Österreichs Wirtschaft im I. Quartal 2011 neuerlich kräftig gewachsen   

erstellt am
13. 05. 11

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen WIFO-Schnellschätzung wuchs das heimische BIP im I. Quartal 2011 saisonbereinigt gegenüber der Vorperiode real um 1,0%. Damit hat sich die Expansion gegenüber dem IV. Quartal 2010 (+0,9%) leicht beschleunigt. Nach einer Wachstumsdelle Ende 2010 entwickelte sich der Außenhandel Anfang 2011 wieder dynamischer. Die seit Mitte 2010 lebhafte Ausweitung der Investitionen klang hingegen etwas ab. Der Konsum der privaten Haushalte wurde trotz der ungünstigen Entwicklung der realen Einkommen abermals leicht ausgeweitet. Die Erholung der österreichischen Wirtschaft hielt Anfang 2011 an. Im I. Quartal erhöhte sich das um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigte BIP gegenüber der Vorperiode real um 1,0%, gegenüber dem Vorjahr um 4,2%. Das Ergebnis für das IV. Quartal 2010 fällt durch die Revision der Daten etwas höher aus, sodass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2010 nun 2,1% beträgt.

Die Impulse kamen auch im I. Quartal 2011 aus dem Ausland. Nachdem die Dynamik des Außenhandels im IV. Quartal 2010 etwas nachgelassen hatte (Warenausfuhr real +0,9%, Wareneinfuhr + 0,7%), belebte sie sich Anfang 2011 wieder deutlich, das Wachstum beschleunigte sich auf 4,2% bzw. 2,9% im I. Quartal 2011.

Die Ausrüstungsinvestitionen waren hingegen im 2. Halbjahr 2010 nach der empfindlichen Einschränkung in der Wirtschaftskrise erheblich ausgeweitet worden und wuchsen im I. Quartal 2011 etwas schwächer. Mit +2,6% trugen sie dennoch beträchtlich zum heimischen Wirtschaftswachstum bei.

Die österreichische Bauwirtschaft befindet sich nach wie vor in der Krise. Seit dem II. Quartal 2008 sind die Bauinvestitionen rückläufig (I. Quartal 2011 real 0,3% gegenüber der Vorperiode), allerdings verlangsamte sich der Rückgang neuerlich.

Die privaten Haushalte weiteten ihre Konsumnachfrage im I. Quartal 2011 gegenüber der Vorperiode um 0,2% aus, obwohl der seit einiger Zeit zunehmende Preisauftrieb die Kaufkraft der Haushaltseinkommen dämpft. Die gute Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt machte diese Einbußen nur teilweise wett.

Von der lebhaften Außenhandelsentwicklung profitierte vor allem die Sachgütererzeugung, sie steigerte ihre Wertschöpfung im I. Quartal gegenüber der Vorperiode real um 2,7% (IV. Quartal 2010 +2,1%). Auch der Bereich "Transport und Telekommunikation" wuchs verstärkt (Wertschöpfung +3,3%).
     
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