Volkstheater will in neuer Spielzeit Mut zum Mutigsein machen   

erstellt am
29. 04. 11

Neues Dokumentarprojekt, Hommage an Neff und Theaterklassiker von jungen RegisseurInnen interpretiert
Wien (volkstheater) - Im Zuge einer Pressekonferenz präsentierte das Volkstheater seine Pläne zur neuen Spielsaison. Die erste Uraufführung ist eine Auftragsarbeit von Felix Mitterer, mit Andrea Eckert in der Hauptrolle der Volksschauspielerin und Widerstandskämpferin Dorothea Neff. Für Direktor Michael Schottenberg ist "Du bleibst bei mir" (Premiere: 9.9.) ein "längst fälliges" Theaterstück.

Die Verbindung von Zeitgeschichte und Zeitgenossen zieht sich wie ein roter Faden durch das neue Programm: Es werden Theaterklassiker wie etwa Maxim Gorkis "Kinder der Sonne" (Premiere: 27.4.2012) und Nestroys "Der Färber und sein Zwillingsbruder" (Premiere: 14. 10.) in der Neuinterpretation junger RegisseurInnen wie Nurkan Erpulat, Schirin Khodadadian und Michael Sturminger gezeigt. Carina Riedl führt Regie bei der dritten Uraufführung: "Träumt" von March Hold (Premiere: 6.12. im schwarzen Salon) und Ingo Berk leitet die Erstaufführung von Joseph Roths "Hotel Savoy" in der Fassung von Koen Tachelet (Premiere: 16.3.2012). Im Hundsturm wird die Reihe "Die Besten aus dem Osten" fortgeführt. Diesmal sind "junge zornige Autorinnen und Autoren" aus Tschechien und Bosnien zu Gast. Mit dem "Illusionszerstörungsstück" mit dem Titel "Das Ende vom Anfang" von Sean O'Casey (Premiere: 23.5.2012) beschließt das Volkstheater die neue Saison.

Mut zum Mutigsein
"Unser Theater hat Mut zum Mutigsein machen. Es muss Zeitgeschichte entfächern und das Heute ins Scheinwerferlicht rücken. Wir wollen ernste Fragen stellen und dennoch das Publikum zum Lachen bringen. Das Volkstheater zwischen Haltung und Unterhaltung", so Direktor Michael Schottenberg bei der Präsentation des neuen Programms.

Mit der Uraufführung von "Die Reise" (Premiere: 23.9.) versteht sich das Volkstheater auch als "Ort sozialer Aufmerksamkeit, das die Relevanz von Themen wie Migration betont". Das Stück der Theater- und Filmregisseurin Jacqueline Kornmüller und ihrer Wiener Gruppe "wenn es soweit ist", die eben mit der Reihe "Ganymed boarding" zeitgenössische Texte zu Gemälden im Kunsthistorische Museum stellten, zeigt die Erlebnisse von Flüchtlingen. Dafür werden 30 gecastete Migrantinnen und Migranten verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters aufgefordert, von ihrer "Reise" zu erzählen.

Jeden Tag Theater
Um diesen Anspruch zu erfüllen, gibt es mit Hauptbühne, Roter Bar, weißem und schwarzem Salon im Volkstheater sowie dem Hundsturm in Margareten, nicht nur diese fünf Bühnen, die der fünfzackige Theaterstern am Hausdach betont. Das Volkstheater in den Bezirken gastiert mit fünf Produktionen im Jahr an 20 verschiedenen Spielstätten in ganz Wien, unter anderem in der Wiener Urania, im Theater Akzent, im Zentrum Simmering, in den Volkshochschulen in Meidling, Hietzing, Ottakring und im Haus der Begegnung in Liesing.

Bilanz Saison 2010/11
Der kaufmännische Direktor Cay Stefan Urbanek zeigt sich mit der Auslastung der laufenden Saison im Haupthaus mit 980 Plätzen von knapp 70 Prozent zufrieden. Gemeinsam mit den Vorführungen in den Bezirken wurden 512 Vorstellungen auf 25 Bühnen gezeigt. Dabei wurden 217.000 BesucherInnen gezählt, das sei eine Auslastung von 80 Prozent.

Gespräche zur Finanzierung der angestrebten Generalsanierung zum Jubiläum "125 Jahre Wiener Volkstheater" im Jahr 2014 würden derzeit noch geführt.
     
Informationen: http://www.volkstheater.at    
     
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