Wie funktioniert die Zellmembran?  

erstellt am
16. 05. 11

Team des ÖAW-Instituts für Biophysik in Graz liefert internationale Coverstory
Wien (öaw) - Wichtige Details zur molekularen Entschlüsselung der Struktur von Zellmembranen beschreibt eine soeben erschienene Publikation des Forscherteams um Georg Pabst vom Institut für Biophysik und Nanosystemforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Mit der Publikation haben es die Grazer Wissenschaftler auf die Titelseite des weltweit höchst renommierten „Biophysical Journal“ geschafft.

„Zellmembranen organisieren das scheinbare Chaos von Millionen von Bausteinen innerhalb der lebenden Zelle und sind hochkomplexe, dynamische Strukturen aus Proteinen, Lipiden und Kohlenhydraten – eine enorme Herausforderung für die Biophysik“, erklärt Peter Laggner, Direktor des Grazer ÖAW-Instituts.

Um etwa Signale ans Zellinnere oder an benachbarte Zellen weitergeben zu können, bilden Membranen eigene mobile Strukturen, sogenannte Kommunikationsdomänen, auch „Rafts“ genannt. Wie aber spielen die einzelnen Komponenten der Zellmembran zusammen um diese Strukturen zu schaffen? Wie kann man sie beeinflussen, um Krankheiten wie etwa Krebs oder Arteriosklerose zu heilen? Diese zentralen Fragestellungen sind ein heißes Thema der Forschungsarbeiten am Institut für Biophysik. Wissen, das beispielsweise für die Entwicklung neuartiger pharmazeutischer Wirkstoffe in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.

Dem Forscherteam um Georg Pabst ist es nun gelungen, Modelle solcher Kommunikationssysteme herzustellen und deren physikalische Eigenschaften mit speziellen Röntgenmethoden ‚sichtbar‘ zu machen und zu vermessen: Ein wichtiger Schritt für das Verständnis der Membranstruktur, „denn damit können wir auch die Funktionsweise dieser Einheiten verstehen lernen“, so Pabst. Das „Biophysical Journal“ präsentierte die Arbeit auf seiner jüngsten Titelseite.

Zur Publikation:
http://www.cell.com/biophysj/
http://www.cell.com/biophysj/abstract/S0006-3495%2811%2900323-7
oder: doi:10.1016/j.bpj.2011.03.013
     
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