"Glagolitische Messe" und "Les Dialogues des Carmélites"   

erstellt am
28. 03. 11

Wien (orf) - Im April steht Leos Janaceks "Glagolitische Messe" auf dem Programm des ORF-RSO Wien (4.4., Musikverein) und sechs Aufführungen von Francis Poulencs Oper "Les Dialogues des Carmélites" im Theater an der Wien (16./18./21./24./27./29.4.).

Zwei Orgelwerke sind am 4. April im Wiener Musikverein zu hören: Das RSO Wien unter Chefdirigent Cornelius Meister - Organist: Olivier Latry - spielt Joseph Jongens "Symphonie concertante für Orgel und Orchester op. 81" (1926) und Leos Janaceks "Glagolitische Messe" (Fassung September 1927, hrsg. von Jiri Zahradka). Ungefähr im Jahr 863 nach Christus entwickelte der aus Byzanz gesandte Gelehrte und Mönch Konstantin, der sich später Kyrill nennen sollte, ein für die slawischen Sprachen maßgeschneidertes Alphabet, die glagolitische Schrift. Und für Jahrhunderte sollte diese Schrift Symbol slawischer Identität bleiben, eine Tradition, auf die sich Leos Janacek noch im Jahr 1926 bezog, als er die voluminöse "Glagolitische Messe für Soli, Chor, Orchester und Orgel" komponierte: Autobiografisch in Janaceks Erinnerung an seine Zeit im Altbrünner Kloster und kirchlich in seiner Form als Messzyklus ist das Werk zugleich ein Hymnus auf die Verherrlichung von Natur und Leben. Es singen Luba Orgonasova (Sopran), Iris Vermillion (Alt), Michael Schade (Tenor), Robert Holl (Bass) und der Wiener Singverein. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr, in Ö1 ist der Mitschnitt am 8. April ab 19.30 Uhr zu hören.

Im Rahmen des "Osterklang 2011" kommt es zu einer Wiederaufnahme von Francis Poulencs Oper "Les Dialogues des Carmélites" im Theater an der Wien. Premiere ist am 16. April, die weiteren Vorstellungen sind am 18., 21., 24., 27. und 29. April, Beginn: jeweils um 19.00 Uhr. In Poulencs Oper "Les Dialogues des Carmélites" bildet das Zusammentreffen von französischer Revolution und Religion nur einen äußeren Rahmen, zentrales Thema ist die Angst. Poulencs unmittelbar packende und bewegende Musik - er selbst nannte Monteverdi, Verdi und Mussorgsky als Vorbilder - wird im Theater an der Wien vom ORF-RSO Wien unter Bertrand de Billy zum Klingen gebracht. Auch das in der französischen Originalsprache agierende Ensemble verspricht mit Jochen Schmeckenbecher (Marquis de La Force), Patricia Petibon (Blanche), Yann Beuron (Le Chevalier), Deborah Polaski (Madame de Croissy), Heidi Brunner (Madame Lidoine), Michelle Breedt (Mère Marie), Hendrickje van Kerckhove (Soeur Constance) und dem Arnold Schoenberg Chor eine besondere Opernproduktion. Auszüge der Aufführung sind im Rahmen von "Stimmen hören" am 21. April ab 19.30 Uhr in Ö1 zu hören. Details zum Konzertprogramm des RSO Wien sind abrufbar unter http://rso.orf.at.
     
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