LR Berger bei GAP-Tagung: Verstärkt Potential im Energiebereich nutzen   

erstellt am
25. 03. 11

Bozen (lpa) - Auch in der Landwirtschaft wird das Thema Energie das Zukunftsthema Nummer eins. "Darauf müssen wir uns einstellen und unser Potential besser nutzen, etwa was die Biomasse Holz betrifft oder die Verwertung pflanzlicher Abfälle", so Landesrat Hans Berger, der am 24.03. und 25.03. in Salzburg Gast einer hochkarätig besetzten Tagung zur GAP-Reform ist.

Die Herausforderung, auf die nicht nur die EU, sondern die Welt zugehe, sei eine doppelte - mit jeweiligen Auswirkungen auf die Landwirtschaft: zum einen geht es darum, die stetig steigende Weltbevölkerung weiter ernähren zu können, zum zweiten die Emissionen einzuschränken, um den Klimawandel nicht anzuheizen. "Wenn wir ersteres erreichen wollen, muss stärker auf den Anbau von Lebensmitteln gesetzt werden, für zweiteres wird es Energiepflanzen brauchen", so Berger. Diese Konkurrenzsituation dürfe, so die Meinung bei der GAP-Tagung in Salzburg, nicht durch die Politik verzerrt werden. "Es kann nicht sein, dass der Anbau von Energiepflanzen so stark gefördert wird, dass Lebensmittel keine Chance mehr haben, gleichzeitig müssen sich beide Sparten aber lohnen, damit brache Flächen wieder genutzt werden", so der Landesrat.

Auf Südtirol gemünzt sieht Berger die Notwendigkeit, verstärkt das Potential in Sachen Biomasse zu nutzen. "Das ist bei uns natürlich in erster Linie das Holz, das muss aber auch die Energiegewinnung aus pflanzlichen Abfallprodukten sein", so der Landesrat. Nachdem die erneuerbare Energie damit auch im Agrarbereich immer stärker an Bedeutung gewinne, müsse sich auch die Politik darauf einstellen. "Wir müssen die Entwicklung begleiten, um das Potential ausschöpfen zu können", so Berger.

Neben der Energiefrage in der Agrarpolitik ging es heute auch um die bestmögliche Anpassung an einen immer globaleren Agrarmarkt. Südtirol, so ist der Landesrat überzeugt, wird auf diesem Markt eine - mit Ausnahme der Apfelproduktion - marginale Rolle spielen. "Deshalb ist es auch wichtig, nicht auf die weltweiten Märkte zu drängen, sondern zu versuchen, den heimischen Markt besser zu nutzen", so Berger, der überzeugt ist, dass sich in diesem Zusammenhang auch die Strategie der Qualitätsproduktion erneut bewähren werde. Sie passe zudem zur Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik mit einem größeren Gewicht für den Schutz von Wasser, Klima und Biodiversität: "Dieser Trend spricht für eine weitere Extensivierung, für Qualität, für kleine Kreisläufe und den Verzicht auf Gentechnik - alles Faktoren, die unsere Landwirtschaft aufzuweisen hat", so Berger.
     
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