationaler politischer Gipfel in Graz vor KAT 2-Spatenstich   

erstellt am
28. 03. 11

Feierlicher Start des Koralmtunnel-Hauptbauloses KAT 2
Klagenfurt (lpd) - Auf Einladung des steirischen Landeshauptmannes Franz Voves waren am Abend des 27.06. die Nachbar-Regierungschefs Gerhard Dörfler aus Kärnten und Renzo Tondo aus Friaul-Julisch Venetien zu Gast in Graz, um im Vorfeld des heutigen Spatenstiches für das Koralmtunnel-Baulos KAT 2 zusammenzukommen. Neben den Spitzen der steirischen Landespolitik und ÖBB-Generaldirektor Christian Kern nahmen an diesem Treffen auch die von EU-Vizepräsident und Verkehrskommissar Siim Kallas entsandten Experten, Kabinettsmitarbeiterin Desiree Oen und Herald Ruijters (von der EU Kommission - Generaldirektion Move), teil.

Für Dörfler war die Teilnahme von EU-Experten sowie von Renzo Tondo an der Baueinleitungsfeier eine große Ehre und auch Ausdruck für die weit über Österreich hinaus gehende Dimension dieses Verkehrsprojektes. "Der Bau der Koralmbahn ist nicht nur für Kärnten und die Steiermark von großer Bedeutung, sondern sogar auf EU-Ebene hat man die Einmaligkeit dieser Verkehrsverbindung erkannt. Das seinerzeit von Jörg Haider und Waltraud Klasnic initiierte Projekt, das damals dem Süden Österreichs enormes Zukunftspotential zugesprochen hat, ist gewachsen und stellt nun für die gesamte Europäische Union als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse und als Verbindung mit den Adria-Häfen eine einzigartige, richtungsweisende Verkehrsverbindung für und in die Zukunft dar", betonte Dörfler.

So habe ihn Renzo Tondo bereits darüber informiert, dass die Adria-Häfen Investitionen von rund einer Milliarde Euro planen, was damit zu einer weiteren Aufwertung dieser Verkehrsverbindung zwischen den baltischen und adriatischen Häfen führen würde. Durch derartige Ausbau- und Investitionsmaßnahmen der Adria-Häfen und nach der Inbetriebnahme der Koralmbahn könne der Schiffsverkehr von und nach Europa von den Nordhäfen sukzessive in Richtung Adria-Häfen verlagert wird.

Damit werde laut Dörfler der Standort Kärnten ein weiteres Mal aufgewertet und das Logistikzentrum in Fürnitz werde eine wichtige Zukunftsfunktion im Rahmen des Projektes einnehmen. "Diese Region würde sich damit zur Logistikdrehscheibe für den baltischen wie auch den adriatischen Raum entwickeln, was wiederum die Schaffung von hunderten neuen Arbeitsplätzen im Bereich Logistik, Vertrieb und internationale Wirtschaftspartnerschaft zur Folge hätte", so Dörfler, der sich besonders auf den heutigen Spatenstich des Koralmbahn-Tunnelbauloses KAT 2 freut. "Mit dem heutigen Tag ist nach vielen Hürden der Durchbruch für die Koralmbahn als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse endlich geschafft und ein großer Meilenstein für das Verkehrsprojekt der Zukunft gelegt", erklärte Dörfler.
     
Feierlicher Start des Koralmtunnel-Hauptbauloses KAT 2
LH Dörfler: Erfolg für Süden und Weg nach Europa - Meilenstein in der Verkehrsinfrastruktur für Österreich und Europäische Union
Am 28.03. wurde der Startschuss für das Hauptbaulos des Koralmtunnels mit einem großen Festakt im steirischen Leibenfeld nahe Deutschlandsberg gegeben. Damit ist ein historisches Datum für die neue Südbahn, die Koralmbahn Graz - Klagenfurt, und den zentralen Teil der Baltisch-Adriatischen Achse gesetzt. Es ist ein Meilenstein für die Errichtung der Koralmbahn und ein Baulos von enormer Bedeutung für Österreich und die EU. Entsprechend hochkarätig waren die Teilnehmer des Spatenstichs mit Infrastrukturministerin Doris Bures, den Landeshauptleuten aus Kärnten und der Steiermark, Gerhard Dörfler und Franz Voves, weiters Desirée Oen vom Büro des EU-Verkehrskommissars Siim Kallas sowie ÖBB-Vorstandschef Christian Kern und Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner. Als weiterer Befürworter dieser europäischen Verkehrsachse war der Präsident von Friaul-Julisch Venetien, Renzo Tondo, anwesend.

Alle Redner betonten die Bedeutung dieses Verkehrs-, Wirtschafts- und Umweltprojektes für Österreich und Europa. Dörfler begrüßte Tondo und den früheren Infrastrukturminister Hubert Gorbach. Er sprach von einem historischen Tag des Durchbruchs. Der Tunnel sei ein Erfolg für den Süden und ein Weg nach Europa. "Kärnten sagt Danke und Vergelt's Gott", so Dörfler.

Bures sagte, dass die Südbahn modernisiert werden müsse. Von Umweltproblemen und Klimawandel zu reden sei zu wenig, es gehe um die Schaffung von grüner Mobilität. An Höchsttagen werden laut der Ministerin bis zu 500 Menschen an der KAT 2-Baustelle tätig sein. Voves sprach ebenfalls von der historischen Bedeutung dieses Bauwerkes, das dem Wirtschaftsstandort enorme Anreize verleihe. Laut Oen entspricht die Schienenachse den Intentionen des neuen EU-Weißbuches, das enorme CO2-Reduktionen vorgebe. Österreich leiste damit einen großen Beitrag zur Integration und Wettbewerbsfähigkeit Europas, sagte die Vertreterin des Verkehrskommissars. Kern betonte, dass es den ÖBB um die Stärkung der Südbahn insgesamt gehe: "Mit diesem Bauwerk, das eine einzigartige Ingenieurleistung darstellt, werden Werte für Generationen geschaffen." Haselsteiner freute sich, dass mit diesem Großauftrag endlich wieder viele Mineure aus Kärnten und der Steiermark einen Job in ihrer Heimat haben.

Das Herzstück der Koralmbahn ist der 32,9 Kilometer lange Koralmtunnel (KAT). Er ist in drei Baulose unterteilt. Am ersten Baulos (KAT 1) laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Nun beginnen die Arbeiten am rund 20 Kilometer langen Hauptbaulos Koralmtunnel 2 (KAT 2). Mit der Koralmbahn entsteht zwischen Graz und Klagenfurt auf 130 Kilometern eine völlig neue, zweigleisige Hochleistungsstrecke. Sie stellt gemeinsam mit dem Hauptbahnhof Wien und dem Semmering-Basistunnel das wesentliche Schlüsselprojekt für die neue Südbahn als zentrale Achse dar. Als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse schaffen diese Bahnprojekte hervorragende Voraussetzungen für einen leistungsfähigen und zukunftsträchtigen Personen- und Güterverkehr auf der umweltfreundlichen Schiene.

"Ich freue mich besonders, dass mit dem Spatenstich der nächste Meilenstein zur Errichtung der Koralmbahn erreicht wird. Damit konnte der Weg, der von LH Jörg Haider und Landeshauptfrau Waltraud Klasnic eingeschlagen wurde, von meinem steirischen Kollegen LH Franz Voves und mir erfolgreich fortgesetzt werden", meinte Dörfler. Das größte Tunnelbaulos zeige auch, dass die gute Nachbarschaft zwischen der Steiermark und Kärnten funktioniere. Mit der Koralmbahn, dem Herzstück der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse, werde der gesamte südösterreichische Raum die leistungsfähige Eisenbahnverbindung bekommen, die den Anschluss an die Regionen von der Adria bis zur Ostsee möglich machen und äußerst wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung Kärntens sein werde.

Kärnten liegt am Schnittpunkt zweier wichtiger europäischer Korridore, dem Korridor X von Salzburg nach Thessaloniki und der Baltisch-Adriatischen Achse. Aber auch für Europa ist diese Achse von größter Bedeutung. Die Häfen der Adria werden so mit dem Hinterland in ganz Mitteleuropa verbunden, wodurch Warenströme aus dem asiatischen Raum, die bisher über wesentlich längere Wege transportiert werden müssen, schneller und umweltschonender zu den Zielmärkten gelangen. Gleiches gilt auch für die Häfen der Ostsee.

"Die Verkehrs- und Standortqualität Kärntens wird damit stark verbessert. Zudem hat das Projekt für unser Bundesland einen großen Nutzen in ökologischer und touristischer Hinsicht", erklärte Dörfler. Durch die Verbindung der Verkehrssysteme (Bahn/Schiff) sowie der Länder entlang der Achse werde großer Nutzen gezogen. Die Wirtschafts-, Logistik- und Entwicklungspotentiale werden mit dem EU-Projekt erarbeitet und entwickelt, wodurch sich viele neue Chancen auftun würden, die es für Kärnten bislang nicht gegeben habe.

Verkehrswege sind auch Wohlstandsachsen. Pro investierte Milliarde Euro in den Ausbau der Bahninfrastruktur werden 17.000 Arbeitsplätze geschaffen. Laut einer aktuellen Studie beträgt die Wertschöpfung durch den Bau der Koralmbahn ca. 210 Millionen Euro pro Jahr. Erfreulich ist für den Kärntner Landeshauptmann auch die Tatsache, dass für den Tunnelbau die Strabag den Zuschlag bekommen hat: "Damit werden hunderte Kärntner Tunnelbaufachkräfte zum Einsatz kommen und Arbeitsplätze gesichert."

Die Segnung der Arbeitsstätte nahm Diözesanbischof Egon Kapellari vor. Er ging auf Wege als wichtige Symbole ein. Es sei ein Dauerauftrag für die Menschen, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Das Projekt möge auch ein Beitrag zu einem intensiveren Miteinander sein.
     
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