Landesregierung heißt Flughafen-Masterplan gut - Runder Tisch   

erstellt am
29. 03. 11

Bozen (lpa) - Den Masterplan zur Entwicklung des Bozner Flughafens hat die Landesregierung am 28.03. gutgeheißen. Er gilt als Bedingung dafür, dass die Betriebskonzession nicht mehr nur für ein Jahr an die landeseigene ABD vergeben werden kann, sondern längerfristig. Gleichzeitig hat die Landesregierung heute auch entschieden, einen Runden Tisch mit den betroffenen Institutionen einzurichten.

Bis dato ist die von der staatlichen Luftfahrtbehörde ENAC vergebene Flughafen-Betriebskonzession der ABD immer nur für ein Jahr zugestanden worden. Um allerdings eine mittel- und langfristige Entwicklung zu ermöglichen und einen sinnvollen Investitionsplan erstellen zu können, braucht das Land längerfristige Planungssicherheit und zielt deshalb auf eine 20 Jahre gültige Konzession. Die Voraussetzung, eine solche zu bekommen, ist ein Entwicklungskonzept für den Flughafen, das Landesrat Thomas Widmann der Landesregierung vorgelegt hat. Es wurde mit zwei Gegenstimmen - jenen der Landesräte Michl Laimer und Sabina Kasslatter Mur - genehmigt und wird nun der ENAC weitergeleitet. Die heutige Sitzung war übrigens die letzte mögliche, um den Masterplan zu verabschieden. Wäre dies nicht passiert, hätte die ENAC die Konzession am 1. April europaweit ausschreiben müssen.

Landeshauptmann Luis Durnwalder hat heute im Anschluss an die Sitzung noch einmal betont, dass die Landesregierung von der Notwendigkeit eines Flughafens überzeugt sei: "Wenn wir unser Land weiter entwickeln wollen, brauchen wir eine solche Einrichtung", so Durnwalder, der zudem unterstrich, dass es keiner Schließung des Flughafens gleichkomme, wenn sich das Land aus seiner Führung zurückziehe. Im Gegenteil: "Der Flughafen bleibt als Sport- und Militärflughafen aufrecht, die Flugbewegungen würden aufgrund der wegfallenden Einschränkungen durch die kommerzielle Fliegerei sogar noch zunehmen", so der Landeshauptmann. Als Beweis dafür führte Durnwalder die über 31.000 Flugbewegungen am Sportflugplatz von Trient an, denen in Bozen 10.670 Landungen und Starts von Sportflugzeugen, 3230 von Militärmaschinen und "nur" 2560 kommerzielle Flugbewegungen gegenüber stehen.

Als wichtigste Maßnahmen für die Entwicklung des Flughafens ist im Masterplan die Anpassung von Landebahn und Sicherheitsflächen vorgesehen. Derzeit kann die bestehende, 1406 Meter lange Bahn nämlich nur auf 1296 Metern genutzt werden, weil die von der ENAC geforderten Sicherheitsflächen an beiden Enden der Bahn nicht in der geforderten Länge bestehen. Der Masterplan sieht nun vor, diese Flächen aufzustocken, und zwar auf 250 bzw. 300 Meter an beiden Enden, damit die Landebahn voll genutzt werden kann.

Beschlossen hat die Landesregierung heute auch, auf zwei im Masterplan ursprünglich vorgesehene neue Einrichtungen zu verzichten: den Hangar sowie den Motorenprüfstand. "Die Fluglinien, die Bozen anfliegen, müssen diese Möglichkeiten anderswo vorsehen", so Durnwalder.

Neben der Verabschiedung des Masterplans hat die Landesregierung heute noch einen zweiten wichtigen Beschluss in Sachen Flughafen gefasst. "Wir werden schon am kommenden Montag einen Runden Tisch einrichten, an dem die Entwicklung des Flughafens diskutiert und die technischen Mindestvoraussetzungen noch einmal ausgelotet werden sollen - und zwar auch in Verhandlungen mit der ENAC", so der Landeshauptmann. Am Runden Tisch Platz nehmen werden Vertreter der betroffenen Gemeinden, der Umweltverbände, der Sozialpartner und des Landes.
     
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