Slowaken planen Autobahnbrücke über die March   

erstellt am
04. 04. 11

Wien (nöwpd) - Vor kurzem haben das slowakische Umweltministerium und die Nationale Autobahngesellschaft als Projektwerber die Planungsunterlagen zum Bau des rund 3,5 Kilometer langen Teilabschnitts der neuen Autobahn D4 von Devinska Nova Ves bis zur Staatsgrenze bei Marchegg den NÖ Behörden zur Begutachtung übermittelt. Um die March und ihre umliegende Aulandschaft zu queren, haben die Experten fünf Trassenvarianten - drei mit Brücke, zwei mit Tunnel - ausgearbeitet und einer Mehrkriterienbewertung hinsichtlich Umweltverträglichkeit, Verkehrsströme und Wirtschaftlichkeit unterzogen.

In den Unterlagen zur grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung empfehlen die Slowaken den Bau einer rund 700 Meter langen Brücke, die den Fluss in sieben Metern Höhe überspannen und direkt in die geplante Marchfeld-Schnellstraße S8 auf österreichischer Seite einmünden soll. Die Autobahn verliefe in kurzem Abstand südlich der schon jetzt bestehenden Eisenbahntrasse zwischen Marchegg-Bahnhof und Devinska Nova Ves, was den Flächenbedarf reduzieren helfe und das Augebiet schone. Demgegenüber schneiden die beiden anderen vorgeschlagenen Brücken-Varianten - eine flussauf, die andere noch weiter flussab - in Bezug auf ihre Umweltverträglichkeit deutlich schlechter ab, entnimmt der NÖ Wirtschaftspressedienst der Studie.

Wollte man die March in offener Bauweise untertunneln, "würde das einen schweren, vier Jahre andauernden Eingriff in die Biotopfläche und ihre wahrscheinliche Zerstörung bewirken", schreiben die Prüfer, weshalb sie diese Variante als erste aus den Planungen ausgeschieden haben. Wesentlich besser in der Beurteilung schneidet der Tunnelbau in bergmännischer Weise - also ohne Oberflächenarbeiten und -beeinträchtigungen - ab, allerdings stelle diese Technik ein unkalkulierbares Risiko für die Grundwasserströme der March dar. Zudem kommt, dass das Projekt deutlich teurer werden würde und "die österreichische Seite eine Vorbereitung und Realisierung einer Tunnel-Trasse bisher gar nicht in Betracht gezogen hat", stellt die slowakische Behörde fest.
     
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