China entscheidet sich für Know-how aus Krummnußbaum   

erstellt am
23. 05. 11

Krummnußbaum (nöwpd) - Die Rath AG, deren Werk in Krummnußbaum das Kompetenz-, Forschungs- und Entwicklungszentrum der gesamten weltweit agierenden Rath Gruppe ist, wird zwei Betriebsstätten der chinesischen chemischen Industrie mit dichten feuerfesten Steinen ausstatten. Der Auftragswert beider Anlagen macht mehr als 700.000 Euro aus.
"Unsere Steine haben mit zwölf bis 18 Monaten eine wesentlich längere Lebensdauer als vergleichbare Produkte aus China und müssen daher nicht so oft gewechselt werden. Somit sind wir gegenüber der Konkurrenz aus China wirtschaftlicher,² teilt Vorstand Georg Rath dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit.

Das Werk in Krummnussbaum, das 115 Mitarbeiter beschäftigt, hat auch die Technologie für die Erzeugung der in China verwendeten dichten feuerfesten Steine entwickelt. Dieses lukrative Geschäft ist zugleich ein Beispiel aus der Praxis, wie die Globalisierung funktioniert. Laut Rath wurden die in China verwendeten Steine aus logistischen Gründen im Schwesternwerk in Milledgeville, Georgia, USA gefertigt.

Krummnussbaum spielt aber auch bei der Herstellung von Kachelöfen weltweit eine führende Rolle. Fast alle Schamotte, die beim Setzen eines Kachelofens irgendwo zum Einsatz kommen, stammen von Rath. Neben Schamottesteinen und Massen für Hafnerbetriebe sowie dichten feuerfesten Steinen erzeugt das Unternehmen auch Vakuumformteile und Betone für den Hochtemperaturbereich von 1.400 bis 1.800 Grad. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 20.000 Tonnen Feuerfest-Produkten.

Als Wermutstropfen nennt Matthias Rath, ebenfalls Vorstandsmitglied, die in Europa fehlende Flexibilisierung der Arbeitszeit. "Wir sind mit enorm kurzen Fristen bei den Kundenbestellungen konfrontiert², sagt er. "Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität bei den Mitarbeitern, damit wir gegenüber den Mitanbietern konkurrenzfähig bleiben. Für eine weitere Flexibilisierung jedoch ist das derzeit geltende Arbeitsrecht sehr hinderlich.²

Wegen der schwierigen Wirtschaftslage bei den Industrieinvestitionen ging der Konzernumsatz der Rath AG im Jahr 2010 um 3,61 Prozent auf 74,9 Millionen Euro zurück. Hingegen konnte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 57 Prozent auf 2,7 Millionen Euro gesteigert werden. Weltweit beschäftigt die Rath AG 554 Mitarbeiter, davon 150 in Österreich.
     
Informationen: http://www.rath.at    
     
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