Stöger im Interview mit SchülerInnen: "Ich war immer gegen Atomkraft"   

erstellt am
24. 03. 11

Der Gesundheitsminister besucht die Demokratiewerkstatt
Wien (pk) - Junge Reporterinnen und Reporter, diesmal von der Klasse 2B der Hauptschule Knöllgasse 61, 1100 Wien, drängten sich am 23.03. in der Demokratiewerkstatt des Parlaments um einen Interviewtermin mit Gesundheitsminister Alois Stöger. An den Fragen wurde deutlich, dass die dramatischen Ereignisse in Japan nach dem Erdbeben, insbesondere die kritische Situation in den Atomreaktoren in Fukushima, auch die Schülerinnen und Schüler bewegt. Was denn der Atomunfall für Österreich bedeutet, stand im Vordergrund des Interesses. Der Minister konnte die Jugendlichen beruhigen, in Österreich gebe es keine Strahlung und somit auch keine gesundheitliche Gefährdung, bekräftigte er. Das Problem seien aber die zahlreichen grenznahen Kernkraftwerke, die teils mit veralteter Technologie und unzureichenden Schutzmaßnahmen in Betrieb seien. Den Menschen in Österreich sei aber einmal mehr bewusst geworden, wie gefährlich die Kernkraft ist. Österreich, das selbst atomfrei ist, habe daher nun die politische Aufgabe, die anderen 26 Staaten in der EU davon zu überzeugen, dass Atomkraft keine zukunftsfähige Form der Energiegewinnung darstellt und man mehr in erneuerbare Energien, wie Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, investieren müsse. An die Schülerinnen und Schüler appellierte der Gesundheitsminister, sparsam mit Energie umzugehen. Er selbst sei immer ein Gegner der Atomenergie gewesen, ließ Stöger seine Interviewpartner wissen.

Ginge es nach ihm, dann würde er ein einheitliches Jugendschutzgesetz einführen, formulierte der Minister seine politischen Wünsche, er sähe es auch gerne, wenn der Bund alleine über die Spitalspolitik entscheiden könnte. In diesem Zusammenhang erläuterte Stöger, wie mühsam es oft ist, ein Gesetz zu erarbeiten und bis zur Beschlussfassung ins Parlament zu bringen. In seiner bisherigen Amtszeit habe er 26 Gesetze vorgelegt, einige weitere lägen dem Parlament noch vor.

Die Mühen des politischen Arbeitsalltags ließen ihm auch nur wenig Zeit, Sport zu betreiben, antwortete Stöger auf Fragen zu seiner Person. Er gehe gerne laufen und Schi fahren, er habe aber niemals Fußball gespielt. Warum man ihm das Gesundheitsressort übertragen habe, wollten die Schülerinnen und Schüler ferner wissen und erfuhren, dass der Minister politische Erfahrungen unter anderem als Stadtrat gesammelt hatte und in erster Linie wohl seine Erfahrungen als Leiter der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse für seine Ernennung ausschlaggebend gewesen seien.

Die im Rahmen der Workshops erstellten Zeitungsartikel und Videobeiträge können auf der Homepage des Parlaments http://www.parlament.gv.at abgerufen werden.

Weitere Termine im Rahmen dieses "Frühjahrsprojekts" der Demokratiewerkstatt sind mit Finanzstaatssekretär Andreas Schieder (7. April), Innenministerin Maria Theresia Fekter (17. Mai), Staatssekretär Josef Ostermayer (26. Mai) und Vizekanzler Josef Pröll (30. Juni) geplant. Sein Kommen hat auch Bundeskanzler Werner Faymann angekündigt – ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest.
     
zurück