Österreichische Forschungsquote 2011 voraussichtlich 2,79% des BIP   

erstellt am
19. 04. 11

Wien (statistik austria) - Für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) werden nach einer Schätzung von Statistik Austria in Österreich im Jahre 2011 voraussichtlich erstmals mehr als 8 Mrd. Euro ausgegeben werden. Gegenüber 2010 wird die Gesamtsumme der österreichischen F&E-Ausgaben um 5,0% auf 8,286 Mrd. Euro ansteigen und somit 2,79% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen. Für 2010 wird die Forschungsquote auf 2,78% geschätzt; sie wird somit 2011 nur geringfügig ansteigen.

Von den gesamten Forschungsausgaben 2011 wird mit 44,6% (rund 3,70 Mrd. Euro) der größte Anteil von der Wirtschaft finanziert werden. Die Finanzierung durch den Unternehmenssektor wird nach einem Rückgang im Jahre 2009 und einer geringen Steigerung 2010 im Jahr 2011 mit 5,9% wieder deutlich zunehmen. 38,7% (rund 3,21 Mrd. Euro) wird der öffentliche Sektor beitragen (Bund rund 2,73 Mrd. Euro, Bundesländer rund 394 Mio. Euro, sonstige öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger rund 87 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 4,5% gegenüber 2010. 16,2% werden vom Ausland und 0,4% (rund 35 Mio. Euro) vom privaten gemeinnützigen Sektor finanziert werden. Die Finanzierung durch das Ausland (rund 1,34 Mrd. Euro) stammt zum überwiegenden Teil von internationalen Konzernen, deren heimische Tochterunternehmen in Österreich Forschung betreiben, und schließt die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ein.

Die Forschungsfinanzierung durch den Bund steigt nach den Statistik Austria vorliegenden Informationen über die Entwicklung der F&E-relevanten Budgetanteile und weiterer F&E-Fördermaßnahmen – insbesondere die Erstattungen des Bundes an Unternehmen im Rahmen der Forschungsprämie – weiterhin an und wird im Jahre 2011 2,73 Mrd. Euro betragen. Mit einer Steigerung von 5,1% gegenüber 2010 liegt der Anstieg der Finanzierung durch den Bund knapp über der erwarteten nominellen Steigerung des Bruttoinlandsprodukts.

Für Vergleichszwecke werden die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts ausgedrückt („Forschungsquote“). Diese ist für Österreich seit dem Jahr 2000 von 1,94% auf geschätzte 2,79% im Jahre 2011 angestiegen, seit 2009 verharrt die Forschungsquote allerdings nahezu auf gleichem Niveau. Auf Grund des Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2009 und eines gleichzeitigen moderaten Anstieges der österreichischen Forschungsausgaben kam es bereits von 2008 auf 2009 zu einer starken Erhöhung der Forschungsquote von 2,67% auf 2,79%, was genau dem Wert von 2011 entspricht.

Österreich übertrifft damit deutlich die Forschungsquote der EU-27, liegt für das Vergleichsjahr 2009 (dem letzten Jahr, für das Vergleichszahlen verfügbar sind) deutlich über dem EU-Durchschnitt von 2,01% und ist mit Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland in der Gruppe jener Länder, die eine höhere Forschungsquote als 2,5% aufweisen.

In der Schätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E 2011 wurden vorläufige Ergebnisse der F&E-Erhebung von Statistik Austria bei den Unternehmen über das Berichtsjahr 2009, Voranschlags- und Rechnungsabschlussdaten des Bundes und der Bundesländer sowie aktuelle Konjunkturdaten berücksichtigt.
     
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