Kinderbetreuung  

erstellt am
22. 06. 11

33.000 mehr Kinder unter sechs Jahren in Kindertagesheimen als vor fünf Jahren
Wien (statistik austria) - In den letzten Jahren haben Bund, Länder und Gemeinden einige Anstrengungen unternommen, um die Kinderbetreuungssituation zu verbessern. So wurde für Kinder im Alter unter sechs Jahren einerseits der Ausbau institutioneller Kinderbetreuungseinrichtungen gefördert und intensiviert, andererseits wird seit Herbst 2009 für 5-Jährige der Kindergartenbesuch bundesweit halbtags gratis angeboten und ist seit Herbst 2010 verpflichtend. Wie aktuelle Zahlen der Kindertagesheimstatistik von Statistik Austria zeigen, ist die Zahl der Kinder im Alter unter 6 Jahren in Kinderbetreuungseinrichtungen (inkl. vorzeitig Eingeschulte in Schulen) in den letzten fünf Jahren um ca. 33.000 auf knapp 259.300 im laufenden Kindergartenjahr 2010/11 gestiegen

0- bis 2-Jährige: knapp 15.500 mehr Kinder in Kindertagesheimen
Bei den 0- bis 2-jährigen Kindern ist im Fünfjahresvergleich die Anzahl der in Kindertagesheimen betreuten Kinder um 15.473 auf aktuell 39.981 gestiegen. Gegenüber dem Jahr 2005/06 gab es bei den 1-jährigen, meist in Kinderkrippen untergebrachten Kindern einen Zuwachs auf 9.235 im Jahr 2010/11 (absolut +3.972; +75,5%). Bei den 2-Jährigen betrug der Zuwachs im gleichen Zeitraum 11.349 auf aktuell 30.219 (+60,1%). Kinder im Alter von unter einem Jahr sind hingegen nach wie vor kaum in Kindertagesheimen untergebracht, insgesamt besuchen nur 527 eine Betreuungseinrichtung.

Die Kinderbetreuungsquote liegt bei den 0- bis 2-Jährigen aktuell bei 17,1% (2005: 10,2%). Im Bundesländervergleich weist in dieser Altersgruppe Wien mit 28,1% die höchste Quote auf, gefolgt vom Burgenland mit 26,9%. Alle anderen Bundesländer liegen unter dem Österreich-Schnitt.

3- bis 5-Jährige: kombinierte Betreuungsquote erstmals über 90 Prozent
Bei den Kindern im typischen Kindergartenalter von drei bis fünf Jahren besuchen um 17.506 mehr als noch vor fünf Jahren ein Kindertagesheim bzw. - als vorzeitig Eingeschulte - bereits eine Schule. Die aktuell insgesamt 219.280 betreuten Kinder bedeuten wieder einen neuen Höchststand in dieser Alterskategorie. Die kombinierte Betreuungsquote liegt aktuell bei 91,4% und damit um 7,8 Prozentpunkte über der von 2005/06.

Bei den 3-Jährigen wird 2010/11 eine Betreuungsquote von 80,0% erreicht (+13,7 Prozentpunkte gegenüber 2005/06), bei den 4-Jährigen von 95,5% (+5,7). Bei den 5-Jährigen lag die kombinierte Betreuungsquote vor fünf Jahren bereits bei 94,4%. Durch Maßnahmen der letzten Jahre wie dem Halbtag-Gratiskindergarten und der Kindergartenbesuchspflicht konnte aber auch in dieser Altersklasse nochmals ein Zuwachs um 3,9 Prozentpunkte auf aktuell 98,3% erreicht werden.

Im Burgenland wird aktuell bei den 3- bis 5-Jährigen mit 99,9% die höchste kombinierte Betreuungsquote aller Bundesländer erreicht, gefolgt von Niederösterreich mit 96,2% und Wien mit 92,3%. Kärnten weist zwar mit 83,7% die niedrigste Quote auf, jedoch war in diesem Bundesland im Fünfjahresvergleich der Zuwachs der Quote mit +10,2 Prozentpunkten am zweitgrößten (nach Vorarlberg mit +11,6).

 

Heinisch-Hosek: Regierung macht Familienpolitik, die Frauen weiterbringt
Kindertagesheimstatistik zeigt: Beschluss, den Ausbau der Kinderbetreuung fortzusetzen, war goldrichtig
Wien (bpd) - "Die neue Kindertagesheimstatistik zeigt ganz klar, dass die Regierung eine Familienpolitik macht, die Frauen weiterbringt", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zur Präsentation durch die Statistik Austria.

"Der Ausbau der Kinderbetreuung ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. Im letzten Kindergartenjahr hatten 24.000 Kinder mehr als noch im Jahr 2007 einen Kindergartenplatz. Das ist ein großer Erfolg", so Heinisch-Hosek. Was sie besonders freue sei, dass mit 17,1% bei den Unter-Dreijährigen die Betreuungsquote um 50% erhöht werden konnte. Bei den 3-6 Jährigen hätten wir das Barcelona-Ziel erreicht, nämlich, dass 90% der Kinder einen Betreuungsplatz haben. Außerdem sind rund 9.000 Arbeitsplätze geschaffen worden - vor allem für Frauen.

"Diese Zahlen zeigen schwarz auf weiß: Der Beschluss vom Semmering, den Ausbau der Kinderbetreuung weitere 3 Jahre zu finanzieren, war goldrichtig. Das ist eine Investition in bessere Bildung für unsere Kinder und zur besseren Vereinbarkeit für die Eltern", sagte die Ministerin zum Schluss.

 

 Mitterlehner: Förderoffensive für mehr Betreuungsplätze hat sich bewährt
Familienminister zur Kindertagesheimstatistik: Ausbauprogramm brachte 24.600 zusätzliche Betreuungsplätze und 9.000 Jobs
Wien (bmwfj) - Familienminister Reinhold Mitterlehner zieht angesichts der am 22.06. präsentierten Kindertagesheimstatistik 2010/2011 eine positive Bilanz über die Förderoffensive des Bundes, die von den Ländern gemäß ihrer Zuständigkeit für die Kinderbetreuung kofinanziert wurde. "Seit 2008 haben wir österreichweit 24.600 neue Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen geschaffen. Heute ist es daher für Eltern viel leichter, Familie und Beruf zu vereinbaren als vor drei Jahren. Die Wahlfreiheit, früh in den Beruf zurück zu gehen oder länger bei den Kindern zu Hause zu bleiben, ist damit gestiegen", betont Mitterlehner. Belebend hat sich die Förderoffensive auch auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt ausgewirkt. "In den vergangenen drei Jahren ist die Gesamtzahl der Beschäftigten in Kinderbetreuungseinrichtungen um rund 9.000 gestiegen", freut sich Mitterlehner.

Die Betreuungsquote hat sich in allen Altersgruppen erhöht. Schon jetzt liegt Österreich in der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen über dem Barcelona-Ziel einer Betreuungsquote von 90 Prozent. Diese liegt inklusive der Tageselternbetreuung bereits bei 93,4 Prozent. Für die Unter-Dreijährigen gibt es durch die Ausbau-Initiative um 12.100 Plätze mehr, die entsprechende Betreuungsquote ist inklusive der Tageselternbetreuung seit Beginn der Bundesinitiative von 14 Prozent auf 19 Prozent im Jahr 2010 gestiegen.

"Wir haben das Ausbautempo erhöht und sind auf dem richtigen Weg. Allerdings sind noch weitere Anstrengungen notwendig, um das Barcelona-Ziel auch in dieser Altersgruppe zu erreichen", bekräftigt Mitterlehner. "Wir haben daher den Bundeszuschuss an die Länder mit einem Ausbauschwerpunkt für die Unter-Drei-Jährigen bis zum Jahr 2014 verlängert. Damit können rund 20.000 weitere bedarfsgerechte Betreuungsplätze geschaffen werden", so Mitterlehner. "Wir kommen dem Barcelona-Ziel auch in dieser Altersgruppe einen wesentlichen Schritt näher."

Der Bund unterstützt die Länder beim Ausbau der Kinderbetreuung auch in den Jahren 2012 bis 2014 mit 15 Millionen Euro pro Jahr. Dazu kommen zehn Millionen Euro, die noch heuer für bereits begonnene Projekte ausgeschüttet werden. Verlängert wurde zudem die Finanzierung des verpflichtenden Gratiskindergartens für alle Fünfjährigen. Allein dafür stellt das Familienministerium den Ländern in den kommenden zwei Kindergartenjahren insgesamt 140 Millionen Euro zur Verfügung. Da der Finanzausgleich verlängert wurde, ist auch schon für das Kindergartenjahr 2013/2014 ein Zuschuss in Höhe von 70 Millionen Euro reserviert.

 

 Musiol: Es braucht mehr Plätze und bessere Qualität
Kinderbetreuungsstatistik zeigt dringenden Handlungsbedarf
Wien (grüne) - "Die Zahlen sind ein Armutszeugnis für Österreich", kommentiert Daniela Musiol, die Kinderbetreuungsstatistik. "Die Regierung muss dringend in die Kinderbetreuung investieren." Derzeit haben lediglich 17,1 Prozent der unter Drei-Jährigen einen Betreuungsplatz. Österreich bewegt sich im Schneckentempo und hält die EU-Zielvorgaben nicht ein. "Damit lässt die Regierung tausende Eltern mit ihren Betreuungsproblemen im Regen stehen", kritisiert Musiol. Sie fordert einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten vollendeten Lebensjahr.

Die 15 Millionen Euro, die die Regierung in den Ausbau von Kinderbetreuung jährlich investieren will, sind laut Musiol bei weitem nicht ausreichend. Neben den fehlenden Plätzen müsse, so Musiol, vor allem in die Qualität der Bildungseinrichtung Kindergarten investiert werden. Musiol schlägt vor, die Vergabe der Mittel künftig an Qualitätskriterien zu knüpften. "So können die drängendsten Probleme wie zu kurze Öffnungszeiten, zu viele Schließtage, überfüllte Gruppen und zu wenig PädagogInnen gelöst werden", sagt Musiol. Um einheitliche Standards und eine angemessene Entlohnung zu gewährleisten, müssen Kindergarten-Pädagoginnen endlich in den Bundesdienst aufgenommen werden, fordert Musiol. "Ansonsten werden sich bald keine PädagogInnen mehr finden, die im Kindergarten arbeiten wollen", betont Musiol.

 

LH Dörfler: Steigerungsraten bei Kinderbetreuung auf allen Ebenen
Zahlen der Statistik Austria belegen Kärntens Top-Position in allen Altersklassen
Klagenfurt (lpd) - Wie die Zahlen der Statistik Austria belegen, entwickelt sich das Kinderbetreuungsangebot in Kärnten bestens. "Wir sind ständig bemüht, das Kinderbetreuungsangebot auszubauen. So konnten allein in den letzten fünf Jahren rund 1.900 Plätze geschaffen werden", erklärt Kindergartenreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Besonders wichtig ist dabei auch die Schaffung von Betreuungsmöglichkeiten für die unter zweijährigen Kinder. Seit 2005 wurden hier rund 700 Plätze geschaffen. Kärntenweit gibt es derzeit 95 Kindergruppen, das sind um 18 mehr als noch vor fünf Jahren.

"Durch die sukzessive Erweiterung von Kärntens Kinderbetreuungsplätzen war es in den letzten Jahren möglich, über 300 neue Frauenarbeitsplätze zu schaffen. Dieses Plus von über 13 Prozent ermöglicht es vielen Frauen, in familiennahen Berufsgruppen beruflich Fuß zu fassen", so der Kindergartenreferent. Insgesamt sind in Kärnten 2.327 Menschen in der Kinderbetreuung (plus 428 in Horten) beschäftigt.

Die Statistik zeigt weiters, dass Kärnten im Bereich des verpflichtenden Kindergartenjahres eine Spitzenposition einnimmt. Mit einer Besuchsquote von 99 Prozent führt Kärnten nach Vorarlberg die Liste an. "Kärnten liegt damit im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (98,3 Prozent) um knapp ein Prozent höher", so Dörfler, der diesen guten Wert auf Kärntens Vorreiterrolle bei der Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahres bezieht. "Während der Bund dieses erst mit dem Schuljahr 2010 eingeführt hat, besteht es in Kärnten bereits seit 2008. Wir haben damit bei den Fünfjährigen eine 100-prozentige Abdeckung, da das restliche Prozent auf begründete und genehmigte Ausnahmen vom Kindergartenbesuch zurück zu führen sind", sagt der Landeshauptmann.

Positiv entwickelt hat sich aber auch die Besuchsquote der Null- bis Zweijährigen. Mit 15,3 Prozent Besuchsquote und einem Plus von 5,2 Prozent in den letzten Jahren, legt Kärnten auch hier Wert zu.

Kärnten investiert aber nicht nur in den Ausbau von Plätzen, sondern insbesondere auch in die Qualität. Gemessen an den "VIF-Kriterien" - ein Qualitäts-Indikator, der sich nach Öffnungszeiten und Angebote (mind. 40 Stunden wöchentlich, acht Stunden täglich, an mindestens vier Tagen bis 17 Uhr, Mittagessen) richtet - liegt Kärnten mit einer Besuchsquote von 65,4 Prozent bei den null- bis zweijährigen Kindern an erster Stelle der Bundesländer (ohne Wien). Auch bei den Kindergärten nimmt Kärnten bei den Qualitätskriterien nach Wien und Salzburg den dritten Platz ein.

"Diese aktuellen Zahlen belegen, dass in Kärnten in den letzten Jahren viel in den Ausbau und die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung investiert wurde. Wir leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohle und zur Entwicklung unserer Jüngsten und können uns als Nummer Eins der österreichischen Kinderbetreuung bezeichnen", betont Dörfler.

 

Oxonitsch: Wien hat weiterhin die Nase vorn!
Meisten Kindergarten- und Krippenplätze, wenigsten Schließtage und längsten Öffnungszeiten in Wien
Wien (rk) - "Die aktuelle Kindertageheimstatistik zeigt, dass Wien im Bereich Kinderbetreuung weiterhin österreichweit die Nase vorn hat", betonte der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. "So hat Wien nicht nur die meisten Kindergarten- und Krippenplätze, sondern kann auch die wenigsten Schließtage und längsten Öffnungszeiten von allen Bundesländern verzeichnen."

Wiens Kindergärten und Horte hätten insgesamt fast alle 50 bis 52 Wochen im Jahr geöffnet - die städtischen Einrichtungen überhaupt kaum Schließtage. "Das ist einzigartig in ganz Österreich und ein wesentlicher Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie", so Oxonitsch. "Dazu zählen aber auch die Öffnungszeiten, die sich in Wien am besten mit einer Berufstätigkeit von Eltern vereinbaren lassen."

Insgesamt habe Wien auch mit 12.556 Krippenplätzen das größte Angebot österreichweit - "Niederösterreich liegt hier beispielsweise mit 592 Plätzen weit abgeschlagen und ist mit Vorarlberg das Schlusslicht in Österreich!", so Oxonitsch. Dennoch investiere Wien weiterhin massiv in den Ausbau von neuen Krippenplätzen. "Allein heuer fließen 6,7 Mio Euro in den Ausbau von Plätzen im städtischen und privaten Bereich", so Oxonitsch. "Wichtig wäre jetzt, dass Minister Mitterlehner seine Ankündigung zur Verlängerung der Anstoßfinanzierung für neue Plätze auch noch für das Jahr 2011 endlich in die Tat umsetzt!"
     

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