Steirische Eierbauern: Große Sorgen trotz europäischer Vorreiterrolle   

erstellt am
15. 04. 11

Ausländische Billig-Käfigeier drängen auf österreichischen Markt
Wien (lk-stmk) - Die Steiermark ist das größte Eierland Österreichs. "Die heimischen Eierbauern sind auch in punkto tierfreundlicher Haltung und gentechnikfreier Fütterung europaweiter Vorreiter", betont der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Johann Resch. Und weiter: "Trotzdem sind die Eierbauern unter massivem Druck. Der Import von ausländischen Billig-Käfigeiern drückt die Preise inländischer Qualitätsware in den Keller", macht Resch auf die schwierige Lage der rund 700 steirischen Legehennen-Halter aufmerksam.

Auf Kennzeichnung bei Farbeiern achten
Häufig ist bei gefärbten Eiern die Herkunftskennzeichnung aufgrund des Bearbeitungsprozesses unleserlich und deshalb nicht mehr nachvollziehbar. Daher appelliert Resch an die Konsumenten bei Farbeiern auf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel, das AMA-Biozeichen oder auf die Marke "Gutes vom Bauernhof" zu achten. Nur diese Marken garantieren die heimische Herkunft von Farbeiern.

"Während der Lebensmittelhandel nur mehr Eier aus tierfreundlicher Haltung anbietet, essen die Österreicher quasi durch die Hintertür Käfig-Eier", zeigt Resch auf. Die LK Steiermark verlangt daher eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht sowohl für die Gastronomie und Hotellerie als auch für Lebensmittel mit Ei-Anteil wie Back- oder Teigwaren. 24% des österreichischen Eigenverbrauchs im Wert von EUR 41 Mio. werden importiert. Diese Billigst-Käfigeier landen überwiegend in der Eier verarbeitenden Industrie sowie in der Gastronomie und Hotellerie.

Rechnung für heimische Eierproduzenten stimmt nicht
"Bei sinkenden Eierpreisen und steigenden Futterkosten ist eine wirtschaftliche Eierproduktion nicht mehr möglich", klagt Anton Uitz, Obmann der Steirischen Geflügelhalter. Zusätzlich investierten die steirischen Eierproduzenten rund EUR 55 Mio. (Österreich: mehr als EUR 100 Mio.) in seit 2009 verpflichtende alternative Legehennenhaltungen. Seit Herbst 2010 haben sie auch auf gentechnikfreie Fütterung umgestellt. "Diese europäische Vorreiterrolle wird nicht honoriert", so Uitz weiter.

Tierleid nicht importieren - Käfighaltung auch in EU verbieten
Länder wie Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Bulgarien, Rumänien, Polen oder Ungarn drängen auf eine Verschiebung der für 01.01.2012 vorgesehenen EU-weiten Umstellung auf tierfreundliche Haltungsformen. "Wir verlangen, dass die EU den geplanten Fahrplan einhält", fordert Resch. Damit wolle man auch verhindern, dass Tierleid durch Billigst-Käfigeier weiter importiert wird.
     
Informationen: http://www.agrarnet.info    
     
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