Töchterle: Österreichisch-israelische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung intensivieren   

erstellt am
21. 06. 11

Wissenschafts- und Forschungsminister beendet dreitägige Israel-Reise – Besuch der Jerusalemer Altstadt und des österreichischen Hospiz
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle ist am
am Vormittag des 21.06. von seinem dreitägigen Arbeitsbesuch in Israel zurück gekehrt – „mit vielen neuen Eindrücken und auch der Bestätigung, dass wir gerade beim Hochschulzugang geeignete Instrumente brauchen, um die Qualität an den Universitäten zu steigern“. Der in Israel klar geregelte Hochschulzugang war gestern Nachmittag auch Thema bei einem Arbeitsgespräch mit dem israelischen Bildungsminister Gideon Sa’ar. Im Rahmen eines Treffens mit dem israelischen Wissenschafts- und Technologieminister Daniel Hershkovitz waren die Spitzenposition Israels im Bereich der Grundlagenforschung und die verstärkte Zusammenarbeit der beiden Länder im Hochschul- und Forschungsbereich zentrale Gesprächsthemen. Gestern Abend stand ein Rundgang durch die Altstadt in Jerusalem mit Besuch der Klagemauer auf dem Programm, anschließend war der Minister im österreichischen Hospiz zu Gast, wo es zu einer zufälligen Begegnung mit dem ehemaligen deutschen Wissenschaftsminister Jürgen Rüttgers kam. Abschließend traf der Minister mit der israelischen Nobelpreisträgerin Ada Yonath zusammen.

„Das starkes Bekenntnis zur Grundlagenforschung ist in Israel absolut vorbildhaft“, so Töchterle nach seinem Gespräch mit dem israelischen Wissenschafts- und Technologieminister Daniel Hershkovitz. Die Verwertung von Forschungsergebnissen funktioniert in Israel durch eine entsprechende strategische Ausrichtung ausgezeichnet, nahm der Minister aus diesem Gespräch ebenso als Anregung für den Ausbau des Wissens- und Technologietransfers in Österreich mit. Weiteres Thema des Gesprächs war der Ausbau der Zusammenarbeit beider Länder im Bereich Wissenschaft und Forschung. Das seit 1994 bestehende Abkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit „soll wieder mit Leben erfüllt werden“, so Töchterle. Konkret soll vor allem die Mobilität von Forscherinnen und Forschern in gemeinsamen Projekten verstärkt unterstützt werden. Derzeit erfolgt die geförderte Zusammenarbeit in erster Linie im Rahmen der EU-Forschungsrahmenprogramme. Gelegenheit zum direkten Austausch haben Töchterle und Hershkovitz übrigens bereits kommenden Sonntag wieder – beide nehmen am Nobelpreisträger-Treffen in Lindau teil.

Beim Treffen mit dem israelischen Bildungsminister Gideon Sa’ar standen die Universitätsfinanzierung sowie der Hochschulzugang im Mittelpunkt. Rund 20 Prozent der Budgets israelischer Einrichtungen werden durch Studienbeiträge (2.000 Euro pro Jahr) finanziert. Der Hochschulzugang ist in Israel durch eine Kombination von Abschlussnoten und Aufnahmetests geregelt, die Kapazitäten der einzelnen Universitäten sind klar definiert. „Universitäten haben Kapazitäten, die müssen sie auch leben dürfen – sonst leidet die Qualität für Studierende und Lehrende“, sieht sich Töchterle in seiner Position nach Gesprächen mit politischen und wissenschaftlichen Entscheidungsträgern in Israel bestätigt.

Wissenschafts- und Forschungsminister Töchterle hat im Rahmen seines ersten bilateralen Arbeitsbesuches die vergangenen drei Tage in Israel Universitäten und Forschungseinrichtungen besucht und ist mit zahlreichen Entscheidungsträgern in Politik, Wissenschaft und Forschung sowie Studierenden und Universitätsangehörigen zusammengetroffen. Ebenso am Programm stand ein Besuch von Yad Vashem, der Gedenkstätte und Forschungseinrichtung für den Holocaust. Danach zeigte sich der Minister „tief betroffen und berührt“.

Der Delegation des Ministers gehörten unter anderem die designierte Rektorin der Technischen Universität Wien, Sabine Seidler, der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Helmut Denk, der Präsident des IST Austria, Thomas Henzinger und Gerhard Riemer von der Industriellenvereinigung an.
     
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