Deutlicher Beschäftigungszuwachs   

erstellt am
24. 03. 11

… und weniger Arbeitslose im 4. Quartal 2010; Arbeitsmarktsituation im Jahr 2010 verbessert
Wien (statistik austria) - Im 4. Quartal 2010 waren in Österreich 4.133.800 Personen erwerbstätig und 176.100 arbeitslos, wie aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria hervorgeht. Im 4. Quartal 2010 stieg die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Erwerbstätigen im Jahresabstand deutlich an (+44.900). Damit setzte sich die positive Beschäftigungsentwicklung im Vergleich zum Vorjahresquartal fort, die schon im 3. Quartal 2010 (+28.100) erstmals seit Beginn der Wirtschaftskrise ein Beschäftigungsplus brachte. Die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Arbeitslosen (176.100) und die Arbeitslosenquote (4,1%) befanden sich im 4. Quartal 2010 deutlich unter dem Vorjahresniveau (200.300 bzw. 4,7%). Im 4. Quartal 2010 wurden zudem 78.900 offene Stellen erhoben, um 30.900 mehr als im selben Quartal des Vorjahres (48.000).

Der Vorquartalsvergleich zeigt einen Rückgang der Erwerbstätigen (-13.700, davon Frauen -10.900). Auch die Zahl der Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote gingen im 4. Quartal 2010 zurück (-14.900 bzw. -0,3 Prozentpunkte), allerdings betraf diese Verbesserung nur Männer (-17.400 bzw. -0,7 Prozentpunkte). Die Arbeitslosigkeit bei Frauen blieb auf etwa demselben Niveau wie im 3. Quartal 2010. Die Anzahl der offenen Stellen stieg nicht nennenswert.
4. Quartal 2010: Plus bei Selbständigen und Unselbständigen, mehr teilzeitbeschäftigte Frauen und vollzeitbeschäftigte Männer

Zuwächse konnten im Vergleich zum 4. Quartal 2009 sowohl bei Selbständigen und Mithelfenden (+27.700) als auch bei Unselbständigen (+17.200) verbucht werden, wobei am Plus bei den Selbständigen großteils Männer beteiligt waren, bei den Unselbständigen aber nur Frauen zulegten.

Auch im 4. Quartal 2010 gab es gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs an Teilzeiterwerbstätigen (+26.400), der erstmals seit dem 4. Quartal 2008 nun auch von einem Zuwachs an Vollzeitstellen (+18.500) begleitet wurde. Während Männer im Vergleich zum 4. Quartal 2009 bei Vollzeit ein Plus verzeichneten (+25.500; Teilzeit -4.900), wurden bei Frauen etwas weniger Vollzeitjobs (-6.900) gezählt als ein Jahr zuvor. Demgegenüber stieg die Anzahl der teilzeitbeschäftigten Frauen deutlich (+31.300).

Bei den unselbständig Erwerbstätigen blieb die Anzahl an Vollzeitbeschäftigten bei Frauen und Männern gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres fast unverändert, insgesamt wurden mehr Teilzeitstellen gezählt (+14.900; Frauen +21.400, Männer -6.500).
Arbeitslosigkeit im 4. Quartal 2010 bei Männern rückläufig, bei Frauen unverändert

Die Zahl der arbeitslosen Männer reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 23.600 auf 90.000; ihre Arbeitslosenquote betrug 3,9%, vor einem Jahr noch 4,9%. Für Frauen blieben Anzahl und Quote fast gleich (86.100 bzw. 4,3%). Am stärksten verminderten sich die Arbeitslosenquoten bei Jugendlichen (7,4%), ausländischen Staatsangehörigen (8,3%) und Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss (7,6%), sie lagen dabei jedoch immer noch deutlich über dem Durchschnitt von 4,1%.

Jahr 2010: Mehr Selbständige, gleich viele Unselbständige, weniger Arbeitslose
Mit einem Plus von insgesamt 18.800 Erwerbstätigen (2010: 4.096.400) und einem Minus von 16.200 Arbeitslosen (2010: 188.200) gegenüber 2009 verbesserte sich im Jahr 2010 die Lage am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen lag 2010 geringfügig höher als vor der Krise 2008 (4.090.000); bei den Arbeitslosen konnte der Anstieg von 2008 auf 2009 (+42.100) noch nicht ganz wettgemacht werden.

Selbständige und Mithelfende verbuchten von 2009 auf 2010 einen Zuwachs (+18.200), der knapp höher war als das Minus von 2008 auf 2009 (-16.600). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten (2010: 3.532.900) änderte sich indes seit 2008 insgesamt kaum. Allerdings gab es hier große Umschichtungen von Vollzeit zu Teilzeit. So wurden in den letzten beiden Jahren im Vergleich zum Vorjahr bei den Unselbständigen jeweils annähernd so viele Vollzeitarbeitsplätze abgebaut wie Teilzeitarbeitsplätze geschaffen (2008/2009: -42.700 Vollzeit, +47.000 Teilzeit; 2009/2010: -15.300 Vollzeit, +15.900 Teilzeit). Die Umschichtungen waren jedoch 2010 weit weniger massiv und betrafen fast ausschließlich Frauen. Die Jahre davor trugen sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitstellen zum Beschäftigungsanstieg bei.

Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen lag im Jahresdurchschnitt 2010 bei 71,7% (2009: 71,6%). Höhere Erwerbstätigenquoten als 2009 wurden bei Männern, Personen mit abgeschlossener Lehre oder berufsbildender mittlerer Schule, ab 45-Jährigen und bei ausländischen Staatsangehörigen ermittelt.

Die Arbeitslosenquote fiel von 4,8% (2009) auf 4,4% (2010). Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten Frauen und Männer aller Altersgruppen, außer die 25- bis 34-Jährigen. Besonders deutlich sanken die Arbeitslosenquoten auch im Jahresdurchschnitt bei Jugendlichen (8,8%), Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss (8,9%) sowie ausländischen Staatsangehörigen (8,6%). Dennoch sind die Quoten bei ihnen immer noch ungefähr doppelt so hoch wie im Durchschnitt (Gesamt-Arbeitslosenquote 4,4%) – und dieselben Gruppen waren auch überdurchschnittlich vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Krisenjahr 2009 betroffen. Gleichzeitig mit der positiven Entwicklung der Arbeitslosenzahlen stieg auch die Zahl der offenen Stellen im Jahr 2010 um 16.400 an und betrug nunmehr 69.100 (2009: 52.700).
     
zurück