28 Präsidentinnen und Präsidenten    

erstellt am
08. 06. 11

Präsidenten Kneifel und Bernhofer vertreten Österreich und Oberösterreich bei der Präsidentenkonferenz in Wolfsburg – Begrüßung durch Bundespräsident Wulff
Wolfsburg/Linz (lk) - Alle zwei Jahre findet eine gemeinsame Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten der deutschen und österreichischen Landesparlamente, des Deutschen Bundestages, des Deutschen Bundesrates und des Südtiroler Landtages statt. Heuer tagten die 28 Präsidentinnen und Präsidenten in Wolfsburg im deutschen Bundesland Niedersachsen, wo sie von Bundespräsident Christian Wulff und Ministerpräsident David McAllister herzlich begrüßt wurden. Bundespräsident Wulff legte in seiner Rede ein flammendes Bekenntnis zu Föderalismus und Parlamentarismus in Europa ab. Er betonte, dass gerade in Zeiten, in denen Regionalparlamente zunehmend in Frage gestellt werden, die Öffentlichkeitsarbeit von besonderer Wichtigkeit ist, um den Bürgerinnen und Bürgern die enorme Bedeutung dieser bürgernahen Einheiten vor Augen zu führen.

Oberösterreich war bei der Konferenz durch Bundesratspräsident Gottfried Kneifel und Landtagspräsident Friedrich Bernhofer vertreten. Beide sprachen sich in der innerösterreichischen Konferenz mit Nachdruck dafür aus, in einem Schulterschluss der Landtagspräsidenten, der Landeshauptleute und des Bundesrates gemeinsam künftig bundesweit noch offensiver für den Föderalismus einzutreten. Kneifel verwies dabei auf das positive Beispiel der oberösterreichischen Vorsitzführung im laufenden ersten Halbjahr 2011, wo gemeinsam mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landtagspräsident Friedrich Bernhofer das Thema Föderalismus auf allen Ebenen verstärkt thematisiert wurde. Bernhofer forderte daher, die Öffentlichkeitsarbeit der verschiedenen föderalen Kräfte in Bund und Land noch besser zu koordinieren. Er hob als aktuelles Beispiel das Einbringen einer Gesetzesinitiative des Bundesrates für bundesländerübergreifende Gemeindekooperationen hervor, welches kein Einzelfall bleiben soll, da der Bundesrat auch den verlängerten Arm der Landtage darstellt und somit wichtige Länderinteressen auch künftig einbringen sollte.

Die inhaltliche Grundlagenarbeit für den Föderalismus soll laut Bernhofer in Zukunft mit Unterstützung aller neun Bundesländer beim bewährten Institut für Föderalismus angesiedelt sein.

Einstimmig beschlossen wurde in der gemeinsamen Konferenz die sogenannte "Wolfsburger Erklärung – Starke Länder in einem starken Europa" mit folgenden wesentlichen Aussagen:

  • Die Länder sind Garanten für Bürgernähe und bieten ihren Bürgerinnen und Bürgern eine vertraute und überschaubare politische, kulturelle und soziale Heimat innerhalb Europas.
  • Europa braucht um der Nähe zu den Menschen willen die Länder, um die großen Herausforderungen der Zukunft meistern zu können.
  • Die Landesparlamente wollen und müssen die europäische Politik aktiv mit gestalten und erwarten daher auch die entsprechende Einbindung auch und gerade in den schwierigen gesamteuropäischen Fragen der Gegenwart.


Weitere zentrale Punkte der zweitägigen themenreichen Konferenz waren unter anderem die Staats- und Verwaltungsreform, Subsidiaritätsprüfungen aufgrund der Lissaboner Verträge und die EU-Donauraumstrategie.

     
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