Den Österreichern geht nichts über die Ehe   

erstellt am
12. 04. 11

Institutionen wie die Umweltschutzorganisationen genießen ebenfalls hohes Vertrauen - Vertrauenszuwachs bei Banken, EU und Medien
Wien (readers digest) - Die Ehe bleibt für Österreicher und Europäer ein sicherer Hafen: In keine andere Institution ist das Vertrauen so hoch wie in die staatlich besiegelte Partnerschaft zweier Menschen. Hohes Vertrauen genießen auch Umweltschutzorganisationen. Die Banken, Europäische Union und Medien konnten in Österreich sogar Vertrauen gewinnen, während die Beamten Vertrauen verloren. Dies belegt eine 16 Länder Europas umfassende Studie, die das Magazin Reader's Digest durchgeführt hat. Der Euro ist in Österreich vergleichsweise beliebt: Nur ein Drittel der Bevölkerung könnte sich vorstellen, zum Schilling zurückzukehren. Im Nachbarland Deutschland gaben dagegen 49 Prozent der Befragten an, zur D-Mark zurückkehren zu wollen.

Den größten Vertrauensrückgang gegenüber der Vorjahreserhebung verzeichneten in Österreich die Beamten: Nur 38 Prozent der Befragten sprachen den Staatsdienern ein "sehr hohes" bzw. "ziemlich hohes" Vertrauen aus, 2010 waren es noch 50 Prozent.

Die Kirche konnte ihren Vertrauenswert in Österreich entgegen des europäischen Trends weitgehend halten. Im europäischen Durchschnitt lag der Vertrauenswert der Kirche mit 38 Prozent fünf Prozentpunkte unter jenem des Vorjahres, in Österreich nur um einen Prozentpunkt. Den stärksten Vertrauensrückgang verzeichnete die Kirche in Belgien: Hier sackte der Vertrauenswert von 27 Prozent auf 13 Prozent ab.

Große Unterscheide zwischen den Ländern zeigen sich bei den Banken. In neun Ländern, darunter Österreich und Portugal, verzeichneten die Banken einen Vertrauenszuwachs. In Österreich registrierte der Vertrauenswert der Banken (41 Prozent) sogar ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. In Rumänien dagegen brach das Vertrauen in die Banken ein: Der Wert verringerte sich dort von 43 Prozent auf 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Europäische Union machte in Österreich Boden gut, der Vertrauenswert stieg um vier Punkte auf 33 Prozent. Der Euro genießt in Österreich sogar deutlich mehr Vertrauen als in den meisten anderen Ländern Europas. So kommt der neu in die Studie aufgenommene Euro auf einen Vertrauenswert von 57 Prozent in Österreich gegenüber 47 Prozent im europäischen Durchschnitt.

Nur 34 Prozent der Menschen in Österreich bekannten, dass sie keinen Vorteil in einer einheitlichen europäischen Währung sehen (Europa: 42 Prozent). Deutlich weniger Bürger als in anderen Ländern der Euro-Zone würden es daher in Österreich vorziehen, wieder zu ihrer alten Landeswährung zurückzukehren. 45 Prozent der Österreicher und 43 Prozent der Europäer stimmten außerdem der Aussage zu, dass die Europäische Union außerhalb der Mitgliedsländer keinen Einfluss habe.

Auffällig ist das Vertrauensplus der Medien. So legte der Vertrauenswert von Radio und Fernsehen um fünf Prozentpunkte auf 58 Prozent zu. Der Vertrauenswert der Presse kletterte ebenfalls um fünf Prozentpunkte, und zwar auf 47 Prozent.

Wie hoch ist Ihr Vertrauen in die folgenden Institutionen Ihres Landes? [In % der Wert für "sehr hohes" bzw. "ziemlich hohes" Vertrauen. Antworten zu 14 vorgegebenen Institutionen. Basis: 33.005 Befragte in 16 europäischen Ländern, davon 724 Befragte in Österreich]

|Rang |Institution |Österreich |Europa |
|1. |Ehe |74% |67% |
|2. |Umweltschutzorganisationen |65% |49% |
|3. |Rechtssystem |61% |37% |
|4. |Radio und Fernsehen |58% |51% |
|5. |Euro |57% |47% |
|6. |Presse |47% |40% |
|7. |Internationale Unternehmen |41% |35% |
|8. |Banken |41% |40% |
|9. |Beamte |38% |27% |
|10. |Kirche |36% |38% |
|11. |Europäische Union |33% |37% |
|12. |Internet |31% |48% |
|13. |Regierung |20% |23% |
|14. |Werbeindustrie |15% |14% |


Vertrauen in die Europäische Union - Wie sehr stimmen sie folgenden Aussagen zu?
[In % der Wert für "sehr hohe" bzw. "ziemlich hohe" Zustimmung. Basis: 33.005 Befragte in 16 europäischen Ländern, davon 724 Befragte in Österreich]




|Aussage |Österreich |Europa |
| | | |
|Außerhalb der Mitgliedsländer hat die EU |45% |43% |
|(Europäische Union) keinen Einfluss. | | |


|Ich sehe keinen Vorteil in einer |34% |42% |
|einheitlichen Europäischen Währung (im | | |
|Euro). | | |


|Ich würde es vorziehen, zu meiner alten |33% |43% |
|Landeswährung zurückzukehren (Ergebnis von | | |
|Ländern der Euro-Zone). | | |




Über die Studie
Mit der Studie "Reader's Digest European Trusted Brands 2011" hat das Magazin Reader's Digest zum elften Mal die vertrauenswürdigsten Institutionen, Berufe und Marken in 16 Ländern Europas ermittelt. Mehr als 33.000 Leser beteiligten sich von September bis Oktober vergangenen Jahres an der Umfrage der meistgelesenen Zeitschrift der Welt, davon mehr als 700 allein in Österreich. Die gewichtete Datenbasis der repräsentativen Studie umfasst 33.005 Befragte in Europa, davon 724 in Österreich. Damit ist die jährlich durchgeführte Studie "Reader's Digest European Trusted Brands 2011" die aktuell größte europaweite Konsumentenuntersuchung. Rund 300.000 Menschen haben seit 2001 an der Studie teilgenommen. Ihre Ergebnisse finden weit über Fachkreise hinaus Beachtung - das Thema Vertrauen gewinnt in allen Lebensbereichen immer mehr Bedeutung.

Die Ergebnisse der vertrauenswürdigsten Marken wurden bereits veröffentlicht. Hier die Marken für 33 Produktkategorien im Überblick, die von den Österreichern als die aus ihrer Sicht vertrauenswürdigsten genannt wurden: A1, Aspirin (2x), Blend-A-Med, Canon, Coca-Cola, Costa, Eduscho, Frosch, Geox/Gabor, H&M, Henkell, HP, Kellogg's, Miele, Milka, Nivea (2x), Nokia, Nöm, OMV, Persil, Raiffeisenbank, Recheis, Schwarzkopf, Spar, Spitz, Supradyn, Telekom Austria, TUI, Uniqa, Visa, Volkswagen.

Einen Überblick über die Ergebnisse in Europa gibt es auf http://www.rdtrustedbrands.com
     
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