ORF: Wrabetz' Wiederkandidatur / Informationskanal ORF 3  

erstellt am
05. 04. 11

Rudas: Wrabetz steht für unabhängigen freien ORF
SPÖ begrüßt Wiederkandidatur des ORF-Generaldirektors - Klare Absage an Privatisierungs-Wünsche
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas begrüßt die Wiederkandidatur von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. "Wrabetz steht für einen unabhängigen und freien ORF", sagte Rudas am 05.04. im Gespräch mit dem SPÖ-Pressedienst. Den immer wieder laut werdenden Rufen nach Privatisierung des ORF erteilte Rudas eine klare Absage.

"Wir können immer wieder beobachten, wie sich Banken und Industrielobbys in anderen Ländern Berichterstattung kaufen", so Rudas. Dem gelte es in Österreich entschieden entgegenzutreten. Für Rudas ist der politische Auftrag an die Führung des ORF daher klar: "Der ORF muss ein unabhängiger, öffentlich-rechtlicher Rundfunkkonzern bleiben."

Dass sich Wrabetz gegen Privatisierungswünsche erfolgreich durchgesetzt hat, scheint manche so wütend zu machen, dass sie nun versuchen ihn zu beschädigen, so Rudas. "Dieses Partei-Hick-Hack auf dem Rücken eines der wichtigsten Unternehmen des Landes ist schlicht abzulehnen", sagte Rudas.

 

Kaltenegger: Gefährliche Drohung" für das Unternehmen und die ORF-Gebührenzahler
Bleibt Wrabetz ORF-Generaldirektor, findet sich ORF in zehn Jahren in der völligen Bedeutungslosigkeit wieder
Wien (övp-pd) - Die Kandidatur von Alexander Wrabetz für die Wahl des ORF- Generaldirektors stellt für ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger "eine gefährliche Drohung für das Unternehmen selbst sowie für alle ORF-Gebührenzahler, die das Recht auf eine partei-politisch unabhängige Berichterstattung haben," dar. Gerade diese Unabhängigkeit wollte bzw. konnte Wrabetz nicht gewährleisten, vielmehr habe sich die ORF-Führung mit Haut und Haaren der Löwelstraße unterworfen. Der Wrabetz-ORF sei in den vergangenen Jahren leider auch nicht durch ein hervorragendes, unverwechselbares, hochqualitatives, öffentlich-rechtliches Österreich-Programm aufgefallen, sondern vielmehr durch öffentlich ausgetragene, gegenseitige Beflegelungen des ORF-Managements, durchsichtige und von der Löwelstraße geforderte Postenbesetzungen sowie durch rapide sinkende TV-Quoten aufgrund von Programm-Flops, die Wrabetz als Hauptverantwortlicher zu verantworten hat."

"Eine Wiederwahl Wrabetz' zum ORF-Generaldirektor wäre schlecht für das gesamte Unternehmen", so Kaltenegger weiter. "Wenn Wrabetz ORF-Generaldirektor bleibt, findet sich das größte Medienunternehmen Österreichs in spätestens zehn Jahren in der völligen Bedeutungslosigkeit wieder. Das haben sich die vielen hervorragenden ORF-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter sowie auch die Österreicherinnen und Österreicher, die den ORF mit ihren Gebühren finanzieren, nicht verdient", betont der ÖVP-General, und abschließend: "Der ORF muss wieder zur Ruhe kommen. Das wird mit Wrabetz aber nicht gelingen, sondern nur mit einer neuen, unabhängigen ORF-Führung."

 

Vilimsky: Mit Wrabetz kandidiert SPÖ-Parteipolitik für höchste Funktion am Küniglberg!
Billige Quotenjagd im Programm gepaart mit Parteipolitik aus der Löwelstraße denkbar schlechte Kombination
Wien (fpd) - Denkbar schlecht für die weitere Entwicklung am Küniglberg ist für FPÖ- Mediensprecher und Generalsekretär NAbg. Harald Vilimsky die Entscheidung von Alexander Wrabetz, erneut für das Amt des Generaldirektors am Küniglberg zu kandidieren. Damit kandidiere de facto die SPÖ-Parteipolitik für dieses wichtigste Amt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, so Vilimsky.

Gerade in den letzten Wochen sei es deutlich spürbar gewesen, wie sehr sich Wrabetz der SPÖ angebiedert hat. Die FPÖ aus der Berichterstattung des ORF auf ein Minimum zu reduzieren und aus der Einladungspolitik für Diskussionssendungen wegzusparen, qualifiziere Wrabetz vielleicht in den Augen der SPÖ erneut für dieses Amt, mit Sicherheit gelte dies nicht aus dem Blickwinkel öffentlich-rechtlicher Medienpolitik.

Der FPÖ-Generalsekretär hofft auf weitere Kandidaturen. Am Küniglberg ist nicht nur professionelles Medienmanagement gefragt, sondern auch eine Person mit "Macherqualität", die den öffentlich-rechtlichen Charakter des ORF belebt, umfassende Berichterstattung garantiert und die Einbindung sämtlicher Einflussgruppen des öffentlichen Lebens sowie vor allem auch sämtlicher Bevölkerungs- und Interessenssegmente sicherstellt. Quotenjagd mit dem Programm von Privatsendern gepaart mit Parteipolitik aus der Löwelstraße sei jedenfalls eine denkbar schlechte Kombination für den ORF, so Vilimsky in Reaktion auf die erneute Kanddidatur von Alexander Wrabetz.

 

Petzner: Wollen weder ein billiges RTL-Plagiat noch einen rot-schwarzen Regierungsfunk
Für das BZÖ als Wirtschaftspartei ist vor allem die wirtschaftliche Entwicklung und finanzielle Situation des ORF ein wichtiger Entscheidungsfaktor.
Wien (bzö) - "Jede Kandidatur für das Amt des ORF-Generaldirektors ist grundsätzlich zu begrüßen. Das BZÖ und dessen Vertreter im ORF-Stiftungsrat wird jeden Kandidaten und jede Kandidatin genau unter die Lupe nehmen und auf Basis sachlicher, fachlicher und wirtschaftlicher Faktoren im Interesse der Hörer und Seher entscheiden." Das erklärt für das BZÖ dessen Mediensprecher NRAbg. Stefan Petzner in einer Stellungnahme zur Wiederkandidatur von Dr. Alexander Wrabetz für das Amt des ORF-Generaldirektors.

"Für das BZÖ als Wirtschaftspartei ist vor allem die wirtschaftliche Entwicklung und finanzielle Situation des ORF ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Dieser Entscheidungsfaktor spricht auf alle Fälle für Dr. Alexander Wrabetz aber auch Finanzdirektor Richard Grasl, die es gemeinsam geschafft haben, den ORF aus den roten Zahlen zu führen und einen Sanierungskurs einzuleiten, der im Sinne der Gebührenzahler in jedem Fall fortgesetzt werden muss", so Petzner weiter, der sich daher auch von jedem Kandidaten einen "wirtschaftlichen Zukunftsplan für das Unternehmen ORF" erwartet. Ein massives Problem seien hingegen die kränkelnde Programmgestaltung des ORF aber auch die gänzlich fehlende politische Unabhängigkeit im Rahmen der Berichterstattung. Petzner: "Wir wollen weder ein billiges RTL-Plagiat noch einen rot-schwarzen Regierungsfunk, sondern einen politisch unabhängigen und wirtschaftlich gesunden, starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit einem rot-weiß-roten Programm. Das zählt für uns für die Wahl des ORF-Generaldirektors und seines Teams."

 

 Lunacek: ORF 3 bringt endlich Schwung in die EU-Berichterstattung
Grüne: Kultur- und Informationskanal ORF 3 braucht zur erfolgreichen Etablierung eine attraktive und bekannte Frequenz
Wien (grüne) - "Der neue Kultur- und Informationskanal ORF 3 bringt den von mir schon lange geforderten Ausbau der EU-Berichterstattung im Österreichischen Rundfunk. Der geplante "Europa-Tag" auf ORF 3, unter anderem mit Diskussionen aus dem Europaparlament, wird europäische Politik viel ausführlicher als bisher in die österreichischen Haushalte bringen und mithelfen, das Europabewusstsein zu steigern. Deswegen ist es wichtig, dass ORF 3 eine attraktive und bekannte Frequenz zugeteilt bekommt", erklärt Ulrike Lunacek, Europasprecherin der Grünen.

Den sich derzeit formierenden Widerstand aus der Sportwelt gegen den Info-Kanal ORF 3 auf der TW1-Frequenz kommentiert Lunacek: "Hier ein Entweder-Oder aufzubauen und Sport-Interessierte gegen Info- bzw Kultur-affine Seherinnen und Seher ausspielen zu wollen, geht an der Realität der Interessen vorbei. Um dem öffentlich-rechtlichen Auftrag gerecht zu werden, braucht es im ORF ein sowohl als auch. Weder Kultur noch Information noch Sport - und dazu gehören auch Randsportarten - dürfen im Gesamt der Berichterstattung zu kurz kommen."

Lunacek abschließend: "Als Europa-Abgeordnete sehe ich mit ORF 3 auf einer attraktiven und in den österreichischen Haushalten eingestellten Frequenz eine wirkliche Bereicherung für die EU-Berichterstattung im ORF einhergehen - und die tut dringend not. Nur über die Europamüdigkeit zu jammern und den nächsten Eurobarometer- Umfragen entgegen zu zittern, ist zu wenig. Die EU braucht in Österreich mehr qualitativ hochstehende mediale Öffentlichkeit. ORF 3 kann sie bieten."

 

 Blecha: Neues ORF-3 muss auf bestehender Frequenz bleiben Blecha verwies darauf, dass das bestehende TW1 sukzessive, intensiv und aufgrund steigender Zuseherzahlen erfolgreich zu einem Info- und Kulturkanal umgebaut wurde.
Wien (sk) - "Der neue Informations- und Kulturkanal ORF-3 muss auf der bestehenden TW1-Senderfrequenz bleiben", bekräftigte Pensionistenverbands- und Seniorenrats-Präsident Karl Blecha gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Das gebiete schon die Reichweite, so Blecha, "denn derzeit beträgt die Tagesreichweite bei Informations- und Kultursendungen auf TW1 durchschnittlich 170.000 Personen, im Programmfenster ORF-Sport-Plus hingegen nur 90.000."

Blecha verwies darauf, dass das bestehende TW1 sukzessive, intensiv und aufgrund steigender Zuseherzahlen erfolgreich zu einem Info- und Kulturkanal umgebaut wurde. Es sei daher "logisch", dass das neue Vollprogramm ORF-3 auf dieser Frequenz bleibe. ORF-Sport-Plus kam übrigens erst 2006 als "Programmfenster" zu TW1.

"Wir Ältere haben nichts gegen Sport, ganz im Gegenteil. Aber es kann nicht sein, dass ein 'Programmfenster' einen bestehenden und jetzt mit Vollprogramm ausgestatteten Kanal in Anspruch nehmen will", so Blecha, der auch auf Absichtserklärungen von Generaldirektor Wrabetz im Stiftungs- und Publikumsrat verwies, das neue ORF-3 auf der bestehenden TW1-Frequenz zu belassen.

Der unterschwelligen Hetze gegen das neue ORF-3 z.B. von Seiten eines Sportunion- Funktionärs erteilte Blecha eine Absage.
     
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