Donau als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum  

erstellt am
24. 06. 11

 Spindelegger: Donauraum als EU-Priorität verankert
EU-Gipfel nimmt Strategie für den Donauraum an - Außenminister Österreichs, der Slowakei und Ungarns unternehmen am Samstag Radtour an der Donau
Wien (bmeia) - "Das ist ein schöner Erfolg für alle Anrainerstaaten der Donau. Erstmals seit 1989 gibt es jetzt eine strukturierte, auf Dauer angelegte Zusammenarbeit im Donauraum, die auch jene Staaten umfasst, die nicht oder noch nicht Mitglieder der EU sind. Mit der Annahme der EU-Strategie wird die Basis geschaffen für eine gesamthafte Politik, die die Donau nicht nur als Verkehrsweg, sondern auch als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum versteht", erklärte heute Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger in Reaktion auf die Annahme der Strategie der Europäischen Union für den Donauraum durch den Europäischen Rat.

"Was als österreichisch-rumänische Initiative begann, ist nun als eine Priorität der Europäischen Union verankert. Das wurde möglich, dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Donaustaaten, aber auch dank eines gut abgestimmten Engagements zwischen Bund, Ländern und Gemeinden in Österreich", so der Außenminister weiter.

Für die Finanzierungsperiode 2007-2013 stehen für den gesamten Donauraum bis zu 100 Mrd Euro an EU-Förderungen zur Verfügung. Von den 11 Prioritätsbereichen der Donauraum-Strategie wird Österreich in dreien die Koordinationsaufgabe übernehmen: Schifffahrt, Förderung von Humanressourcen und Stärkung der institutionellen Kapazitäten. "Die erheblichen Ressourcen, die für die Region aus diversen EU-Förderprogrammen zur Verfügung stehen, können jetzt effizienter eingesetzt werden. Auch in der nun beginnenden Umsetzungsphase wird die Strategie eine deutliche rot-weiß-rote Handschrift tragen", betonte Spindelegger.

Aus Anlass der Annahme der Donaustrategie durch die EU wird Außenminister Spindelegger morgen (Samstag, 25.6.2011) gemeinsam mit dem Außenminister der Slowakei, Mikulá Dzurinda, und dem Außenminister Ungarns, János Martonyi, eine Radtour entlang der Donau unternehmen. Die Radtour beginnt um 10 Uhr am Dreiländerbrunnen in Berg und führt dann über Bratislava bis zum slowakisch-ungarischen Grenzübergang Rusovce/Rajka, wo sie um zirka 13 Uhr endet.

 

 Neumayer: Industrie begrüßt Beschluss der EU-Strategie für den Donauraum
IV-GS Neumayer: Donauländer für Österreichs Industrie von besonderem Interesse - Verbesserte Infrastruktur wesentlich für Hebung der Potenziale
Wien (pdi) - Die Industrie begrüßt die am 24.06. im europäischen Rat beschlossene EU-Strategie für den Donauraum. "Die Donauländer sind für Österreichs Industrie von besonderem Interesse. Österreichische Unternehmen zählen in mehreren Ländern im Donauraum zu den Top Investoren - Nr. 1 in Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Nr. 3 in Ungarn. Die Region bleibt aufgrund der guten Wachstumsperspektiven auch weiterhin hochattraktiv für österreichische Unternehmen", erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Christoph Neumayer. 2011 werde das durchschnittliche Wachstum in den CEE-Ländern vom IWF, im Vergleich zu 1,6% in der Eurozone, auf real 3,7 % geschätzt. Damit werde der Vorsprung der Region um rund 2 Prozentpunkte über dem der Eurozone liegen. "Um dieses Potenzial heben zu können ist daher besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Infrastruktur als wesentliche Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft zu legen. Insbesondere ist die Verbesserung der Donauschifffahrt, wo Österreich als Koordinator designiert wurde, wie auch die Modernisierung der Wasserstraße Donau als Gesamtes voranzutreiben", betonte Neumayer.

Ziel dieser länderübergreifenden Strategie sei es, "die Zusammenarbeit der involvierten Staaten in dieser Region zu forcieren indem bestehende EU-Instrumente und Ressourcen effizienter und wirksamer eingesetzt werden. Dadurch soll eine Weiterentwicklung des wirtschaftlichen Potenzials des Donauraums und die Förderung sowohl von Wohlstand als auch Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erreicht werden. Die Umsetzung der Strategie bietet die Chance eine zukunftssichere und nachhaltige Transportmöglichkeit für die Industrie zu etablieren und ist als Antriebsfaktor für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation in der Region bis hin zum Schwarzmeerraum zu forcieren", so der IV-Generalsekretär. Im Durchschnitt der Schwarzmeerregion sei das gewichtete Wachstum im Jahr 2010 deutlich höher als in den EU-27 gewesen. Für 2011 werde laut einer WIFO-Studie prognostiziert, dass der Vorkrisenhöhepunkt von rund 7,8% Wachstum pro Jahr wieder übertroffen wird.

"Die Donauraumstrategie hat daher das Potenzial, sowohl regionale und grenzüberschreitende Kooperationen zu stärken, als auch nachhaltiges Wachstum in der Region und darüber hinaus zu fördern. Zentral ist dafür jedoch, dass in weiterer Folge im Anschluss an die Beschlussfassung konkrete Maßnahmen und Projekte im Interesse der Wirtschaft und Standortsicherung identifiziert und umgesetzt werden", erklärte der IV-Generalsekretär.
     

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